Klingele stellt in Weener aus Altpapier Recyclingpapiere her.Die pro Jahr angelieferten cirka 250.000 Tonnen Altpapier enthalten rund 10.000 Tonnen (4 Prozent) "Restmaterial" wie beispielsweise Plastiktüten oder Styroporteile. Diese dienen zusammen mit etwa 140.000 Tonnen Ersatzbrennstoff, die aus Haus- und Gewerbemüll aus der Region aussortiert werden, als Brennstoff. "Wir haben hier eine klassische Win- Win-Situation", sagt Klingele-Geschäftsführer Dr. Jan Klingele. "Zum einen vermeiden wir das Verbrennen fossiler Brennstoffe wie Öl oder Gas. Wir nutzen nur Produkte, die ohnehin am Ende ihres Produkt-Lebenszyklusses angekommen sind. Zum anderen erreichen wir dank der kombinierten Erzeugung von Elektrizität und Wärme eine hohe Energieeffizienz von bis zu 65 Prozent. Bei konventionellen Kraftwerken kommen nur 40 Prozent der eingesetzten Energie beim Verbraucher an." Das neue Kraftwerk wird jedes Jahr 30 Millionen Kubikmeter Gas einsparen, dessen derzeitiger Marktwert bei über 10 Millionen Euro liegt.
"Im LBBW-Konzern sind Finanzierungen im Bereich Erneuerbare Energien und Energieeffizienz neben klimaneutralen Kreditkarten, Nachhaltigkeits-Fonds und Mikrofinanzierungen eine weitere Säule im stark wachsenden Portfolio der sogenannten nachhaltigen Bankprodukte", sagt Joachim E. Schielke, Vorsitzender des Vorstands der zur LBBW gehörenden Baden-Württembergischen Bank, die die Firma Klingele als Hausbank betreut. "Wir freuen uns, dass jetzt erhebliche Mengen fossiler Energien eingespart werden können, zum Vorteil des Klimas und - angesichts der kräftig steigenden Ölpreise - natürlich auch des Kunden."
Die Bauzeit für das zukunftsweisende Kraftwerk betrug 18 Monate. Betrieben wird es durch die Weener Energie GmbH & Co. KG, ein Gemeinschaftsunternehmen von Klingele und Prokon Nord. Am Freitag wurde es in Anwesenheit des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff seiner Bestimmung übergeben.