Die Indikationen des gestrigen Tages waren bezüglich der deutschen Industrieproduktion ernüchternd. Sowohl der Output in Frankreich als auch der deutsche Auftragseingang im Monat März enttäuschten. Insofern scheint auch bei der deutschen Produktion ein größeres Minus möglich als vom Konsens erwartet. Zudem sank das ifo-Geschäftsklima im betreffenden Monat. Auf der anderen Seite scheint die Stahlproduktion einen positiven Beitrag geleistet zu haben. Ein anderes positives Signal liefert die Produktionstrendumfrage der EU-Kommission. Allerdings ist der Umfragewert in den letzten beiden Monaten deutlich zurückgefallen, weshalb wir per saldo zurückhaltend bezüglich der monatlichen Veränderung der deutschen Industrieproduktion sind. Im Hinblick auf die Jahresveränderungsrate kann ebenfalls noch keine Entwarnung gegeben werden, denn der Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes hatte sich zuletzt wieder abgeschwächt. Immerhin scheint es so als hätte der Index sein zyklisches Tief bereits 2012 durchlaufen und daher stehen die Zeichen mittelfristig auf Stabilisierung. Ähnliche Signale liefert auch der ifo-Geschäftsklimaindex. Ungeachtet der jüngsten Rücksetzer hat die negative Dynamik im Vorjahresvergleich im Trend der letzten Monate abgenommen. Diese läuft der Jahreswachstumsrate der Industrieproduktion voraus.
Aktienmärkte: Nach eher verhaltenen Aussichten zu Handelsbeginn, gelang dem Dax im weiteren Verlauf das worauf viele gewartet hatten - ein neues Allzeithoch sowohl im Verlauf als auch auf Schlusskursbasis. Eine Begründung für die Kursgewinne der letzten Zeit ist vor allem die Hoffnung auf weitere Stimuli seitens der Notenbanken, die gestrige Zinssenkung in Australien hat diesen "Trend" bzw. die Erwartungshaltung nochmals verstärkt. Grundsätzlich wird ein neues Hoch als prozyklisches Signal verstanden. Mehrheitlich ist diese These auch zutreffend, sofern auch 54-Wochen-Hochs in die Bewertung mit einbezogen werden. Das aktuelle Dax-Hoch wirft aber, unter technischen Gesichtspunkten, einige Fragen auf. So sind vor allem die sehr geringen und damit nicht idealtypischen Handelsumsätze zu nennen. Auch wurde das Hoch nicht mehr von allen Indikatoren nachvollzogen, was ebenfalls im Sinne einer negativen Divergenz, als Warnsignal verstanden werden sollte. Wenn eine verstärkte Teilnahme der Öffentlichkeit (dies ist z.B. der Fall wenn immer mehr Zeitschriften und Boulevard-Zeitungen über den Dax und mögliche Kursziele berichten - die "Bild" fragte gestern "was ist der Antrieb für die Turbo-Börse" ? ) zu beobachten ist, gilt dies ebenfalls als Warnsignal. Zudem verlief der Kursanstieg sehr steil - in der klassischen Definition ist davon auszugehen, dass eben diese Trends schneller gebrochen werden. Das nächste Projektionskursziel findet sich bei 8.243 Zählern und ist damit nicht mehr weit entfernt. So steigt insgesamt die Wahrscheinlichkeit, dass eine (größere) Korrekturbewegung anstehen sollte, bevor möglicherweise ein weiterer Anlauf auf der Oberseite unternommen wird. Die Vorgaben für den heutigen Handelsstart lassen eine erneut positive Eröffnung des Dax erwarten. Von welcher Seite heute weitere Impulse kommen werden, ist aber noch fraglich.
Disclaimer
Die Publikationen sind mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthalten jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in diesen Publikationen getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
Aktienmärkte: Nach eher verhaltenen Aussichten zu Handelsbeginn, gelang dem Dax im weiteren Verlauf das worauf viele gewartet hatten - ein neues Allzeithoch sowohl im Verlauf als auch auf Schlusskursbasis. Eine Begründung für die Kursgewinne der letzten Zeit ist vor allem die Hoffnung auf weitere Stimuli seitens der Notenbanken, die gestrige Zinssenkung in Australien hat diesen "Trend" bzw. die Erwartungshaltung nochmals verstärkt. Grundsätzlich wird ein neues Hoch als prozyklisches Signal verstanden. Mehrheitlich ist diese These auch zutreffend, sofern auch 54-Wochen-Hochs in die Bewertung mit einbezogen werden. Das aktuelle Dax-Hoch wirft aber, unter technischen Gesichtspunkten, einige Fragen auf. So sind vor allem die sehr geringen und damit nicht idealtypischen Handelsumsätze zu nennen. Auch wurde das Hoch nicht mehr von allen Indikatoren nachvollzogen, was ebenfalls im Sinne einer negativen Divergenz, als Warnsignal verstanden werden sollte. Wenn eine verstärkte Teilnahme der Öffentlichkeit (dies ist z.B. der Fall wenn immer mehr Zeitschriften und Boulevard-Zeitungen über den Dax und mögliche Kursziele berichten - die "Bild" fragte gestern "was ist der Antrieb für die Turbo-Börse" ? ) zu beobachten ist, gilt dies ebenfalls als Warnsignal. Zudem verlief der Kursanstieg sehr steil - in der klassischen Definition ist davon auszugehen, dass eben diese Trends schneller gebrochen werden. Das nächste Projektionskursziel findet sich bei 8.243 Zählern und ist damit nicht mehr weit entfernt. So steigt insgesamt die Wahrscheinlichkeit, dass eine (größere) Korrekturbewegung anstehen sollte, bevor möglicherweise ein weiterer Anlauf auf der Oberseite unternommen wird. Die Vorgaben für den heutigen Handelsstart lassen eine erneut positive Eröffnung des Dax erwarten. Von welcher Seite heute weitere Impulse kommen werden, ist aber noch fraglich.
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