China: Inflation steigt im Januar unerwartet auf 4,5 % nach 4,1 % gg. VJ (erw. +4,0 %.)
Die Schuldenkrise - insbesondere die Situation Griechenlands - dominiert den Finanzmarkt im Guten wie im Bösen und auch die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank sind nicht unabhängig davon zu betrachten. Die ungewöhnlichen Dreijahrestender der EZB, von denen der zweite am Ende des laufenden Monats ansteht, sind der deutlichste Beweis dafür. Daher richtet sich der Blick heute nach Frankfurt, denn dort tagt der EZB-Rat und entscheidet über die europäische Geldpolitik. Wir erwarten einen bei 1,0 % unveränderten Leitzins. Auch sollte es keine Hinweise auf unmittelbar bevorstehende weitere unorthodoxe Maßnahmen der EZB geben. Vielmehr dürften die Notenbanker den zweiten Langfristtender und dessen Wirkung an den Finanzmärkten abwarten, bevor weitere Zinssenkungen oder andere Liquiditätsmaßnahmen beschlossen werden. Nicht zuletzt müssen die Geldhüter auch die langfristigen Risiken ihrer expansiven Politik bedenken. So sind die mittelfristigen Inflationserwartungen zuletzt angestiegen und auch die Verbraucherumfrage der EU-Kommission zeigt, dass Inflationsangst inzwischen wieder gegenüber den Konjunktursorgen überwiegt. Vorstellbar - wenn auch nicht wahrscheinlich - ist eine Senkung des Einlagenzinses, um das "Parken" von Liquidität bei der EZB unattraktiver zu machen. Letztlich versuchen die Notenbanker schon seit dem Beginn der Finanzkrise die Aktivität im Interbankenmarkt wieder zu erhöhen. Mit Interesse werden auch die konjunkturellen Einschätzungen des EZB-Präsidenten verfolgt werden. Vor dem Hintergrund der zuletzt per saldo verbesserten Stimmungsindikatoren dürfte auf der Pressekonferenz ein vorsichtiger Optimismus vorherrschen. Eine radikal geänderte Lagebeurteilung durch die EZB wäre dies aber nicht.
Eine Zentralbankratssitzung (MPC) steht heute auch in Großbritannien im Kalender. Eine Leitzinsveränderung durch die Bank von England wird es nicht geben, aber eine Ausweitung des Volumens für Anleihekäufe ist zu erwarten. In der letzten Woche war es vor allem MPC-Mitglied Posen gewesen, der die Fantasie für eine Erhöhung um 75 Mrd. GBP geschürt hatte. Dies wäre mehr als die vom Konsens erwartete Ausweitung von 275 Mrd. auf 325 Mrd. GBP.
EUR-USD: Angesichts der Entwicklungen in Griechenland, konnte sich der Euro oberhalb der wichtigen Marke von 1,3246 etablieren. Störfeuer vonseiten der EZB erwarten wir nicht und so dürfte EUR-USD von der sich positiv entwickelnden technischen Gesamtsituation profitieren. Im Tageschart sind es vor allem MACD und DMI, die unterstützen, Stochastic und RSI richten sich aber gleichermaßen gen Norden. Darüber hinaus steht einer weiteren Befestigung auch die Wochentechnik nicht im Wege. MACD und Stochastic liegen oberhalb ihrer Signallinien und steigen an. Erste kleinere Widerstände zeigen sich bei 1,3363 und 1,3386. Etwas massiver ist die Hürde um 1,3430. Trading-Range: 1,3200 - 1,3363.
Disclaimer
Die Publikationen sind mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthalten jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in diesen Publikationen getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.