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Devisenfokus

Australischer Dollar

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
- Während die wichtigen Währungspaare eher auf der Stelle traten, erholten sich die Wäh-rungen einiger Rohstoffexporteure sowie Schwellenländer merklich.

- Die Schwäche bei den Rohstoffpreisen belastete den Australischen Dollar in diesem Jahr erheblich, zumal das nachlassende Wachstum in China weitere Risiken für die australische Wirtschaft birgt. Allerdings stützen das solide BIP-Wachstum sowie der bestehende Zins-vorteil den „ussie". Daher dürfte sich der Australische Dollar gegenüber der US-Währung weiter stabilisieren und gegenüber dem Euro nur leicht nachgeben.

- Helaba Währungsprognosen

AUD: Im China-Sog

Australien wirkte lange Zeit wie ein Hort der Sicherheit im Vergleich zu vielen, von wirtschaftlichen Krisen geschüttelten Regionen. Das Land hat seit mehr als zwanzig Jahren keine Rezession erfah-ren und profitierte insbesondere vom Aufschwung Chinas und dessen Rohstoffnachfrage. Entspre-chend erlebte der Australische Dollar einen Höhenflug. Zwar geriet die Aufwertung schon 2011/12 ins Stocken. Aber einen deutlichen Rückschlag erlitt der „Aussie" erst in den letzten zwölf Mona-ten, als eine der schwächsten Währungen aus den Industrieländern.

Mit dem Boom bei den Rohstoffpreisen in der vergangenen Dekade stiegen in Australien die Ex-porterlöse sowie die Währung. Dadurch nahmen jedoch die Dominanz der Rohstoffausfuhren und die Abhängigkeit von China zu, das rund ein Drittel der Waren aufnimmt. Andere Sektoren der australischen Volkswirtschaft litten unter der Überbewertung der Währung bzw. unter den kräftigen Lohnanstiegen.

Nach einer über zwei bis drei Jahre eher stagnierenden Entwicklung sanken die Rohstoffpreise seit 2014 bzw. insbesondere in diesem Jahr deutlich. Dies gilt insbesondere für die aus australi-scher Sicht wichtigen Notierungen von Erzen und Kohle. Trotz noch leicht steigender Volumen verschlechtern sich preisbedingt die Außenhandelsbilanzen. Neben einem globalen Überangebot bei einigen Bodenschätzen beruht der Preisverfall auf einer schwächeren Nachfrage aus China.

Die Sorgen um Chinas Wachstum erhöhten sich jüngst, die Volkswirtschaft verliert zweifellos an Dynamik. Aber weder auf Basis offizieller Konjunkturdaten – im dritten Quartal wuchs das Bruttoin-landsprodukt gegenüber dem Vorjahr um 6,9 % – noch von Hilfsindikatoren zeichnet sich ein Ein-bruch ab. Bei einzelnen Rohstoffpreisen bzw. -indizes gibt es sogar Anzeichen für eine Stabilisie-rung. Noch ist die Lage recht unsicher, so dass unter dem Strich China derzeit aber mehr Risiko als Chance für die australische Wirtschaft und deren Währung ist.

Die in der jüngeren Vergangenheit schwächeren Ausfuhren sowie die einbrechenden Investitionen im Bergbau belasten die australische Wirtschaft, die im zweiten Quartal nur um 0,2 % zur Vorperi-ode wuchs. Das Leistungsbilanzdefizit erhöhte sich zuletzt auf 4,7 % am BIP, was aber noch deut-lich niedriger als der Spitzenwert von 7 % Ende 2007 ist. Jenseits des Bergbaus sieht die Stim-mung bei den Unternehmen indes besser aus, nicht zuletzt auch wegen der Währungsabwertung. Trotz einer im Vergleich zu den Vorjahren hohen Arbeitslosenquote ist der private Konsum eine Wachstumsstütze. Die erhöhte Sparquote der privaten Haushalte hilft, den Verbrauch zu stabilisie-ren, zudem boomt der Immobilienmarkt. Das australische BIP dürfte 2015 noch mit mehr als 2 % zulegen.

Die australische Notenbank senkte ihren Leitzins auf 2,0 %. Weitere Schritte im kommenden Jahr sind nicht auszuschließen. Allerdings mahnen die Notenbanker nun nicht mehr vor einer zu teuren Währung. Bei stabileren Rohstoffpreisen und angesichts der Wechselkursentwicklung sollte die Zentralbank ihren Leitzins beibehalten. Dadurch kann der „Aussie" seinen Renditevorsprung ge-genüber Euro und US-Dollar verteidigen. Auch deswegen erholte sich der Australische Dollar in den letzten Wochen gegenüber der US-Währung und notiert um 0,73. Nach dem Abbau der kurz-fristigen Unterbewertung – anhand von Zinsdifferenzen und Rohstoffpreisen – wird der Weg für den „Aussie" aber zäher verlaufen und er sollte gegenüber dem US-Dollar nur geringfügig zulegen. Gegenüber dem Euro könnte der Australische Dollar phasenweise sogar noch nachgeben, per saldo aber um 1,60 eher seitwärts tendieren.

Unter langfristigen Aspekten erkennt man zwar den Abbau der Überbewertung, aber noch ist der Australische Dollar nicht wirklich günstig. Daher bestehen neben den aktuellen Erholungschancen durchaus auch Abwertungsrisiken. Eine Krisenwährung ist der „Aussie" nicht, ein Hort der Sicher-heit aber auch nicht mehr.
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