- Aktienmärkte: Aufwärtsdynamik geht sukzessive verloren
- Steigender Ölpreis wird mehr und mehr zum Belastungsfaktor
- Griechenland stellt Weichen für den großen Schuldenschnitt
Zum Ende der Woche stehen in Deutschland die Detaildaten zum Bruttoinlandsprodukt an, wobei bestätigt werden dürfte, dass es im Schlussquartal 2011 zu einem Rückgang in Höhe von 0,2% gekommen ist. Wichtiger als das Minus vergangener Perioden ist es aber, dass sich im ersten Vierteljahr 2012 wieder ein kleiner Zuwachs abzeichnet. Zwar fielen die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes enttäuschend aus, dafür überraschte der ifo-Geschäftsklimaindex einmal mehr auf der positiven Seite - ein Zeichen dafür, dass Deutschland nicht in die Rezession abgleitet.
In den USA steht mit dem Michigan Sentiment die wichtigste Stimmungsumfrage unter den US-Verbrauchern zur Veröffentlichung an. Der vorläufige Wert hatte mit einem Rückgang auf 72,5 Punkten nach 75,0 enttäuscht. Da auch die Einzelhandelsumsätze ein nur kleines Plus aufgewiesen haben, dürfte es wohl kaum zu einer Aufwärtsrevision kommen. Allerdings sei an dieser Stelle auf die verbesserte Situation am Arbeitsmarkt verwiesen und auch die Aktienmärkte haben sich seit Jahresbeginn robust entwickelt. Auf eine Bodenbildung sollten die anstehenden Neubauverkäufe hinweisen. Allerdings ist der Einfluss der Neubauverkäufe auf das Marktgeschehen ist in der Regel aber gering.
Aktienmärkte: Der Dax zeigte gestern zwei Gesichter. In Folge des besser als erwartet ausgefallenem ifo-Geschäftsklima-Index (der vierte Anstieg in Folge) wurde das Tageshoch bei 6.903 Zählern markiert. Anschließend setzten sich die bearishen Kräfte durch, nachdem die EU davon ausgeht, dass die Wirtschaft im Euroraum in diesem Jahr in die Rezession abrutschen wird. So werde das BIP der Euro-Zone in 2012 um 0,3 % schrumpfen hieß es, wenngleich im zweiten Halbjahr die Rückkehr zu einem geringen Wachstum möglich sei, so EU-Währungskommissar Olli Rehn. Schlussendlich musste der Dax einen Abschlag in Höhe von 0,50 % auf 6.809,46 Zähler hinnehmen. Bemerkenswert ist allerdings, dass der Schlusskurs recht deutlich über dem Tagestief von 6.733 Zählern lag. Ein Großteil der Handelsumsätze auf Xetra entfielen gestern auf die Commerzbank-Aktie, was angesichts der großen Schwankungsbreite des Papiers nicht verwunderlich war. Ursächlich für die Kurskapriolen war die Ankündigung, dass Hybridpapiere in Aktien getauscht werden sollen. Auf Xetra-Schlusskursbasis verlor die Aktie 6,57 % auf 1,93 €. Heute ist mit einem freundlichen Handelsstart zu rechnen, nachdem die Wall Street, dank besser als erwartet ausgefallener Daten vom Häusermarkt im Plus geschlossen hat. Auch heute werden die am Nachmittag zur Veröffentlichung anstehenden US-Konjunkturdaten Beachtung finden.
Charttechnik
Der Dax hat seine am 21.02.begonnene Korrekturbewegung gestern ausgeweitet. Dass dies mit deutlich wachsender Bewegungsdynamik der Fall war, lässt sich an den und den mehrfach unterschrittenen Moving Averages ablesen. Ein endgültiges, kurzfristiges Verkaufssignal entsteht aber erst mit einem nachhaltigen Unterschreiten der 6.683er-Unterstützungs-Marke. Solange dies nicht der Fall ist, muss weiterhin von einer Konsolidierung innerhalb eines übergeordneten Aufwärtstrends ausgegangen werden. Auf der Oberseite finden sich erste Widerstände bei 6.870 und 6.908 Punkten.
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