- Aktienmärkten geht der Schwung verloren - Umsätze unterdurchschnittlich
- Spaniens Banken nehmen immer mehr Kredite bei der EZB auf - im Juli 375,5 Mrd. €
Datenseitig richtet sich das Interesse heute ganz und gar in die USA. Mit dem Empire-State-Index steht die erste Stimmungsumfrage in der Industrie des laufenden Monats im Kalender. Die regionalen Umfragewerte schwankten zuletzt deutlich und gaben kein einheitliches, wenngleich per saldo leicht getrübtes Bild ab. Kann sich der Empire-State-Index wie erwartet auf dem wieder erholten Niveau stabilisieren, steigen die Chancen auf ein anhaltendes Wachstum der US-Wirtschaft. Auch die Produktionszahlen der Industrie für den Monat Juli werden Beachtung finden. Positive Indikationen gab es ungeachtet der schwachen Stimmungswerte (z.B. ISM-Index) von der Zahl der geleisteten Arbeitsstunden. Die Jahreszuwachsrate der Produktion dürfte entsprechend robust jenseits der 4 %-Marke liegen. Keinen Grund zur Besorgnis dürfte der NAHB-Index geben. Einen Blick wert sind auch die Verbraucherpreisentwicklungen des vergangenen Monats. Der disinflationäre Effekt sinkender Energiepreise wird zunächst der Vergangenheit angehören, denn mit der Verteuerung der Ölpreise zogen auch die Benzinpreise an den Tankstellen an. Im Juli wird der Einfluss noch moderat sein, erst im August deutlicher zutage treten und sich in den kommenden Monaten mit steigenden Nahrungsmittelpreisen paaren. Heute aber werden die Zahlen keine Inflationsängste schüren, zumal die Jahresrate deutlich unter 2 % liegen dürfte und auch die Kerninflation nur mäßig ist.
Aktienmärkte: Der Dax präsentierte sich gestern schwankungsanfällig, wenngleich während der gesamten Sitzung ein positiver Unterton vorherrschte. Man wurde den Eindruck nicht los, dass die Marktteilnehmer unbedingt die psychologisch wichtige Marke von 7.000 Zählern sehen wollten. Als hilfreich erwiesen sich auch die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten. Deutschland und Frankreich hatten in der Euro-Zone nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet, die besser als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätze zeigten, dass sich das Wachstum fortsetzt. Etwas Rückenwind gab es auch von den gestern veröffentlichten Unternehmenszahlen, insbesondere von Merck sowie K+S. Die Vorgaben für den heutigen Handelsstart sind wenig inspirierend. Die Wall Street trat bei sehr geringen Umsätzen auf der Stelle, die asiatischen Märkte geben überwiegend etwas nach, so dass auch der Dax mit moderaten Abschlägen starten wird. Zunächst ist fraglich, von welcher Seite es Marktimpulse geben wird. Nachrichtenseitig ist es ebenfalls ruhig. Am Nachmittag werden die US-Konjunkturdaten in den Fokus rücken. Auch das Thema "europäische Schuldenkrise" ist und bleibt aktuell. Wie nun bekannt wurde, benötigen spanische Banken immer mehr Geld. Die Kreditinstitute liehen im Juli die Rekordsumme von netto 375,5 Mrd. € bei der EZB. Der Vormonatswert hatte bei 337,2 Mrd. € gelegen. Die Börsen in Bukarest, Athen, Warschau, Mailand und Wien bleiben heute geschlossen.
Charttechnik: Das charttechnische Bild des Dax stellt sich unverändert dar. Bemerkenswert ist, dass die kleine Seitwärtsrange mit einem weiteren "Spinning Top" ausgeweitet wurde. Die Handelsumsätze sowie das Momentum geben weiter nach, so dass die Gefahr für einen deutlicheren Rücksetzer steigt, was auch von den kippenden Indikatoren angezeigt wird. Konkrete Verkaufssignale wurden aber noch nicht ausgelöst. Supports lassen sich bei 6.882, 6.848, 6.835 und 6.765 Punkten definieren.
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