Auf der politischen Ebene sorgten zuletzt die Entwicklungen in Griechenland für eine Aufhellung des Marktsentiments. Gestern präsentierte die Schuldenagentur PDMA den Zeitplan und die Bedingungen für den freiwilligen Anleiherückkauf. Inhaber von griechischen Staatstiteln der Laufzeiten 2023 bis 2042 – allesamt Papiere, die im Rahmen der Umschuldung im Frühjahr 2012 ausgegeben wurden – können bis zum Ende dieser Woche Umtauschangebote abgeben. Die Rücknahme soll, je nach Laufzeit, zu Werten zwischen 30,2 % und 40,1 % erfolgen; Investoren erhalten im Gegenzug 6-monatige EFSF-Papiere. Insgesamt will Griechenland auf diese Weise Anleihen im Gesamtwert von 10 Mrd. Euro zurückkaufen – und damit seine Schuldenlast faktisch um bis zu 20 Mrd. Euro senken. Im Zuge der Ankündigung durch die PDMA konnten griechische Staatsanleihen weitere Kursgewinne verbuchen.
Aktienmärkte: Der Dezember ist ein guter Börsenmonat und oftmals erfolgt der Anstieg in den ersten Tagen. So auch gestern, als der deutsche Leitindex von der verstärkten Risikoneigung der Marktteilnehmer profitieren konnte. Der DAX markierte ein neues Jahreshoch bei 7.488 Punkten und ging per saldo mit einem Plus von 0,4 % aus dem Handel. Die US-Märkte zeigten sich dagegen von den europäischen Kursentwicklungen weniger beeindruckt. Das technische Umfeld des DAX hat sich weiter aufgehellt und da es keinen Gegenwind vonseiten konjunktureller Datenveröffentlichungen gibt, sind Hoffnungen auf weitere Kurssteigerungen berechtigt. Entscheidend ist nun, dass die seit Mitte September vorherrschende Konsolidierungszone nachhaltig nach oben verlassen werden kann. Die im Wochenchart gen Norden drehenden Indikatoren wie MACD und Stochastic wirken unterstützend, wie auch das Kaufsignal des DMIs. Gelingt dies, sind die nächsten Hürden bei 7.523 und 7.600 Punkten auszumachen, welche hergeleitet werden von den Hochs im Juli bzw. Mai 2011. Auch die Indikatoren im Tageschart steigen an oder befinden sich im Kauf, wobei der Stochastic bereits in den überkauften Bereich eingedrungen ist. Weiterhin nicht idealtypisch ist auch das schwache Volumen, das den jüngsten Anstieg begleitet. In der Summe dürfte es also kein leichtes Unterfangen werden, die 7.600er Marke zu überwinden und den 8.000er Bereich anzusteuern.
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