Aktienmärkte: Der Dax präsentierte sich am Dienstag erneut schwankungsanfällig, wenngleich die Handelsrange im Vergleich mit dem Vortag deutlich geringer ausfiel. Nachwievor sind die Börsianer im Bann von Zypern gefangen. Im Verlauf des Vormittags wurden neue Vorschläge bekannt, wie z.B. dass Sparer erst mit einer Einlage ab 20.000 Euro unter die Zwangsabgabe fallen. Dies alles spielte nach der Parlamentsabstimmung keine Rolle mehr - der Rettungsplan wurde mehrheitlich abgelehnt. Wie es nun weitergehen wird ist offen. Einen ähnlichen Präzedenzfall gab es bisher nicht. Zypern führt nun Gespräche mit Russland als potenziellen Geldgeber. Auch die EU signalisierte, dass noch nicht alle Türen verschlossen seien. Die EZB bekräftigte indes, dass man den zyprischen Banken weiter Liquidität zur Verfügung stellen wird. Angesichts der neuen Unsicherheiten überrascht es nicht, dass die Risikoaversion auf Basis des V-Dax gestern erneut zulegte. (16,73 vs. 15,32). Insgesamt sollte aber nicht übersehen werden, dass es auch positive Nachrichten zu vermelden gab. So muss Spanien für Anleihen mit einer dreimonatigen Laufzeit lediglich 0,285 Prozent Zinsen bezahlen - das entspricht dem niedrigsten Niveau seit 22 Jahren. Unter den Einzelwerten ragten die Papiere von ThyssenKrupp mit einem Abschlag in Höhe von 5,47 % heraus. Grund dafür war eine mögliche Kapitalerhöhung. Neben Zypern wird heute auch die Fed-Sitzung und das anschließende Statement von Bedeutung sein. Der Dax wird mit einem leichten Aufschlag in den Handel starten, nachdem sich die Wall Street vom Zypern nicht wesentlich aus der Ruhe bringen ließ.
Charttechnik: Kurzfristig hat sich das technische Bild des Dax etwas eingetrübt. Vor allem das sogenannte "bearish harami pattern" und die weiterhin nach unten zeigenden Indikatoren untermauern diese These. Solange der wichtige Support bei 7.871 Punkten nicht nachhaltig unterschritten wird, ist die Gefahr für deutlichere Rückschläge moderat.