- Fed: US-Wirtschaft wächst in moderatem Tempo - Notenbank bereit, QE-Volumen zu erhöhen oder zu reduzieren.
- China: HSBC-PMI steht im März bei 50,4 nach 51.6.
Die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank wird heute das Marktgeschehen dominieren. Im Vorfeld werden die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone zwar für Aufmerksamkeit sorgen, die endgültigen Werte für Deutschland, Frankreich und die Eurozone dürfte an der zuletzt getrübten Konjunkturperspektive in Europa aber kaum etwas ändern. Interessanter wird da - wie in den letzten Monaten sooft - der Blick auf die Entwicklungen in Spanien und Italien sein. Zuletzt hatten auch dort die PMIs enttäuscht, das Szenario einer Bodenbildung indes ist intakt, denn die Einkaufsmanagerindizes haben bislang keine neuen Tiefststände erreicht. Eine Erholung der Peripherie- PMIs scheint gleichwohl nicht wahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund kann eine Senkung des EZB-Leitzinses heute nicht ausgeschlossen werden. Die Zinssenkungserwartungen der Marktteilnehmer haben in den letzten Wochen deutlich zugenommen und zuletzt wurde solchen Spekulationen vonseiten der EZB, insbesondere durch EZB-Chef Mario Draghi, nicht widersprochen. Darüber hinaus wird spekuliert, ob die EZB die Kreditzinsen für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs oder SMEs) reduzieren könnte. Einen direkten Einfluss auf die Kreditkonditionen hat die EZB aber nicht und insofern sollten die Erwartungen an und über ein neues Instrument nicht zu hoch geschraubt werden. In den USA gibt es heute keine marktbewegenden Veröffentlichungen. Die USNotenbank hatte gestern deutlich gemacht, dass unverändert an der extrem lockeren Geldpolitik festgehalten wird. Die Stimmung in den Unternehmen hat sich zuletzt verschlechtert und der ISMIndex (Einkaufsmanagerumfrage) sank im April von 51,3 Punkten auf 50,7 Punkte. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe geben wie schon der ADP-Report einen Hinweis auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht, der morgen auf der Agenda steht. Eine anhaltend moderate Beschäftigungsentwicklung ist zu erwarten.
Aktienmärkte: Nachdem der Dax zuletzt einen steilen Aufwärtsimpuls etablieren konnte, deuten die Vorgaben für den heutigen Handelsstart auf eine negative Eröffnung hin. Insbesondere werden zunächst die Ereignisse an den US-Börsen vom Vortag nachvollzogen. Auch werden Unternehmensberichte, wie von Siemens, BMW, Metro und Infineon die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Im weiteren Tagesverlauf gibt die EZB-Zinsentscheidung und die anschließende Pressekonferenz die Richtung vor. Unsere heutige Chartbesprechung wollen wir dem Wochenchart des DAX widmen. Nicht ohne Grund, denn es fällt auf, dass der deutsche Leitindex aktuell knapp unterhalb der oberen Begrenzung des für den weiteren Verlauf wichtigen "High-Low-Channels" (gelbe Zone) notiert. Die Frage die im Raum steht lautet, reicht die Kraft für einen Ausbruch und die Chance auf ein neues Mehrjahreshoch, oder aber, sollte das Motto "Sell in May and go away." lauten. Aktuell sprechen mehr Faktoren dafür, dass letztgenannte Theorie Substanz bekommt. Insbesondere die relativ schwachen Umsätze während des Anstieges, ein moderates Bild bei den Indikatoren und vor allem die Tatsache, dass der Index den erwähnten Kanal nicht nachhaltig verlassen konnte, sind zu nennen. Sollte es also zu einer Wende der laufenden Impulsbewegung kommen, könnte eine sogenannte "1-2-3-Pivot-Formation" entstehen. Dies setzt voraus, dass das Hoch des laufenden Impulses unter dem letzten Hoch (8.074) markiert wird. Abgeschlossen ist die Formation aber erst, wenn der DAX unter die Marke von 7.418 Zählern rutscht. Erste Unterstützungen auf dem Weg dorthin finden sich bei 7.786, 7.690, 7.647, 7.565 und 7.478 Punkten.
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