- EWU: Merkel und Hollande zeigen sich einig; (noch) keine Zugeständnisse an Athen
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Die beiden wichtigsten Notenbanken der Welt scheinen sich derzeit mit Lockerungsabsichten überbieten zu wollen. Per saldo sind weder bei der Fed noch bei der EZB die Absichten und Überlegungen in der abgelaufenen Woche völlig neu gewesen. Gleichwohl verstärkte das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank die Erwartungen, wonach schon bald zusätzliche Anleihekäufe beschlossen werden könnten, falls die Datenveröffentlichungen nicht eine deutliche und fortgesetzte Erholung der Wirtschaft zeigen. Die Europäische Zentralbank dagegen erwägt Anleihekäufe, um den angeschlagenen Peripheriestaaten zu helfen. Es scheint fast so, als wären die Zentralbanker in einen Abwertungswettlauf eingetreten. Auch die Bank von England hatte in diesem Jahr ihr Anleihekaufvolumen erhöht und die Zentralbanken in Japan und der Schweiz sorgen sich um zu deutliche Aufwertungen ihrer Währungen.
Insbesondere im Hinblick auf mögliche neue Anleihekäufe durch die US-Notenbank bleiben die nächsten Wochen spannend. Zum einen scheint die Entscheidung für oder gegen QE3 an den eingehenden Daten zu hängen und so sind nicht nur die heutigen Durable Goods Orders von Interesse sondern vor allem der ISM-Index sowie der Arbeitsmarktbericht des laufenden Monats. Diese werden in den ersten Septembertagen veröffentlicht. Zudem steht das Wirtschaftssymposium der Fed von Kansas City in Jackson Hole an. Unter anderem wird Fed-Chef Bernanke dort einen Vortrag halten. Die nächste FOMC-Sitzung ist dann Mitte September im Kalender zu finden.
Die heute zur Veröffentlichung anstehenden Durable Goods Orders in den USA stehen unter dem deutlichen Einfluss der Flugzeugbestellungen. Boeing hatte im Juli einen starken Anstieg der Auftragseingänge gemeldet und zudem fielen auch die Auftragsschätzungen im Index der Frühindikatoren des Conference Boards höher aus als im Vormonat. Damit ergibt sich ein insgesamt freundliches Bild und aufgrund der Boeing-Daten sehen wir positives Überraschungspotenzial in der Gesamtzahl. Sollte zudem der Wert abseits des Tarnsportsektors ein Plus aufweisen, müssten sich die geldpolitischen Tauben in der Fed wohl rechtfertigen, warum gerade jetzt eine weitere mengenmäßige Lockerung beschlossen werden sollte.
EUR-USD: Der Euro konnte im Hoch bei 1,2573 notieren und zeigte sich dabei unterstützt von den unerwartet festen Industrie-PMIs in Deutschland und Frankreich. Technisch ist das Bild weiterhin unterstützend und wir sehen uns kurzfristig in der Erwartung weiterer Kursgewinne bestätigt. Unverändert sind die Marken 1,2693 und 1,2748 als Ziele dieser im Juli begonnenen Erholung zu nennen. Ungeachtet dessen offenbart der Blick auf den Wochenchart, dass diese Bewegung noch immer eingebettet ist in den breiten, langfristigen Abwärtstrend, der Mitte 2011 bei Kursen von 1,4940 begonnen hat. Erst bei Kursen jenseits von 1,30 kommt dieser Trend in Reichweite. Trading-Range: 1,2500 - 1,2620.