- Italienischer Regierungschef Monti kritisiert spanische Politik zur Krisenbewältigung:"Regierung in Madrid hat Staatsfinanzen außer Acht gelassen."
- Asiatische Aktienmärkte mit gemischter Tendenz: China und Japan im Plus.
Versöhnliche europäische Wirtschaftsdaten gab es dann doch noch zum Wochenschluss. So stiegen die italienischen Einzelhandelsumsätze am Freitag deutlicher als erwartet und auch das französische Geschäftsklima (INSEE) zeigte sich überraschend fest. Damit sind die Indikationen für das heute anstehende ifo-Geschäftsklima in Deutschland durchwachsen. Zu nennen ist die sehr freundliche Indikation vonseiten der ZEW-Umfrage. Der guten Stimmung der Finanzmarktakteure aber stehen die schwachen PMIs entgegen, deren Implikation jedoch durch den INSEE-Index relativiert wird. In der Summe scheint ein deutlicher Anstieg des ifo-Indexes nicht sehr wahrscheinlich. Damit würden vermutlich auch die Aussichten auf einen deutlichen Anstieg des Economic Sentiments der EU-Kommission reduziert. Sollte aber auch das italienische Wirtschaftsvertrauen steigen oder stagnieren, sollte der EWU-weite Index sich zumindest robust zeigen. Datenseitig richtet sich das Interesse neben den Unternehmensumfragen vor allem auf die Inflationsentwicklung. EZB-Chef Draghi signalisierte diesbezüglich eine gewisse Sensibilität der Geldhüter. Für die Schnellschätzung der Inflation in der Eurozone wird mit einem Rückgang auf 2,5 % gerechnet. Deutsche und spanische Daten werden im Vorfeld veröffentlicht. Insbesondere der Basiseffekt wirkt dämpfend auf die Jahresrate, da im März 2011 im Vormonatsvergleich ein deutliches Plus des HVPIs gemeldet wurde. Per saldo gehen wir in den kommenden Monaten von einer rückläufigen Tendenz der Inflationsrate aus. So weisen die vorauslaufenden Rohstoffpreisindizes nur noch eine schwache Vorjahresdynamik auf, was auch mittelfristig in einer moderaten Kerninflation zu spüren sein sollte.
Eine Reihe von regionalen Industrieumfragen steht in den USA im Kalender und diese werden weitere Indikationen für den nationalen Einkaufsmanagerindex (ISM) liefern. Bisherige Veröffentlichungen in New York und Philadelphia fielen positiv aus. Große Aufmerksamkeit widmen die Marktteilnehmer im Verlauf auch den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter. Nicht nur der Anstieg der Flugzeugbestellungen bei Boeing liefert eine freundliche Indikation, sondern auch die Auftragskomponenten im Index der Frühindikatoren des Conference Boards. Die Konsenserwartung erscheint aber bereits hinreichend optimistisch.
EUR-USD: Der Euro markierte ein Wochenhoch bei 1,3295, ein echter Durchbruch ist ihm aber nicht gelungen. Dennoch hellt sich das technische Umfeld auf und sowohl die Tages- als auch die Wochenindikatoren werten wir als konstruktiv. Sollte der ifo-Index nur leicht enttäuschen, könnte der Euro sich wohl von größeren Belastungen freihalten, zumal im Wochenverlauf robuste US-Daten helfen sollten, globale Konjunktursorgen zu reduzieren. Trading-Range: 1,3190 - 1,3333.%
Disclaimer
Die Publikationen sind mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthalten jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in diesen Publikationen getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.