- Merkel und Hollande bekennen sich zu einer tieferen Integration der EU
- Asiatische Börsen nach Kursgewinnen an der Wall Street überwiegend im Plus
Es ist soweit: Ein europäisches Gipfeltreffen, nicht nur im Fußball, zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Nach der klaren Absage an Eurobonds - die Frage ist, ob damit auch der Schuldentilgungsfonds gemeint ist - durch Bundeskanzlerin Merkel dürfte die Erwartungshaltung der Marktteilnehmer gedämpft sein. Ein Scheitern des Gipfels können sich vor allem die Regierungschefs in Spanien und Italien aber nicht leisten und so bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise diskutiert oder beschlossen werden. Der jüngst von den "Großen Vier" in Rom vorgestellte Wachstumspakt sollte jedenfalls nicht das einzige Ergebnis sein. Dieser hatte schon am Wochenende kaum einen Marktteilnehmer überzeugt. Dennoch wurden auch gestern vonseiten des spanischen Finanzministers Erwartungen geschürt, wonach der Gipfel entscheidende Fortschritte mit sich bringen würde.
Im Datenkalender finden sich heute zunächst spanische Zahlen zum Immobilienmarkt, die aber wohl keine Wende zum Besseren anzeigen werden. Daneben richtet sich das Interesse auf die Inflationsentwicklung in den beiden großen Peripherieländern. Eine stabile bis leicht sinkende Inflation wird erwartet, sodass zusammen mit dem deutschen Teuerungsrückgang auch auf europäischer Ebene eine geringere Preissteigerungsrate wahrscheinlich ist. Das Economic Sentiment der Eurozone steht unter gemischten Vorzeichen. Nationale Geschäftsklimaindikatoren entwickelten sich uneinheitlich. Während der ifo- und der INSEE-Index (Frankreich) nachgaben, legte das ISTAT-Barometer in Italien sogar unerwartet zu. Entsprechend scheint gegenüber der Konsensschätzung kein Enttäuschungspotenzial zu bestehen. Bei den US-Daten dürften vor allem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe von Interesse sein, denn die 2. Revision der BIP-Zahlen des ersten Quartals sowie der Stimmungsindex der Fed in Kansas-City werden nicht in der Lage sein, das konjunkturelle Szenario entscheidend zu beeinflussen.
EUR-USD: Leicht schwächer präsentierte sich der Euro zur Wochenmitte, wohl auch wegen Äußerungen des EZB-Chefvolkswirts Praet, der eine Leitzinssenkung andeutete. Abwarten heißt wohl die Devise im Vorfeld des heute beginnenden EU-Gipfels. Es ist unklar ob und wann erste Ergebnisse gemeldet werden. Derweil bleibt das technische Umfeld unverändert und zeigt per saldo Kursrisiken auf. Wichtig ist die Marke von 1,2440, denn darunter dürfte eine erhöhte Abwärtsdynamik die Folge sein. Trading-Range: 1,2410 - 1,2626.
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