- Asmussen (EZB) hat geplante Anleihekäufe der Zentralbank erneut verteidigt.
- Japan: Maschinenaufträge Juli +4,6 % VM, +1,7 % VJ, deutlich höher als erwartet.
- Hoffnungen auf positives ESM-Urteil haben Aktienmärkte weltweit unterstützt.
Der heutige Handelstag wird dominiert von politischen Ereignissen. In Karlsruhe wird die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu den Eilanträgen in Sachen ESM und Fiskalpakt erwartet. Wir gehen zwar davon aus, dass das Gericht dem ESM/Fiskalpakt keine grundsätzlichen Steine in den Weg legt, jedoch könnten den Gesetzgebern Auflagen gemacht werden, z. B. in Form von klar definierten Haftungsobergrenzen. Bereits gestern wurde der Eilantrag des CSUAbgeordneten Gauweiler von den Verfassungsrichtern abgelehnt, der im Zusammenhang mit den EZB-Staatsanleihekäufen stand. Der Euro zeigte sich nach dieser Entscheidung gestärkt und so wird deutlich, dass die ESM-Entscheidung heute Brisanz besitzt, obwohl mit der Bereitschaft der EZB, Anleihen zu kaufen die Bedeutung des ESM in der Eurorettung abgenommen hat. Darüber hinaus finden heute die Parlamentswahlen in den Niederlanden statt. Offen ist, ob eurokritische Parteien, wie die des Rechtspopulisten Wilders, an der Regierungsbildung teilhaben. Zuletzt hatte Wilders aber an Zustimmung verloren. Die anderen relevanten Parteien unterstützen die mit der EU verhandelten Sparbeschlüsse.
Datenseitig richtet sich die verbleibende Aufmerksamkeit auf die US-Importpreise. Die Ölpreisentwicklung wird die Augustzahlen dominieren. Inzwischen ist die Konsensschätzung auf ein monatliches Plus von 1,5 % gestiegen. Daher wird es immer schwieriger, diesen Wert noch zu übertreffen. Einfluss auf die morgige FOMC-Entscheidung werden die Zahlen unseres Erachtens aber nicht haben. Europäische Produktionsdaten werden ebenfalls kaum Einfluss haben, auch wenn angesichts des deutschen und des französischen Plus eine positive Überraschung möglich ist. Im Vorfeld werden die italienischen Zahlen veröffentlicht, die schwach erwartet werden. Nur ein sehr starkes Minus würde für die Eurozone aber Enttäuschungspotenzial mit sich bringen.
EUR-USD: Der Euro konnte die Hürde bei 1,2819 überwinden und mit 1,2883 ein neues Hoch markieren. Damit wurde auch die 200-Tagelinie bei 1,2835 überwunden. Das technische Bild ist unverändert positiv zu werten, und falls das Bundesverfassungsgericht dem ESM keine Steine in den Weg legt, dürfte der Euro nochmals fester tendieren. Zudem sollten die Marktteilnehmer die morgige FOMC-Entscheidung und den möglichen QE3-Beschluss im Hinterkopf haben. Widerstände zeigen sich jetzt erst um 1,30. Trading-Range: 1,2800 - 1,3000.