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Gedämpfte Zuversicht

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Nach deutlichen Kursverlusten wächst das Erholungspotenzial für den Euro. Die derzeit sehr expansive EZB-Politik und Sorgen um die Staatsschulden belasten die Gemeinschaftswährung zwar noch. Kurzfristig spricht jedoch die einseitige Positionierung am Markt, mittelfristig die Bewertung für eine Stabilisierung des Euro-Dollar-Kurses.
- Deutsche Renten werden ihre gute Performance 2012 vermutlich nicht wiederholen können. Die Konjunkturperspektiven dürften sich im Jahresverlauf aufhellen. Gleichzeitig ist bei einer Entspannung der Euro-Schuldenkrise mit einer geringeren Nachfrage nach den inzwischen extrem teuren Bundesanleihen zu rechnen.
- Der positive Jahresauftakt bei Aktien könnte ein gutes Omen für das Gesamtjahr sein. Zwar kann es im Zuge der Schuldenkrise zunächst noch zu Irritationen kommen. Aktien haben aber bereits sehr viel Negatives vorweggenommen und verfügen über zyklisches Erholungspotenzial.

Christian Apelt, CFA - Devisen: Chancen auf Euro-Stabilisierung

Auf der Zielgeraden von 2011 ist dem Euro die Puste ausgegangen. Letztlich forderten die europäische Schuldenkrise und deren Folgen doch ihren Tribut. Von den zehn wichtigsten Währungen erwies sich der Euro 2011 als die schwächste. Die stärkste Aufwertung verzeichnete der Japanische Yen vor dem US-Dollar. Anfang 2012 setzte sich diese für den Euro negative Tendenz fort. Der Euro-Dollar-Kurs fiel zeitweise unter 1,27 auf den tiefsten Stand seit September 2010. Die expansive Geldpolitik trägt erheblich zur Schwäche des Euro bei. Die EZB stellt den Geschäftsbanken sehr großzügig Liquidität bereit, ihre Bilanzsumme bzw. die Geldbasis expandiert kräftig.

Positivere US-Konjunktur

Zuletzt lieferte auch die Entwicklung in den USA ihren Beitrag zum Euro-Dollar-Rückgang, da die US-Konjunkturdaten insgesamt überzeugten. Insbesondere der Arbeitsmarkt weist eine Verbesserung auf, die Arbeitslosenquote fiel auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren. Die Unternehmen überwanden ihre Stimmungseintrübung aus dem Sommer. Selbst am arg gebeutelten Wohnimmobilienmarkt gibt es Hoffnungsschimmer. Das robuste US-Wachstum spricht derzeit gegen ein neues Kaufprogramm der Federal Reserve. Eine Zinswende ist jedoch noch unwahrscheinlicher, so dass die Entwicklung in der Eurozone den Euro-Dollar-Kurs weiter prägen wird.

Belastungsfaktoren weitgehend eingepreist

Die expansive Geldpolitik der EZB kann den Euro vorerst noch belasten. Allerdings reflektiert der Euro-Dollar-Kurs mittlerweile eine deutliche EZB-Lockerung in Form einer Ausweitung der Geldbasis oder Zinssenkungen. Renditen zweijähriger Bundesanleihen von weniger als 20 Basispunkten können kaum noch fallen, der nun vorhandene Zinsvorteil des US-Dollar kann damit fast nicht mehr zunehmen. Ausbleibende Zinssenkungen der EZB bieten sogar Erholungspotenzial für den Euro. Auch werfen die Währungshüter nicht - wie von manch einem gefordert - die große Notenpresse an, d.h. sie kaufen nicht unlimitiert Staatsanleihen aus der Euro-Peripherie auf. Die Schuldenkrise selbst bereitet zwar nach wie vor Sorgen. Aber zumindest bei kurzlaufenden Staatsanleihen aus der Euro-Peripherie sind die Risikoaufschläge deutlich zurückgegangen. Auch für den angeschlagenen Finanzsektor muss nicht alles negativ gesehen werden: So sind die Risikoprämien für Währungsswaps für Euro-Dollar gesunken. Der Swap-Spread im Euro - als Risikoindikator für den Bankensektor - ist ebenfalls gefallen. Außerdem können der in der Öffentlichkeit herrschende Euro-Pessimismus wie auch die rekordhohen Verkaufspositionen spekulativer Investoren als Kontraindikatoren gewertet werden. Die Leerverkäufe müssen irgendwann wieder eingedeckt werden. Der Euro-Dollar-Kurs wird daher um 1,25 gut unterstützt. Trotz sicherlich nicht zu vernachlässigender Risiken dürfte die gegenwärtige Euro-Schwäche nur noch begrenzt anhalten und im Jahresverlauf eine positive Trendwende einsetzen. Gegenüber Britischem Pfund und Japanischen Yen wird sich der Euro dann ebenfalls erholen. Der Schweizer Franken zeigte aufgrund des Mindestkurses der Schweizer Notenbank einen anderen Kursverlauf. Aber auch unter einem neuen Notenbankchef wird die bisherige Politik fortgesetzt.

Ulf Krauss - Renten: Mit "Minizinsen" ins neue Jahr

Schwierige Zeiten für Anleger

Die EZB setzt angesichts der hartnäckigen Verspannung am Interbankenmarkt, Euro-Schuldenkrise und anhaltender Konjunkturunsicherheit auf eine ultralockere Geldpolitik. Dies dürfte wesentlich dazu beitragen, dass die Renditen für kürzere Laufzeiten vorerst auf historischen Tiefständen verharren. Zweijährige Bundeanleihen notieren mittlerweile bei weniger als 0,2 %. Für sechsmonatige deutsche Schatzwechsel sind die Investoren derzeit sogar bereit, eine Prämie zu bezahlen. Von Negativzinsen profitieren neben Deutschland auch Länder wie Dänemark, die Niederlande und die Schweiz. Die Anleger suchen angesichts der schwelenden Euro-Schuldenkrise offenbar händeringend nach sicheren Parkmöglichkeiten für ihr Kapital. Allerdings profitieren auch Krisenländer von der massiven Liquiditätsausweitung der EZB. So sank die Rendite zweijähriger spanischer Staatsanleihen von zeitweise 6 % auf zuletzt knapp über 3 %.

Robuste Binnennachfrage in Deutschland

Während die Eurozone vermutlich in eine milde Rezession fällt, dürfte sich die deutsche Wirtschaft deutlich besser schlagen. Auftragslage und Industrieproduktion haben ihren Zenit zwar überschritten. Mit einem Absturz wie im Jahr 2008 ist jedoch, trotz des Abschwungs im vierten Quartal, nicht zu rechnen. Darauf deutet auch die Stimmungsverbesserung beim ifo-Geschäftsklima im November und Dezember hin. Obwohl die Sorgen über eine Zuspitzung der Euro-Schuldenkrise noch anhalten, dürfte insbesondere die private Nachfrage einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung des Wirtschaftswachstums leisten. Die Sparneigung der Konsumenten ist aufgrund einer mageren Verzinsung bei gleichzeitig wachsenden Inflationsängsten und sinkender Arbeitslosigkeit 2012 wohl nicht besonders ausgeprägt. Hinzu kommt, dass der Bausektor nach Jahren der Stagnation einen nachhaltigen Aufschwung erfährt, auch weil viele Investoren verstärkt auf Sachwerte setzen. Gleichwohl dürfte vor allem im ersten Quartal die weltweite Konjunkturunsicherheit hoch bleiben und damit das niedrige Renditeniveau stützen.

Mittelfristige Kursrisiken bei Bundesanleihen

Wie das Beispiel von Negativzinsen für Staatspapiere zeigt, treibt die Euro-Schuldenkrise mittlerweile bizarre Blüten. Die andere Seite der Medaille sind hohe Risikoaufschläge für alle angezählten Euro-Volkswirtschaften. Wie lange diese außergewöhnliche Konstellation anhält, hängt entscheidend von den Fortschritten bei den Strukturreformen und den Konsolidierungsanstrengungen insbesondere in Italien ab. Auch Besitzer von Bundesanleihen können sich diesbezüglich nicht in Sicherheit wiegen. Weiteres Kurspotential ist nur im Falle eines sich andeutenden Auseinanderfallens der Währungsunion zu erwarten. Wird der Weg zu einer Stabilitätsunion konsequent fortgesetzt, was u. E. der Fall sein wird, dürften die Investoren ihre Anlagen im Euroraum wieder weiter streuen. Das erste Quartal dürfte angesichts des hohen Refinanzierungsbedarfs der Euro-Staaten gleichwohl eine sehr kritische Phase am Rentenmarkt darstellen.

Markus Reinwand, CFA - Aktien: Positiver Jahresauftakt als gutes Omen

Nach den schmerzhaften Verlusten in 2011 sind die Anleger vorsichtig geworden. Vermögenserhalt gilt derzeit als die oberste Maxime. Nur wenige wagen sich bisher aus der Deckung. Umso wichtiger war es, dass die meisten der international führenden Aktienindizes die erste Handelswoche mit einem Kursplus beendeten. Schließlich wird dem sogenannten 5-Tage-Indikator insbesondere an der US-Leitbörse eine hohe Aufmerksamkeit zuteil. So konnte der S&P 500 seit 1950 in 80 % der Fälle einen Jahresgewinn verbuchen, wenn die ersten fünf Handelstage - wie in diesem Jahr - mit einem Kursplus endeten. In den USA hat sich der Pessimismus unter den Privatanlegern inzwischen verflüchtigt. Derzeit sind die Aktienbullen klar in der Überzahl. Im Sinne der Kontraindikation erscheint damit das kurzfristige Aufwärtspotenzial aber begrenzt, zumal gleichzeitig das positive Überraschungsmomentum der US-Konjunkturdaten einen vorläufigen Höhepunkt auszubilden droht.

Wachstumsskepsis birgt positives Überraschungspotenzial

Anders sieht die Situation im Euroraum aus. Tief verunsichert durch die anhaltende Staatsschuldenkrise hält die Flucht in die vermeintliche Sicherheit an. Anleger sind zum Teil sogar bereit, negative Nominalzinsen bei kurzlaufenden Bundeswertpapieren in Kauf zu nehmen. Erste konjunkturelle Lichtblicke sind indessen auch im Euroraum zu verzeichnen. So konnte der für die ohnehin ausgesprochen robust wirkende deutsche Wirtschaft so wichtige ifo-Geschäftsklimaindex bereits seinen zweiten leichten Anstieg in Folge verbuchen. Auch der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone stabilisierte sich zuletzt. Zwar haben gegenwärtig die negativen Überraschungen bei den Konjunkturdaten noch ein leichtes Übergewicht. Für den weiteren Jahresverlauf überwiegen angesichts einer sehr ausgeprägten Wachstumsskepsis aber die Chancen für positive Überraschungen.

Schwächephasen gezielt zum Einstieg nutzen

Steigende Frühindikatoren und niedrige Zinsen stellen erfahrungsgemäß die für Aktien günstigste Konstellation dar. Zwar sind bei den Unternehmensgewinnen in diesem Jahr keine großen Sprünge zu erwarten. Auch dürften die durchschnittlichen Gewinnschätzungen für 2012 noch etwas zu hoch sein. Die Prognosen werden aber bereits seit Monaten nach unten korrigiert. Inzwischen haben die negativen Gewinnrevisionen ein Ausmaß erreicht, das in früheren Zyklen im Bereich des Kurstiefs zu beobachten war. Wichtiger als die Gewinnprognosen sind jedoch die impliziten Gewinnerwartungen der Marktteilnehmer. Diese fallen deutlich niedriger aus und bieten somit einen Puffer. Auf Basis historischer Gewinne sind gerade deutsche Standardwerte ähnlich günstig bewertet wie während der übrigen markanten Tiefstände der letzten dreißig Jahre. Der hohe Refinanzierungsbedarf der Euroländer sowie der noch ausstehende freiwillige Forderungsverzicht gegenüber Griechenland können im ersten Quartal zwar durchaus noch für Störfeuer sorgen. Mit Blick auf die attraktive absolute und relative Bewertung empfiehlt es sich aber, mögliche Schwächephasen gezielt zum Einstieg in hiesige Dividendentitel zu nutzen.
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