- Der Devisenmarkt hat sich beruhigt, der Euro-Dollar-Kurs pendelt seitwärts. Die Währungen der Rohstoffexporteure sowie einiger Schwellenländer erholten sich merklich.
- In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Neuseeland-Dollar.
- Helaba Währungsprognosen
Tendenz: Abwertung
Der Euro-Dollar-Kurs stieg nach der ausgebliebenen US-Zinswende bis auf 1,15, gab seine Gewinne aber wieder ab. Das US-Wachstum verliert leicht an Dynamik. Gleichwohl hält die Fed die Erwartungen auf eine Zinswende 2015 aufrecht, der US-Zinsvorteil sank hingegen. Den US-Dollar stützte, dass die EZB Hoffnungen auf eine Ausweitung des Kaufprogramms schürte. Der US-Dollar dürfte jedoch nachgeben, wenn größere EZB-Maßnahmen ausbleiben. Renditedifferenzen und andere Bewertungsindikatoren rechtfertigen jedenfalls einen höheren Euro-Dollar-Kurs.
Tendenz: Seitwärts
Der Euro-Franken-Kurs hat sich knapp unterhalb der Marke von 1,10 eingependelt. Die Schweizer Notenbank bestätigte ihre expansive Geldpolitik und erklärte sich bereit, im Zweifelsfall zu intervenieren bzw. weitere Maßnahmen zu ergreifen. Der Renditenachteil des Frankens gegenüber dem Euro bleibt zwar ausgeprägt, ging jedoch etwas zurück. Die Schweizer Konjunkturdaten hellten sich auf, eine Rezession sollte vermieden werden. Dies begrenzt das Abwertungspotenzial für den Franken. Der Euro-Franken-Kurs dürfte daher um das aktuelle Niveau schwanken.
Tendenz: Seitwärts
Der Euro-Pfund-Kurs notiert leicht erhöht bei knapp 0,74. Die Zinserhöhungserwartungen für Großbritannien gingen zurück. Einige britische Konjunkturindikatoren enttäuschten. Gleichwohl ist der Arbeitsmarkt robust, das Lohnwachstum erhöhte sich nochmals. Damit bleibt die Zinsfantasie erhalten. Wegen der niedrigen Inflation sowie der abwartenden US-Geldpolitik wird die Bank of England den ersten Schritt weiter hinauszögern. Dies begrenzt das Potenzial für das Pfund, so dass der Euro-Pfund-Kurs zunächst auf der Stelle treten wird.
Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone
Tendenz: Seitwärts
Der Japanische Yen tritt gegenüber Euro und US-Dollar auf der Stelle. Ein leichter Rückgang der Risikoaversion an den Finanzmärkten belastete die japanische Währung kaum. Einige Wachstumsdaten enttäuschten, bei den Stimmungsindikatoren ist das Bild gemischt. Die Inflation bleibt über der Nulllinie. Spekulationen über eine Ausweitung des No-tenbankkaufprogramms nehmen zu, vorerst wird die BoJ aber wohl abwarten. Der Renditenachteil des Yen sank jedoch. Daher dürfte der Yen gegenüber dem US-Dollar aufwerten und gegenüber dem Euro stagnieren.
Tendenz: mittelfristige Aufwertung
Die Norwegische Krone gab erneut nach. Der Euro-Krone- Kurs stieg kurzzeitig auf ein neues Jahreshoch und notierte zuletzt um 9,3. Die norwegische Zentralbank senkte überraschend ihren Leitzins auf 0,75 % und deutete einen weiteren Schritt an. Als Grund gelten schwächere Wachstumsaussichten bzw. sinkende Investitionen im Ölsektor. Die Konjunkturdaten hellten sich jüngst etwas auf. Auch stabilisierte sich der Rohölpreis. Sollte die weitere Leitzinssenkung ausblieben, dürfte sich die Krone erholen, zumal der Euro-Krone-Kurs ohnehin überschossen hat.
Tendenz: mittelfristige Aufwertung
Die Schwedische Krone wertete gegenüber dem Euro auf. Das schwedische Wirtschaftswachstum zeigt sich robust, auch die Arbeitslosenquote war rückläufig. Die Stimmungsindikatoren verbesserten sich sogar. Jedoch blieb die Inflation sehr niedrig. Ungeachtet des Wachstums könnte die schwedische Notenbank ihren Leitzins nochmals senken, womöglich um einen Aufwertung der Krone zu verhindern. Dies begrenzt das kurzfristige Potenzial für die Krone, erst mittelfristig spricht die fundamentale Entwicklung für einen fallenden Euro-Krone-Kurs.
Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Neuseeland-Dollar
Tendenz: Abwertung gegenüber Euro
Der Australische Dollar erholte sich gegenüber US-Dollar und Euro. Die Rohstoffpreise stabilisierten sich zuletzt, eine Trendwende ist aber nicht zu erkennen. Die Sorgen um China halten nach wie vor an. Die australischen Konjunkturdaten überzeugten kaum. Die Reserve Bank hielt sich eher zurück, eine weitere Leitzinssenkung ist nicht zwangsläufig, zumal der Häusermarkt sich deutlich verteuerte. Die Zinsdifferenzen stützen den Australischen Dollar. Der „Aussie" dürfte sich gegenüber dem US-Dollar weiter erholen und gegenüber dem Euro leicht nachgeben.
Tendenz: Abwertung gegenüber Euro
Der Kanadische Dollar hat trotz einer Schwächephase gegenüber US-Dollar und Euro per saldo aufgewertet. Der Rohölpreis stabilisierte sich. Die kanadische Wirtschaft erholt sich von der Schrumpfung im ersten Halbjahr und wächst wieder spürbar. Insgesamt haben sich die Konjunk-turdaten aufgehellt. Mit weiteren Zinssenkungen ist daher nicht zu rechnen, solange die Rohölpreise nicht einbrechen. Der „Loonie" dürfte gegenüber dem Euro zwar noch leicht nachgeben, aber gegenüber dem US-Dollar etwas steigen, zumal die Zinsdifferenzen ihn derzeit stützen.
Tendenz: Abwertung gegenüber Euro
Der Neuseeland-Dollar konnte gegenüber Euro und US-Dollar spürbar zulegen. Die Preise für Milchprodukte haben sich erholt. Das Wirtschaftswachstum in Neuseeland verlangsamt sich. Jedoch stabilisieren sich die ersten Stimmungsindikatoren, der Häusermarkt überhitzt sich weiter. Die Notenbank dürfte nach ihrer Reduktion auf 2,75 % wohl noch eine Zinssenkung vornehmen. Die Zinsdifferenzen stützen den Neuseeland-Dollar dennoch gegenüber Greenback. Der „Kiwi" dürfte sich gegenüber dem US-Dollar weiter erholen und gegenüber dem Euro nur leicht nachgeben.
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