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Helaba: Rohstoffreport

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Die führenden Rohstoffindizes haben zuletzt nochmals spürbar nachgegeben. Sie notieren inzwischen wieder deutlich unterhalb der 200-Tage-Linien im Bereich der lokalen Tiefstände von 2011 bzw. 2012. Der Bloomberg Commodity-Index befindet sich sogar bereits in der Nähe des 2009er Tiefs. Mit Ausnahme von Tierprodukten und Genussmitteln (Kaffee und Kakao) waren alle Rohstoffgruppen am jüngsten Abstieg beteiligt. Besonders hohe Abschläge hatten zuletzt Sojabohnen, Weizen, Silber, Blei und Nickel zu verzeichnen.

- Steigendes Angebot bei Schlüsselrohstoffen und geringe Wachstumsdynamik wichtiger Verbraucherländer sowie die Dollarstärke sorgen nach wie vor für spürbaren Gegenwind. Die Kapitulation der Rohstoffbullen scheint derweil noch nicht vollzogen zu sein. Erst wenn sich die überwiegende Mehrheit der Finanzinvestoren endgültig von der Idee verabschiedet hat, dass die öffentlichen Stellen in China mit massiven Konjunkturmaßnahmen auch Rohstoffen wieder fühlbaren Aufwind geben, kann marktpsychologisch Entwarnung gegeben werden. Die fundamentalen Marktverhältnisse dürften ebenso wie die makroökonomischen Einflüsse vorerst die Notierungen dämpfen. Andererseits ist mittelfristig mit preisstützenden Entwicklungen auf der Angebotsseite zu rechnen. Im Übrigen könnten auch die im ersten Halbjahr an den Märkten intensiv gespielten Angebotsrisiken - Geopolitik und Wetter - wieder höhere Bedeutung erlangen. Insgesamt gehen wir für die kommenden Monate weiterhin von einer allmählichen Stabilisierung der Rohstoffnotierungen aus - bei vorerst freilich auch nicht zu vernachlässigenden fundamentalen Abwärtsrisiken.

Überblick Rohstoffgruppen

Energie: Angebotsüberschüsse zeigen Wirkung


Bei relativ hohem Tempo haben die Mineralölnotierungen zuletzt den Abstieg fortgesetzt. Brent ist dabei zum ersten Mal seit dem Sommer 2012 unter die 100 $-Marke gefallen. WTI scheint die 90 $-Marke zumindest testen zu wollen. Auffällig ist der rasante Abstieg der Heizöl-Gasöl-Diesel- Fraktion, die sich in den letzten Jahren wohl auch aufgrund hoher Nachfrage aus Asien relativ robust zeigte. Hierin spiegelt sich auch das relativ schwache Wachstum in Europa und Asien wider. Die OPEC beabsichtigt zwar, 2015 die Produktion um rund 0,5 Mio. bbl/d zu kürzen, im August weitete sie diese noch um knapp 0,9 Mio. bbl/d aus.

Edelmetalle: Starker US-Dollar belastet

Obschon der Bereich zwischen 1.000 und 1.200 $/oz angesichts eher anziehender Realzinsen in den kommenden sechs Monaten wohl noch einmal getestet wird, dürfte die Entwicklung auf der Zinsseite zu einem großen Teil in den aktuellen Notierungen eingepreist sein. Andererseits ist der relative Preis von Gold mit Ausnahme vielleicht im Verhältnis zu Mineralöl gegenüber den meisten Gütern und Vermögensformen weiterhin sehr hoch. Von Schnäppchenpreisen kann man daher bei Edelmetallen prinzipiell nicht sprechen. Auch eine längere Phase der Dollarstärke aufgrund des Wachstumsvorteils der USA dürfte bremsen.

Industrie: Schwindende China-Hoffnungen

Als vorerst letzte Rohstoffgruppe vollziehen inzwischen auch die Industriemetalle den Abstieg. Dabei hat der LMEPrimärmetalle- Index zuletzt die 200-Tage-Linie unterschritten. Die politischen und institutionellen Verzerrungen auf der Angebotsseite scheinen die Preisentwicklungen nicht mehr zu dominieren. Vielmehr geben die Marktteilnehmer inzwischen den Wachstumsunsicherheiten in Europa und Asien das höhere Gewicht. Hoffnungen in die Wirtschaftspolitik vor allem Chinas erfahren eine Entzauberung. Geldund Fiskalpolitik werden weiterhin eher dosiert eingesetzt, ohne dass sie Industriemetallen stärkere Impulse geben. Gleichzeitig weisen die ifo-Geschäftserwartungen als traditionell guter Indikator für die globale Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe eine zunehmend negative Dynamik auf.

Getreide: Inzwischen wieder in "historische Regionen" abgetaucht

Die Notierungen der drei hier beobachteten Getreidesorten haben in einem von uns so nicht angenommenen Rutsch endgültig die "Stratosphäre des Superzyklus" nach unten verlassen und bewegen sich damit am oberen Rand der nach 1970 herrschenden Spanne. Nach den aktuellen Rekordernten und -lager und vorerst bestehender Angebotsüberschüsse dürfte es infolge des Preisrutsches mittelfristig zu Gegenreaktionen kommen. Die Ausweitung der Mittelschichten in den Schwellenländern mag zukünftig zwar weniger dynamisch verlaufen, gleichwohl dürfte der Nahrungsmittelverbrauch dort langfristig weiter wachsen.

Genussmittel: Zucker auf Talfahrt, Kaffee robust, Kakao in Sondersituation

Trotz vermeintlicher Ernteunsicherheiten in Brasilien befinden sich die Zuckernotierungen aufgrund der hohen Angebotsüberschüsse weiter im Rückwärtsgang. Ähnlich wie bei Mais dürften mit Blick auf die Biotreibstoffproduktion auch die niedrigeren Mineralölpreise für Druck sorgen. Wetterunsicherheiten und geringe Abgabebereitschaft der Kaffeeproduzenten in Brasilien lassen den Arabica-Preis weiter eher robust erscheinen. Bleibt abzuwarten, wie sich die Marktverhältnisse beim Konkurrenten "Robusta" entwickeln. Obwohl bislang keine größeren Angebotsprobleme auszumachen sind und China als einer der größten Importeure weniger Bedarf signalisiert, sorgt das in den Hauptproduzentenländern in Westafrika sich ausbreitende Ebola-Virus für Preissprünge bei Kakao.

Tierprodukte: Notierungen nehmen eher wieder Fahrt auf

US-Rind hat zuletzt angesichts des strukturellen Angebotsdefizits trotz günstigerer Futtermittelpreise wieder im Preis zugelegt. Hier ist so schnell auch keine nachhaltige Veränderung der Verhältnisse zu erwarten. Jenseits aller Reaktionen auf der Nachfrageseite, etwa mittels Substitution durch andere Eiweißlieferanten, scheinen die Gleichgewichtspreise hoch zu bleiben. Das US-Magerschwein hat erneut seine besondere Fähigkeit zur "Flugkunst" unter Beweis gestellt. Die deutlichen Preisrückgänge in den Vormonaten haben offenbar zu einer kräftigen Belebung der Nachfrage aus dem In- und Ausland geführt. Dabei spielten im US-Einzelhandel wohl auch Substitutionseffekte eine Rolle.

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