Wo bleibt der Mietanstieg?
Die amtliche Statistik der Verbraucherpreise spiegelt die derzeit viel diskutierten steigenden Wohnungsmieten in Deutschland nicht wider. Die entsprechende Komponente des Warenkorbes wies zuletzt im Vorjahresvergleich nur ein Plus von 1,4 % auf – lediglich eine geringfügige Beschleunigung gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2012 von 1,2 %. Schon seit Jahren bleibt der Mietanstieg hinter der Inflationsrate zurück. Die Statistik irrt keineswegs. Sie zeichnet nämlich die Entwicklung der Bestandsmieten nach, in denen die durchaus nennenswerte Erhöhung der Neumieten kaum durchschlägt. Diese dürften etwa in der Größenordnung um 3 % bis 3 ½ % liegen. Auch sind dies landesdurchschnittliche Daten, die nicht den kräftigen Aufwärtsdruck auf die Wohnungsmieten in einigen wenigen Großstädten widerspiegeln können. Der Blick in die Preisstatistik wirft ohnehin die Frage auf, ob alleine die Wohnungspolitik ein geeigneter Ansatzpunkt für die Entlastung bedürftiger Haushalte sein muss: Die Energiepreise in Deutschland liegen um 12 % über dem Vorjahresniveau, weitere energiepolitisch bedingte Erhöhungen sind programmiert.