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Japanischer Yen

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Während der Euro-Dollar-Kurs zuletzt etwas richtungslos tendierte, werteten sowohl Euro als Dollar gegenüber vielen anderen Währungen auf. Stärkste Verlierer waren der Neusee-land-Dollar sowie der Russische Rubel.
- Der Japanische Yen gab erneut nach. Auf Basis vieler Bewertungsfaktoren ist die japanische Währung mittlerweile extrem günstig, so dass nun sogar die Bank of Japan keine weiteren Verluste mehr erwartet. Selbst der jüngst gestiegene Renditenachteil des Yen ist vergleichsweise niedrig. Eine Verbesserung der Konjunktur sowie in der Leistungsbilanz stützen ebenfalls. Mit dem Ausbleiben zusätzlicher Notenbankkäufe dürfte sich der Yen wieder erholen, was sich vor allem gegenüber dem US-Dollar widerspiegeln sollte. 
- Helaba Währungsprognosen


JPY: Schwäche neigt sich dem Ende zu

Der Japanische Yen ist einmal mehr ins Trudeln geraten. Nach einer mehrmonatigen Ruhephase kletterte der Dollar-Yen-Kurs jüngst über 125 und damit auf den höchsten Stand seit 2002. Auch gegenüber dem Euro büßte die japanische Währung den Großteil der diesjährigen Gewinne wieder ein. Nun kann sich sogar der einer Abwertung gegenüber zumeist aufgeschlossene Notenbankchef Kuroda eine weitere Yen-Schwäche nicht mehr vorstellen. Hat er Recht oder droht ein Währungsverfall?

Nach einer mehrjährigen Aufwertung begann im Herbst 2012 die Yen-Schwäche. Unter dem neuen Ministerpräsidenten Abe strebte die japanische Notenbank eine höhere Inflation an und startete zu diesem Zweck ein massives Anleihekaufprogramm. Nicht zuletzt sollte diese quantitative Lockerung eine Währungsabwertung bewirken, die sich schon in wenigen Monaten in einem Anstieg des Dollar-Yen-Kurses um mehr als 30 % erfüllte. Eine Ausweitung des Kaufprogramms im Herbst 2014 versetzte der japanischen Währung den nächsten Schlag. Die jüngsten Kursverluste erklären sich eher mit wachsenden Renditedifferenzen zu Lasten des Yen.

Neben der Geldpolitik gelten staatliche Ausgabenprogramme sowie wenngleich nur sehr zögerlich vorangetriebene Strukturreformen als die weiteren Pfeiler der sogenannten "Abenomics". Die Erfolgsbilanz dieser Politik fällt verhalten aus. Die Wirtschaft wuchs im Durchschnitt mit einer annualisierten Rate von rund 1 %. Eine Mehrwertsteuererhöhung, die wenigstens das Haushaltsdefizit auf 7 % am BIP im letzten Jahr verringerte, begrenzte anfängliche Erfolge. Die enorme Staatsverschuldung wächst weiter, Anzeichen für eine Schuldenkrise bleiben aber aus.

Vor allem höhere Staatsausgaben stützen die Konjunktur. Die Yen-Abwertung beflügelte vorrangig die Unternehmensgewinne, die Investitionen wuchsen nur verhalten. Die realen Exporte stiegen erst zwei Jahre nach Beginn der "Abenomics" erkennbar. Die Verbesserung der Handels- und Leistungsbilanz erklären sich mehr mit dem Ölpreisrückgang. Der private Konsum trug wegen der Mehrwertsteueranhebung und abwertungsbedingt höheren Importpreisen, was die Reallöhne schrumpfen ließ, kaum zum Wachstum bei. Im April ging aufgrund des Basiseffekts die Inflation von mehr als 2 % auf 0,6 % zurück und entfernt sich damit wieder vom Ziel der Notenbank. Die privaten Haushalte erhalten damit aber wieder mehr Spielraum. Die Stimmung bei den Unternehmen hellte sich ebenfalls auf, so dass nach einem robusten Jahresauftakt das Bruttoinlandsprodukt 2015 insgesamt mit rund 1 % wachsen dürfte.

Nachdem die "Abenomics" weder ein Wachstumswunder noch einen nachhaltigen Inflationsprozess ausgelöst haben, wird auch die Bank of Japan (BoJ) vorsichtig. Der Yen ist auf Basis realer, handelsgewichteter Wechselkursindizes bzw. der Kaufkraftparitäten gegenüber dem US-Dollar stark unterbewertet. Daher ist die Skepsis der BoJ gegenüber einer weiteren Yen-Abwertung und damit indirekt gegenüber einer erneuten Ausweitung ihres Kaufprogramms angebracht.

Die bisherige monetäre Expansion der BoJ kann kaum noch als Argument für eine fortgesetzte Yen-Schwäche herhalten, der Wechselkurs hat eher zu stark reagiert. Gleiches gilt für die wieder wachsenden Zinsdifferenzen von US-Dollar und Euro gegenüber dem Yen. Denn im historischen Vergleich fällt der aktuelle Renditenachteil Japans ziemlich mager aus. Mangels Kurspotenzial werden die Spekulanten ihre Positionen gegen den Yen mittelfristig auflösen und sich dieser dadurch erholen. Der Dollar-Yen-Kurs dürfte von 123 auf 115 fallen. Der Euro-Yen-Kurs wird um 138 wohl eher seitwärts tendieren, da hier die Fehlbewertung deutlich geringer ist.

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