Schlechte Nachrichten kommen auch aus Großbritannien, wo der Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im 2. Quartal mit einem Minus von 0.7 % stärker als erwartet ausfiel.
Hiobsbotschaften erwarten die Marktteilnehmer zudem vom Prüfungsbericht der zurzeit in Athen tätigen Troika aus EZB, EU und IWF über die (nicht vorhandenen!) Erfolge der Reform- und Sparbemühungen Griechenlands, der allerdings erst im September vorliegen soll.
Nach Bund, Ländern und EFSF hat Moody's jetzt auch den Bonitätsausblick für 17 deutsche Banken von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Betroffen sind unter anderem LBBW, HSH Nordbank und die KfW.
Bundesanleihen standen vor dem Hintergrund der Ratingaktion von Moody's weiter unter Druck, der sich nach einer enttäuschenden Versteigerung ultralanger Titel noch verstärkte. Die Nachfrage überstieg das Angebot nur knapp, die Preiszugeständnisse waren jedoch mit bis zu 21 Cents enorm. Erst im späten Geschäft konnten deutsche Staatsanleihen einen Teil der Verluste wettmachen.
Die Rentenmärkten der Schuldenländer konnten sich dagegen etwas erholen. Die Spreads zwischen Bonds der EU- Peripherie und Bundesanleihen ermäßigten sich mit Ausnahme Portugals (10.99 %/+38 BP) deutlich. Die Risikoprämien 10-jähriger italienischer (6.39 %) und spanischer Anleihen (7.28 %) gingen um 19 bzw. 25 BP zurück. Staatspapiere aus Frankreich (2.27 %) und Belgien (2.78 %) rentierten gegenüber vergleichbaren deutschen Anleihen 2 BP niedriger.
US- Staatsbonds tendierten trotz des kräftigen Rückgangs der Neubauverkäufe (-8.4 %) nur wenig verändert und geben heute in Fernost angesichts der etwas freundlicheren Entwicklung an den Aktienbörsen leicht nach.
Heute richtet sich das Augenmerk auf Daten aus den Vereinigten Staaten. Neben den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe (380K) und schwebenden Hausverkäufen (+0.3 %/12.1 %) liegt der Focus dabei auf den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter (+0.3 %; ex Transport +0.1 %).
In der Eurozone stehen Kreditvergabe und die Entwicklung der Geldmenge M3 (2.7 %/2.9 %), die italienischen Einzelhandelsumsätze (-0.3 %/-4.7 %) sowie aus Deutschland Importpreise (-0.9 %/1.9 %) im Juni und das GfK- Verbrauchervertrauen (5.8) für August auf dem Fahrplan.
Der Bund- Kontrakt (145.01) verliert 58 Stellen, Bobl (127.80) und Schatz (110.92) geben 16 bzw. 1 1/2 Ticks ab. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe steigt auf 1.24 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitet sich auf 131 BP aus. 10-jährige US- Treasuries rentieren bei 1.39 %, der JGB- Future (144.45) gibt 6 Ticks ab. Der Euro verbilligt sich auf 1.207 Dollar nach, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 88.3 Dollar.
Am Primärmarkt hat Italien die für heute angekündigte Auktion inflationsindizierter BTPei im Volumen von 1-1.5 Mrd. Euro abgesagt und stockt nur die im Juli 2014 fälligen CTZ um 2.5 Mrd. Euro auf.
Die FMS Wertmanagement stockte eine 5- jährige Anleihe um 500 Mio. Euro bei Midswap -4 BP auf.
Das amerikanische Schatzamt emittiert 7- jährige Notes im Volumen von 29 Mrd. USD. Die 5- Jährigen trafen bei einem 2.7fachen Nachfrageüberhang und indirekten Geboten von 42.9 % auf nur mäßiges Interesse.
Technik:
Der Bund- Future konnten im Handelsverlauf einen Teil der Verluste wettmachen und schloss (144.72) 29 Stellen unter Vortagsniveau. Die Indikatoren auf Tagesbasis haben nach Süden gedreht, auch im Wochenchart droht auf dem jetzigen Niveau ein "Bearish Reversal". Unterstützung sehen wir bei 144.51 (Tief v. 24.07.), 144.28 (Hoch v. 09.07.), 144.02/143.95 (Tief v. 25./11.07.) und 143.76 (38.2 %- Retracement von 139.72 bis 146.26).
Widerstände liegen bei 144.88, 145.14, 145.40 (Fibonacci von 146.26 bis 144.02), 145.88 (Hoch v. 20.07.), 146.26 (Hoch v. 23.07.), 146.60 (Wochentrend) und 146.89 (Allzeithoch vom 01.06.)
Unterstützungen 144.51 144.28 144.02
Widerstände 144.88 145.14 145.40
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