Unterdessen hat die Ratingagentur S&P Zypern wegen fehlender Reform- und Sparbemühungen sowie dem bisher nicht gestellten Antrag auf ein Hilfspaket um gleich drei Stufen auf "B" mit unverändert negativem Ausblick herabgestuft. Schätzungen für benötigte Hilfen belaufen sich auf 12 bis 17 Mrd. Euro.
Bundesanleihen standen angesichts der abnehmenden Risikoaversion schwer unter Druck. Während lange Laufzeiten die Abwärtsbewegung anführten, hielten sich kurze Fälligkeiten vergleichsweise gut.
Erstaunlich, dass in diesem Umfeld die Aufstockung 2- jähriger Schatzanweisungen auf lebhafte Nachfrage traf.
Staatspapiere aus Frankreich (2.22 %) und Belgien (2.39 %) holten gegen Bunds wieder 4 bis 5 BP auf.
US- Treasuries tendierten angesichts sehr erfreulichen Zahlen aus dem Immobiliensektor weiter schwach.
Die Baubeginne (872K) stiegen im September um satte 15 % und lagen auf dem höchsten Niveau seit Juli 2008, die Baugenehmigungen (894K) legten im gleichen Zeitraum um 11.6 % zu. Schwache Quartalszahlen von IBM und Intel lassen jedoch die Gewinne am Aktienmarkt abschmelzen und grenzen die Verluste der US- Bonds heute im frühen Handel in Fernost ein.
Der Bund- Kontrakt (139.59) gab 120 Stellen ab, Bobl (124.90) und Schatz (110.555) gingen 51 bzw. 7 1/2 Ticks niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.65 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 155 BP aus. 10-jährige US- Treasuries rentieren 8 BP höher bei 1.81 %, der JGB- Future (143.96) verliert angesichts der festen Aktienmärkte 26 Stellen. Der Euro klettert auf 1.31 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 92.1 Dollar.
Auch heute herrscht hierzulande an der Datenfront eher Ruhe. Nur die britischen Einzelhandelsumsätze im September (+0.4 %/2.1 %) stehen zur Veröffentlichung an. In den Vereinigten Staaten richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (365K), den Philadelphia- Fed- Index (+1.0 nach -1.9) und die Frühindikatoren (+0.2 %).
In China ist die Wirtschaft im 3. Quartal um 7.4 % gewaschen und hat damit die Zielsetzung der Regierung (7.5 %) knapp verfehlt. Industrieproduktion (9.2 %/10 %) und Einzelhandelsumsätze (14.2 %/14.1 %) lagen jedoch über den Erwartungen.
Am Primärmarkt stockt Spanien heute Bonos in Fälligkeiten Juli 2015 und Oktober 2016 um jeweils 1.2- 1.5 Mrd. Euro sowie einen 10- jährigen Titel um 0.6-1 Mrd. Euro auf.
Gleichzeitig versteigert Frankreich 2-, 3-, 4- und 5- jährige BTANs im Volumen von insgesamt 6-8 Mrd.
Euro sowie OAT- Linker bis Juli 2021 über 1.5-2.5 Mrd. Euro. Großbritannien begibt zudem 7- jährige Gilts im Volumen von 3.75 Mrd. GBP, das amerikanische Schatzamt 30- jährige TIPS über 7 Mrd. USD.
Technik:
Der Bund- Future setzte seine Abwärtsbewegung mit hoher Dynamik fort, durchbrach die wichtige Unterstützung bei 139.76 und schloss (139.59) 120 Stellen unter Vortagsniveau. Der Ausblick hat sich weiter eingetrübt, die Indikatoren auf Tagesbasis zeigen klar nach Süden. Auch auf Wochenbasis sind mit Blick auf das nachlassende Momentum weitere Kursverluste nicht auszuschließen.
Unterstützungen liegen bei 139.57 (Tief v. 17.10), 139.43 (Tief. v. 07.09.). 139.03 (Tief v. 19.09.), 138.89 (Wochentrend), 138.60 (Tief v. 14.09.) und 138.41 (Tief v. 17.09.).
Das kurzfristig überverkaufte Bild spricht jedoch zunächst für eine Verschnaufpause in der Abwärtsbewegung. Widerstände sehen wir bei 139.84 (Trendlinie), 139.95 (Hoch v.19.09.), 140.08, 140.20 (Fibonacci von 140.59 bis 139.57) und 140.59/63 (Hoch v. 17.10./Tief v.16.10.).
Unterstützungen: 139.57 139.43 139.03
Widerstand: 139.95 140.20 140.63
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