Dennoch konnten sich auch die Kurse von Bundesanleihen nach dem Ausverkauf der letzten Tage vorübergehend stabilisieren. Die Anleger hielten sich aber mit Blick auf den EU- Gipfel in Brüssel spürbar zurück. Neben Griechenland und Spanien drehen sich hier die Diskussionen auch um die geplante Bankenunion. Bei der Bankenaufsicht einigten sich die 27 EU- Staaten jetzt doch überraschend auf einen Kompromiss. Der rechtliche Rahmen soll bis zum Ende des Jahres stehen, die EZB werde ab Jahresbeginn mit dem Aufbau der Aufsicht beginnen.
Die Rentenmärkten der EU- Schuldenländer tendierten uneinheitlich. Während sich die Risikoprämien 10-jähriger spanischer (5.30 %) und griechischer Anleihen (16.72 %) weiter gegenüber Bundesanleihen um 10 bzw.30 BP ermäßigten, litten italienische (4.75 %/+2 BP) und portugiesische Bonds (7.54 %/+3 BP) unter moderaten Gewinnmitnahmen.
Staatspapiere aus Frankreich (2.23 %) und Belgien (2.40 %) machten 2 BP gegen Bunds gut.
US- Treasuries tendierten im Spannungsfeld zwischen positiven Konjunkturdaten (Philly- Fed- Index +5.7 nach -1.9; Frühindikatoren +0.6 %) sowie enttäuschenden Quartalszahlen von Goggle und Microsoft wenig verändert. Kursverluste am Heimatmarkt werden heute in Fernost wieder ausgeglichen.
Bund- (139.77) und Bobl- Kontrakt (124.95) legten 18 bzw.5 Stellen zu, der Schatz (110.54) gingen dagegen 1 1/2 Ticks niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 1.64 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen ermäßigte sich auf 152.5 BP. 10- jährige US- Treasuries rentieren einen BP höher bei 1.82 %, der JGB- Future (143.93) legt 3 Stellen zu.
Der Euro verbilligt sich auf 1.307 Dollar, der Preis für das Barrel Öl steigt auf 92.2 Dollar.
Zum Wochenschluss richtet sich die Aufmerksamkeit vollends auf den EU- Gipfel. Datenseitig stehen ohnehin nur die deutschen Erzeugerpreise (+0.3 %/1.6 %) im September sowie die Zahl der wiederverkauften Eigenheime (4.74 Mio./-1.8 %) in den Vereinigten Staaten auf dem Programm.
Am Primärmarkt sind heute kleine Transaktionen staatlicher europäischer Schuldner geplant. In der kommenden Woche stockt Finnland 10- und 30- jährige Staatsanleihen um jeweils 0.5-0.75 Mrd. Euro auf. Die Finanzagentur des Bundes stockt die 10-jährige Bundesanleihe um 4 Mrd. Euro auf, Italien begibt zum Wochenschluss inflationsindizierte BTP im Volumen von 1-1.5 Mrd. Euro.
Das amerikanische Schatzamt versteigert 2-, 5- und 7- jährige Notes im Volumen von insgesamt 99 Mrd. USD. Großbritannien syndiziert neue 32- jährige Gilts im Volumen von 3-4 Mrd. GBP.
Bankinter SA begab 3- jährige Cédulas Hipotecarias im Volumen von 500 Mio. Euro bei Midswap +335 BP.
Technik:
Der Bund- Future stabilisierte sich auf niedrigem Niveau und schloss (139.77) 18 Stellen über Vortagsniveau. Die Ausgangslage bleibt kritisch, die Indikatoren auf Tagesbasis sind trotz vorsichtiger Stabilisierungsansäte weiter negativ zu werten. Auch auf Wochenbasis sind mit Blick auf das nachlassende Momentum weitere Kursverluste nicht auszuschließen.
Unterstützungen liegen bei 139.57 (Tief v. 17.10), 139.45 (Tief. v. 18.10.). 139.03 (Tief v. 19.09.), 138.89 (Wochentrend), 138.60 (Tief v. 14.09.) und 138.41 (Tief v. 17.09.).
Widerstände sehen wir bei 139.95 (Hoch v.19.09.), 140.13/15 (Hoch v. 18.10./Fibonacci von 140.59 bis 139.45), 140.59/63 (Hoch v. 17.10./Tief v.16.10.) und 140.71 (Tief v.05.10.).
Unterstützungen: 139.57 139.45 139.03
Widerstand: 139.95 140.13 140.63
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