- Trading Range: 142.57-143.48
- Tendenz: leichter
Bricht die Rettungsfront für Griechenland jetzt doch auseinander? Das außerordentliche Treffen der Eurogruppe wird vom Streit mit dem IWF über die weitere Vorgehensweise überschattet. Während der Währungsfond ohne einen weiteren Schuldenschnitt öffentlicher Gläubiger keine Schuldentragfähigkeit sieht, wollen die EU- Finanzminister diesen unter allen Umständen vermeiden. Stattdessen soll weiter mit verbesserten Kreditkonditionen, Erlass von Zinszahlungen und anderen Bilanztricks Zeit gewonnen werden. Zeit, die immer mehr kostet und am Ende doch im Desaster endet. So wird heute wohl "nur" über eine Finanzlücke von 13.5 Mrd. Euro gesprochen, die sich bis 2014 auftut. Danach muss ein weiteres Loch von schätzungsweise 17.6 Mrd. bis 2016 geschlossen werden, die Fehlbeträge bis 2020 sind nicht kalkulierbar.
Dennoch scheinen die Anleger diese Gefahren zu negieren und erhöhten zum Wochenstart das Risiko.
Haupttreiber war die Hoffnung auf eine Einigung von Demokraten und Republikanern im US- Haushaltsstreit. Sorgen bereitet heute aber die Herabstufung der Bonität Frankreichs durch die Ratingagentur Moody's von "AAA" auf "Aa1".
Bundesanleihen gaben angesichts freundlicher Aktiennotierungen nach, bewegten sich aber immer noch innerhalb der etablierten Handelspanne. Bei nur unterdurchschnittlichen Umsätzen standen lange Fälligkeiten unter Druck, kurze und mittlere Laufzeiten zeigten sich dagegen unbeeindruckt.
Die Rentenmärkten der EU- Peripherie blieben im Gegenzug gut unterstützt. Der Zinsvorsprung 10-jähriger italienischer (4.89 %), spanischer (5.87 %) und portugiesischer Titel (8.26 %) ermäßigten sich gegenüber Bundesanleihen um 2,4 bzw. 20 BP. Staatspapiere aus Frankreich (2.07 %) und Belgien (2.26 %) machten 2 BP gegen Bunds gut.
Die Kurse amerikanischer Staatsanleihen verloren nach erfreulichen Daten aus dem Immobiliensektor etwas an Boden und zeigen sich heute in Fernost wenig verändert.
Bund- (142.97) und Bobl- Kontrakt (126.57)gaben 27 bzw. 6 Stellen ab, der Schatz (110.87) ging 1 1/2 Ticks niedriger aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg auf 1.36 %,der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen weitete sich auf 140 BP aus. 10-jährige US- Treasuriesrentieren 1 1/2 BP höher bei 1.615 %,der JGB- Future (144.58) verliert 4 Stellen. Der Euroerholt sich leicht auf 1.2769 Dollar, der Preis für das Barrel Ölsteigt auf 89.1 Dollar.
Die japanische Notenbankließ den Leitzins unverändert bei 0 bis 0.1 % und wird auch vorerst die Geldpolitik nicht weiter lockern.
In der Eurozone laufen heute keine marktrelevanten Daten über die Ticker. In den Vereinigten Staaten stehen weiter Informationen aus dem Immobiliensektor im Blickpunk. Heute richtet sich die Aufmerksamkeit auf Baubeginne (840K;-3.7 %) und Baugenehmigungen (865K; -2.8 %).
Von politischer Seite richtet sich die Aufmerksamkeit auf die außerordentliche Sitzung der Eurogruppe zum Thema Griechenland. Am Donnerstag findet der ebenfalls nicht geplanten EU- Gipfel über den 7-jährigen Haushalt der EU statt.
Am Primärmarktstockt die Finanzagentur des Bundesam Mittwoch die 10-jährige Bundesanleihe um 4 Mrd. Euro sowie die inflationsindizierte Anleihe mit Fälligkeit April 2018 um 1 Mrd. Euro, SpanienBonos (Oktober 2015, Juli 2017; April 2021) am Donnerstag um 3-4 Mrd. Euro auf. Das amerikanische Schatzamtversteigert zur Wochenmitte 10 Mrd. USD 10-jährige TIPS. Großbritannienplatziert heute 5- jährige Gilts im Volumen von 4.5 Mrd. GBP.
Belfius Bank SA/NV begab den ersten 5- jährigen Covered Bond nach belgischem Recht im Volumen von 1.25 Mrd. Euro bei Midswap +45 BP. Hamburg platzierte 5 1/2- jährige Landesschatzanweisungen im Volumen von 500 Mio. Euro bei Midswap +3 BP. Der EFSF ist mit einer 3- jährigen Benchmarkanleihe am Markt, die im Bereich Midswap zu -2 BP angeboten wird.
Der Bund plant, 2013 mit den Bundesländern eine gemeinsame Anleihe zu begeben. Der "Deutschland- Bond" könne ein zweistelliges Milliardenvolumen erreichen.
Technik:
Der Bund- Future konsolidierte weiter innerhalb einer engen Handelsspanne und schloss (142.97) 27 Stellen unter Vortagsniveau. Der Ausblick hat sich mit nachlassender Schwungkraft leicht eingetrübt. Auf Wochenbasis stehen die Ampeln noch auf "grün".
Widerstände sehen wir bei 143.19 (Hoch v. 19.11.), 143.45/48 (Hoch v.16./13.11.), 143.65 (Hoch v. 24.07.), 144.13 (Hoch v. 20.07.) und 144.49 (Hoch v. 23.07.).
Unterstützungen liegen bei 142.87 (Tief v. 19.11.), 142.78 (38.2 %- Fibonacci von 141.65 bis 143.48), 142.57 (Tief v. 08.11./50 %) und 142.35/30 (61.8 %/Hoch v.06.11.).
- Unterstützungen 142.87 142.78 142.57
- Widerstände 143.19 143.48 143.65
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