Trading Range: 141.95-143.19
Tendenz: uneinheitlich
Die am Vortag bei der EZB- Notenbanksitzung erteilte Absage an Zinssenkungen beschäftigte auch zum Wochenschluss die Akteure an den internationalen Bondmärkten. Bundesanleihen weiteten ihre Kursverluste nochmals aus, konnten sich aber im Handelsverlauf stabilisieren. Nur die Renditen kurzer und mittlerer Fälligkeiten stiegen weiter. Positionseindeckungen und Gewinnmitnahmen dominierten das insgesamt recht wechselhafte Geschehen.
Aufgrund des vorherrschenden positiven Ausblicks für die Eurozone waren aber Anleihen der EU- Krisenländer weiter gesucht. Vor diesem Hintergrund gelang es auch Italien problemlos, sich über eine 3-jährige Anleihe 3.5 Mrd. Euro zu beschaffen. Bei einem 1.45fachen Nachfrageüberhang lag die Rendite erstmals seit März 2010 unter 2 % (1.85 %). An den Rentenmärkten der EU- Peripherie setzte sich der Renditerückgang, wenn auch mit etwas geringerer Schwungkraft, fort. Der Zinsvorsprung 10-jähriger spanischer (4.87 %), italienischer (4.12 %) und portugiesischer Titel (6.03 %) ermäßigte sich gegenüber deutschen Staatsanleihen im Wochenvergleich um 22, 20 bzw. 19 BP. Staatspapiere aus Frankreich (2.15 %) und Belgien (2.18 %) machten im gleichen Zeitraum 3 bzw. 10 BP gut.
US- Treasuries waren auf dem deutlich gestiegenen Zinsniveau unterstützt von Kursverlusten bei Bankaktien gut nachgefragt. Zwar präsentierte die Großbank Wells Fargo ein Rekordergebnis, der Rückgang der Zinsmarge enttäuschte jedoch.
Der Bund- Kontrakt (142.53) ging unverändert aus dem Markt, Bobl (126.33) und Schatz (110.515) gaben 5 bzw. 4 ½ Ticks ab. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 1.56 %,der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen ermäßigte sich auf 145 BP.10-jährige US- Treasuries rentieren 4 BP niedriger bei 1.87 %,die Börse in Japan ist wegen eines Feiertages geschlossen.Der Euro klettert auf 1.339 Dollar, der Preis für das Barrel Öl steigt auf 94.2 Dollar.
Die Woche startet mit der Veröffentlichung von Produktionszahlenin der Eurozone(+0.3 %/-3.1 %) und Italiens(-0.5 %). Im Verlauf bestimmen dann Preisdaten und die erste Schätzung zum deutschenBruttoinlandsproduktdes vergangenen Jahres den Kalender. In den Vereinigten Staatengeben Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion, Verbrauchervertrauenund Stimmungsindikatorender Industriein den Regionen New Yorkund Philadelphiadarüber Aufschluss, ob die Diskussion über den Sturz von der „Fiskalklippe“ Spuren hinterlassen haben. Informationen aus dem Immobiliensektorrunden den Datenkranz ab.
Am Primärmarkt begibt die Finanzagentur des Bundes am Mittwoch eine neue 10-jährige Bundesanleihe im Volumen von 5 Mrd. Euro. Spanien ist dann erneut am Donnerstag mit Aufstockungen im Volumen von 3.5-4.5 Mrd. Euro (Oktober 2015, Januar2018 & Juli 2041) am Start. Am gleichen Tag versteigert Frankreich7-8 Mrd. Euro 2-5 Jahre BTAN/OAT sowie 1.3-1.7 Mrd. Euro 5-, 6- und 15-jährige OAT- Linker. Dem Emissionsvolumen von 16.8 bis 19.2 Mrd. Euro stehen Tilgungen und Kuponzahlungen von 40.3 Mrd. Euro gegenüber.
Caixa Geral de Depositos begab einen 5-jährigen portugiesischen Covered Bond im Volumen von 750 Mio. Euro bei Midswap +285BP. Die Hansestadt Hamburg zahlte für eine 7-jährige Landesschatzanweisung im Volumen von 250 Mio. Euro Midswap +2 BP.
Banco Sabadell platzierte einen 5-jährigen Cédulas Hipotecarias im Volumen von 1 Mrd. Euro bei Midswap + 250 BP. Die EIB stockte eine im September 2020 fällige Anleihe um 500 Mio. Euro bei Midswap +10 BP auf.
Die AAREAL BANK AG kommt demnächst mit einem 5-jährigen Hypothekenpfandbrief, weitere Einzelheiten sind noch nicht bekannt. Das Land Hessen hat das Mandat für eine 10-jährige Benchmarkanleihe vergeben.
Technik:
Der Bund- Future markierte einen neuen Tiefstand bei 142.05, konnte sich im Verlauf aber stabilisieren und schloss (142.53) unverändert zum Vortagsniveau. Auf Wochensicht summieren sich die Verluste auf 35 Ticks. Die Indikatoren im Tageschart sind weiter negativ zu werten und lassen weitere Verluste erwarten. Auf Wochenbasis bleibt der Ausblick trübe, der Aufwärtstrend bei 142.44 steht weiter im Feuer.
Unterstützungen liegen bei 142.44/43 (Wochentrend/Tief v. 10.01.), 142.31 (Abwärtstrend). 142.19 (38.2 %- Retracement von 139.73 bis 146.17), 142.05 (Tief v. 11.01.), 141.95 (Hoch v. 25.10.) und 141.37 (61.8 %- Retracement von 138.41 bis 146.17/Wochenchart).
Kurzfristig deuten das überverkaufte Niveau und positive Divergenzen jedoch auf eine Pause im Abschwung hin. Widerstände sehen wir bei 142.78/79 (Hoch v. 11.01./Tief v.07.01.), 143.01 (Tief v. 08.01.), 143.19 (Tief v. 09.01.), 143.52/54 (Hoch v. 08.01./61.8 %-Retracement von 144.17 bis 142.52), 143.66 (Hoch v. 10.01.) und 143.77/78 (Hoch v. 09.01./38.2 %- Fibonacci von 145.82 bis 142.52).
Unterstützungen 142.43 142.31 142.05
Widerstände 142.79 143.01 143.19