Ohne Impulse von konjunktureller Seite bestimmten zunächst technische Faktoren und eine Flut von Gerüchten den Handel zur Wochenmitte. Koalitionsabsprachen vor der Präsidentschaftswahl in Italien, Bonitätsabstufungen von Frankreich durch die kleine Ratingagentur Egan Jones und sogar Deutschlands über Twitter sowie der Raketenbeschuss Israels sorgten für Unruhe an den internationalen Finanzmärkten. Der Dax verlor innerhalb kürzester Zeit mehr als 2 % und weitete seine Verluste im Verlauf weiter aus. Trotz wachsender Konjunktursorgen, angefacht durch schwache PKW- Absatzzahlen im März und vermutlich schwachen Wachstumsprognosen im Frühjahresgutachten der deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute zeigten sich die als sicher geltenden Bundesanleihen von der unsicheren Lage zu Beginn unbeeindruckt. Erst nach der erfolgreichen Auktion 10-jähriger Schuldtitel drehte das Bild und Bundesanleihen setzten nach anfänglicher Schwäche zu einer starken Gegenbewegung an. Die Versteigerung traf bei einem 1.6fachen Nachfrageüberhang trotz rekordtiefer Renditen (1.28 %) auf reges Interesse. Bundesbankpräsident Weidmann schürte zudem im späten Handel Zinssenkungsfantasien mit der Aussage, die EZB könne bei veränderten Vorgaben die Zinsen anpassen. Entgegen des bisher geltenden Verhaltensmusters animiert die Geldwelle aus Fernost aber jetzt auch zunehmend europäische Investoren zu Käufen höher rentierlicher Papiere an den Bondmärkten der EUPeripherie. Das Interesse ebbte aber im Tagesverlauf spürbar ab. Der Zinsvorsprung 10-jähriger italienischer (4.24 %) und spanischer Bonds (4.66 %) ermäßigte sich gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 2 BP, nur portugiesische Papiere (6.03 %/+5 BP) waren besser offeriert. Anleihen aus Frankreich (1.78 %) und Belgien (2.00 %) hielten ihren Abstand zu Bunds. Schwache Unternehmensnachrichten und ein etwas pessimistischer Konjunkturbericht der Notenbank drückten auch die Aktienbörsen in den Vereinigten Staaten ins Minus. Im Gegenzug sanken die Renditen für langlaufende US- Treasuries leicht und setzen die Bewegung auch heute in Fernost fort. In ihrem "Beige Book" spricht die Fed von einer Erholung mit moderatem Tempo, die überwiegend von positiven Entwicklungen im Immobiliensektor unterstützt wird.
Der Bund- Kontrakt (146.17) legte 54 Stellen zu, Bobl (126.82) und Schatz (110.76) gingen 19 bzw. 3 1/2 Ticks höher aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 1.23 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen ermäßigte sich auf 122.5 BP. 10-jährige US- Treasuries rentieren 21/2 BP niedriger bei 1.69 %. Der JGB- Future (144.36) legt 37 Ticks zu. Der Euro verbilligt sich auf 1.303 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 86.8 Dollar.
In ihrem Frühjahresgutachten, das heute veröffentlicht wird, stellen die deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute heute ihre Prognosen vor. Sie revidieren den Anstieg des Wachstums für Deutschland in diesem Jahr von 1 % auf nur noch 0.8 %. Daneben stehen britische Einzelhandelsumsätze (-0.6 %/-0.2 %), die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (350K), der Philadelphia-Fed- Index (3 nach 2) sowie die Frühindikatoren (0.1 %) in den Vereinigten Staaten auf dem Datenfahrplan. In Italien beginnt heute im Parlament die Wahl des neuen Staatspräsidenten.
Am Primärmarkt begibt Frankreich 2- (11/2015) und 5-jährigen OATs (05/2018) sowie 3-, 8- und 14- jährigen OATei- Linkern im Volumen von insgesamt knapp 8.5 Mrd. Euro. Spanien bietet wieder 3- (07/2016), 5- (01/2018) und 10-jährige Bonos (01/2023) über insgesamt 3.5-4.5 Mrd. Euro an.
Das Land Sachsen-Anhalt mandatierte eine Gruppe Banken für eine neue 10-jährige Benchmarkanleihe.
Technik:
Der Bund- Future setzte nach volatilem Handel seine Aufwärtsbewegung fort, markierte ein Tageshoch bei 146.36 und schloss (146.17) 54 Stellen über Vortagsniveau. Der kurzfristige Aufwärtstrend, heute bei 145.59, bleibt trotz der kurzfristigen Unterschreitung intakt, die Indikatoren im Tageschart scheinen sich zu stabilisieren. Auf Wochensicht hält bislang die Trendlinie bei 145.54, der Ausblick bleibt nach dem gestrigen Reversal konstruktiv. Widerstände sehen wir bei 146.34/36 (Hoch v. 08./17.04.), 146.54 (Hoch v. 05.04.) und 146.89 (Allzeithoch).
Unterstützungen liegen bei 146.11 (Hoch v. 16.04.), 145.97 (Fibonacci von 145.35 bis 146.36), 145.63 (Tief v. 15.04.), 145.55/54 (Tief v. 16.04./Wochentrend), 145.35 (Tief v. 17.04.), 145.27 (Tief v. 12.04.) und 144.93/91 (Tief v. 11.04./38.2 %- Fibonacci von 142.27 bis 146.54).
Unterstützungen: 146.11 145.63 145.35
Widerstand: 146.36 146.54 146.89
Disclaimer
Dieses Dokument wurde von der Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale ("Helaba") ausschließlich zu Informationszwecken erstellt. Das Dokument stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Erwerb von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Es ersetzt insbesondere keine Anlageberatung. Dieses Dokument ist keine Finanzanalyse. Alle enthaltenen Bewertungen, Stellungnahmen, Empfehlungen oder Erklärungen sind diejenigen des Verfassers des Dokuments zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments. Sie können sich ohne weiteren Hinweis ändern und stimmen nicht notwendigerweise mit denen Dritter überein. Das Dokument beruht auf Informationen, die von der Helaba als zutreffend und adäquat erachtet werden, die jedoch nicht verifiziert worden sind. Eine Haftung für die Genauigkeit, Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Informationen oder der enthaltenen Bewertungen, Stellungnahmen, Empfehlungen oder Erklärungen wird nicht übernommen. Eine Investitionsentscheidung sollte nur auf der Grundlage eines Beratungsgesprächs sowie des Prospekts oder Informationsmemorandums erfolgen. Die in dem Dokument enthaltenen Empfehlungen können je nach Anlageziel, Anlagehorizont oder der individuellen Vermögenslage für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Da Trading-Empfehlungen stark auf kurzfristigen technischen Aspekten basieren, können sie auch im Widerspruch zu anderen Aussagen mit Empfehlungscharakter der Helaba stehen.
Die Helaba übernimmt keinerlei Beratungstätigkeit in Bezug auf steuerliche, bilanzielle und/oder rechtliche Fragestellungen.
Derartige Fragen sind mit unabhängigen Beratern vor Abschluss von Transaktionen zu klären. [Jede Form der Verbreitung dieses Dokuments bedarf unserer ausdrücklichen vorherigen schriftlichen Zustimmung. © Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main und Erfurt]
Widerstand: 146.36 146.54 146.89
Der Bund- Kontrakt (146.17) legte 54 Stellen zu, Bobl (126.82) und Schatz (110.76) gingen 19 bzw. 3 1/2 Ticks höher aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 1.23 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen ermäßigte sich auf 122.5 BP. 10-jährige US- Treasuries rentieren 21/2 BP niedriger bei 1.69 %. Der JGB- Future (144.36) legt 37 Ticks zu. Der Euro verbilligt sich auf 1.303 Dollar, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 86.8 Dollar.
In ihrem Frühjahresgutachten, das heute veröffentlicht wird, stellen die deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute heute ihre Prognosen vor. Sie revidieren den Anstieg des Wachstums für Deutschland in diesem Jahr von 1 % auf nur noch 0.8 %. Daneben stehen britische Einzelhandelsumsätze (-0.6 %/-0.2 %), die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (350K), der Philadelphia-Fed- Index (3 nach 2) sowie die Frühindikatoren (0.1 %) in den Vereinigten Staaten auf dem Datenfahrplan. In Italien beginnt heute im Parlament die Wahl des neuen Staatspräsidenten.
Am Primärmarkt begibt Frankreich 2- (11/2015) und 5-jährigen OATs (05/2018) sowie 3-, 8- und 14- jährigen OATei- Linkern im Volumen von insgesamt knapp 8.5 Mrd. Euro. Spanien bietet wieder 3- (07/2016), 5- (01/2018) und 10-jährige Bonos (01/2023) über insgesamt 3.5-4.5 Mrd. Euro an.
Das Land Sachsen-Anhalt mandatierte eine Gruppe Banken für eine neue 10-jährige Benchmarkanleihe.
Technik:
Der Bund- Future setzte nach volatilem Handel seine Aufwärtsbewegung fort, markierte ein Tageshoch bei 146.36 und schloss (146.17) 54 Stellen über Vortagsniveau. Der kurzfristige Aufwärtstrend, heute bei 145.59, bleibt trotz der kurzfristigen Unterschreitung intakt, die Indikatoren im Tageschart scheinen sich zu stabilisieren. Auf Wochensicht hält bislang die Trendlinie bei 145.54, der Ausblick bleibt nach dem gestrigen Reversal konstruktiv. Widerstände sehen wir bei 146.34/36 (Hoch v. 08./17.04.), 146.54 (Hoch v. 05.04.) und 146.89 (Allzeithoch).
Unterstützungen liegen bei 146.11 (Hoch v. 16.04.), 145.97 (Fibonacci von 145.35 bis 146.36), 145.63 (Tief v. 15.04.), 145.55/54 (Tief v. 16.04./Wochentrend), 145.35 (Tief v. 17.04.), 145.27 (Tief v. 12.04.) und 144.93/91 (Tief v. 11.04./38.2 %- Fibonacci von 142.27 bis 146.54).
Unterstützungen: 146.11 145.63 145.35
Widerstand: 146.36 146.54 146.89
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Widerstand: 146.36 146.54 146.89
