- Trading - Range: 137.60-139.58
- Tendenz: fest
Der italienische Tresoro verkaufte 3 Mrd. Euro der 4.75 % BTPs bis 2016 mit einer Durchschnittsrendite von 6.29 %. Der 1.47fache Zeichnungsüberhang belegt die moderate Nachfrage, die Effektivverzinsung lag jedoch deutlich über der Auktion vom 13. Oktober (5.32 %). Die Euphorie wich allerdings recht schnell der Ernüchterung, hat sich doch an den grundsätzlichen Problemen der Schuldenländer nichts geändert.
Wie bei der letzten Auktion warteten die Primärhändler verzweifelt auf die EZB, um ihre Bestände loszuwerden. Trotz Intervention der Notenbank stiegen die Renditeabstände italienischer Staatsanleihen gegenüber Bundesanleihen aber kräftig an und weiteten sich je nach Laufzeit zwischen 25 und 40 BP aus. Zur schlechten Lage des Mittelmeerstaates gehörten auch Nachrichten eines Nettoverlustes der UniCredit in Höhe von 10.6 Mrd. Euro. Im Sog italienischer Bonds wurden auch Spanier (+15-35 BP), Belgier und Portugiesen abverkauft. Von den Kernländern standen erneut Frankreich und Österreich (+15-20 BP), aber auch mittlere Fälligkeiten der Niederlande sowie Finnlands (+10-15 BP) unter Druck. Unterdessen berichten einige japanische Fonds, dass sie seit Anfang November alle italienischen Bonds verkauft und in Bundesanleihen bzw. heimische Staatsanleihen getauscht hätten.
Mit schwindender Zuversicht und schwächeren Aktienbörsen erfreuten sich qualitativ hochwertige Anleihen wieder lebhafter Nachfrage. Lange und mittlere Bundespapiere liefen kurzen Fälligkeiten den Rang ab. Auch am US- Bondmarkt fielen die Renditen angesichts der Sorgen um Europa und schwacher Aktiennotierungen. Im fernöstlichen Handel setzt sich heute Morgen diese Tendenz fort.
Der Bund- Kontrakt (138.54) schloss 127 Stellen fester, Bobl (123.85) und Schatz (110.14) gingen 72 bzw. 12 Ticks höher aus dem Markt. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel auf 1.75 %, der Renditeabstand zwischen 2- und 10-jährigen Bundesanleihen ermäßigte sich auf 147 BP. 10-jährige USTreasuries rentieren 10 BP tiefer bei 2.03 %, der JGB- Future (142.88) legt 16 Ticks zu. Der Euro gibt auf 1.36 Dollar nach, der Preis für das Barrel Öl fällt auf 97.8 Dollar.
Heute richtet sich die Aufmerksamkeit auf die ersten Schnellschätzungen zum Bruttoinlandsprodukt Deutschlands (+0.5 %/2.4 %), Frankreichs (+0.4 %/1.6 %) und der Eurozone im 3. Quartal (+0.2 %/1.4%). Außerdem steht die ZEW- Umfrage auf der Agenda, die sowohl bei Beurteilung der aktuellen Lage (32 nach 38.4), als auch dem Konjunkturausblick (-52.5 nach -48.3) ein düsteres Bild zeichnen wird. In USA werden Erzeugerpreise (-0.1 %/6.3 %; Kernrate +0.1 %/2.9 %), Einzelhandelsumsätze (+0.3 %; ex Auto +0.2 %), Lagerbestände (+0.1 %) sowie von Stimmungsseite der Empire- State- Index -2.20 nach -8.43) veröffentlicht.
Der italienische Regierungschef Monti hofft, am Mittwoch seine Mannschaft vorstellen zu können. Heute trifft er sich mit Berlusconi, dessen Partei Pdl bereits Widerstand gegen die neue Regierung angekündigt hat.
Am Primärmarkt begibt die Finanzagentur des Bundes morgen neue 2-jährige Bundesschatzanweisungen im Volumen von 6 Mrd. Euro, Spanien mit 4 Mrd. Euro einer neuen 10- jährigen Benchmarkanleihe sowie Frankreich mit 6-8 Mrd. Euro in BTANs und OAT- Linkeren runden am Donnerstag das Angebot ab. Großbritannien stockt Gilts mit einer Laufzeit bis 2018 um 4 Mrd. GBP auf. Das Land Hessen stockte die 10-jährige Anleihe mit Fälligkeit 23. August 2021 um 125 Mio. Euro bei Midswap +14 BP auf.
Technik :
Der Bund- Future machte nach zwei Verlusttagen auf dem Absatz kehrt und schloss (138.54) 127 Stellen über Vortagsniveau. Mit Verteidigung der wichtigen Unterstützung im Bereich 137.02/136.92 hat sich der Ausblick etwas aufgehellt, die Indikatoren spiegeln dies jedoch nicht ganz wider. Auf Wochensicht generiert der MACD ein Kaufsignal, oberhalb von 138.56 (61.8 %- Retracement von 139.58 bis 136.92) ist der Weg für einen erneuten Test des Allzeit-Hochs bei 139.58 frei. Die nächsten Widerstände liegen bei 138.70 (Hoch v. 14.11.), 139.19 (Hoch v.23.09.), 139.32 (Hoch v. 09.11.), 139.58 und 140.03 (Trend) Unterstützung sehen wir bei 138.02, 137.81, 137.60 (Fibonacci von 136.92 bis 138.70), 137.02/03 (38.2%- Retracement von 132.89 bis 139.58/Tief v. 14.11), 136.92 (Tief v. 11.11.), 136.68 (Hoch v. 31.10.), 136.44 (Tief v. 03.11.) und 136.24 (50 %- Retracement von 132.89 bis 139.58).