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Stimmungsverbesserung

Immobilienreport

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Die Stimmung in den Industrieländern verbessert sich. Auch von den Immobilienmärkten über-wiegen derzeit die positiven Nachrichten. So befindet sich der US-Wohnungsmarkt in einem kräftigen Aufschwung - schon werden einige der alten Hochs wieder erreicht. Auch der Londoner Büromarkt befindet sich in guter Verfassung, auch wenn dies nicht für alle britischen Regionalmärkte gilt. Die häufig totgesagten offenen Immobilienfonds werden sich als wichtiger Baustein in den Portfolios deutschen Privatanleger behaupten.

Auf einen Blick

Immobilienaktien im Bann der Geldpolitik

Die Kursentwicklung von Immobilienaktien unterliegt sowohl den allgemeinen Einflussfaktoren des Aktienmarktes als auch den Determinanten der zugrunde liegenden fundamentalen Immobilien-märkte. Immobilienaktien gelten als besonders zinssensibel. Dies bestätigt die Performance im bisherigen Jahresverlauf. So wurden japanische Immobilientitel gemeinsam mit dem Leitindex Nikkei seit dem Führungswechsel in der Bank of Japan durch die expansivere Geldpolitik in die Höhe getrieben. Dagegen haben US-Immobilienwerte seit Beginn der Diskussion im Mai über den "Einstieg in den Ausstieg" der US-Notenbank - die Rückführung des Anleihekaufprogramms vo-raussichtlich schon im Herbst - stark gelitten. Sie sind unter den Stand zu Jahresbeginn gefallen und zeigen eine klare Underperformance gegenüber dem US-Aktienmarkt insgesamt. Dagegen bewegt sich das Immobiliensegment in Europa mangels geldpolitischem Störfeuer zuletzt weitge-hend im Einklang mit dem Gesamtmarkt. Hier dürfte das Versprechen von EZB und Bank of Eng-land stützen, die expansive Geldpolitik über einen längeren Zeitraum nicht zu verändern.

Ausgewählte Immobilienanalysen

Offene Immobilienfonds: Totgesagte leben länger

Das ersten Halbjahr 2013 brachte den offenen Immobilienfonds hohe Mittelzuflüsse und erstmals seit langem kündigte ein Anbieters an, einen neuen Fonds aufzulegen. Dies zeigt nach all den Problemen der Anlagekategorie in der Finanzkrise, die zur Abwicklung einer Reihe von Fonds und einem regulatorischen Chaos geführt hatten, dass offene Immobilienfonds doch zu den Überlebenden der deutschen Fondslandschaft gehören.

Offene Immobilienfonds sind neben dem selbstgenutzten Wohneigentum in Deutschland eine bevorzugte Immobilienanlage für Privatanleger. Dazu tragen vor allem die hohe Diversifikation und geringe Mindestanlagesummen bei. Umso bedauerlicher wäre es gewesen, wenn diese Fondskategorie durch die Wirren der Finanzkrise oder - wie zwischenzeitlich diskutiert - eine sehr restriktive Regulierung - ganz von der Bildfläche verschwunden wäre. Zum 22. Juli dieses Jahres sind nun neue Regelungen mit dem Kapitalanlagegesetz in Kraft getreten. Für Neuanleger von offenen Immobilienfonds gilt jetzt eine Haltedauer von mindestens 24 Monaten und eine Kündigungsfrist von 12 Monaten. Für Altanleger bleibt es bei der täglichen Rückgabemöglichkeit von Fondsanteilen.

Die Neuregelung ist generell zu begrüßen, da sie die Liquiditätssteuerung der Fonds auch in schwierigerem Fahrwasser erleichtert. Das Anlagevehikel wird unter dem neuen Regulierungsregime weniger attraktiv für institutionelle Anleger sein, die in der Vergangenheit teilweise die offenen Immobilienfonds zum kurzfristigen "Parken" großer Geldbeträge genutzt hatten und durch deren Abzug die Krise mit ausgelöst hatten. Die Neuregelung unterstreicht den Charakter der offenen Immobilienfonds als langfristig orientiertes Investment für Privatanleger. Gleichzeitig wird damit die grundsätzliche Konstruktionsschwäche der offenen Immobilienfonds behoben, da die tägliche Rückgabemöglichkeit schwer vereinbar ist mit einer langfristig orientierten Anlageform, deren Vermögensgegenstände kurzfristig nicht liquidierbar sind.

Im Vorfeld der neuen Regulierung kam es bei den offenen Immobilienfonds erwartungsgemäß zu erhöhten Mittelzuflüssen. Nach Angabe des Branchenverbandes BVI flossen im ersten Halbjahr netto rund 3 Mrd. Euro zu, allein im Juni 877 Mio. Diese dürften seit dem Stichtag deutlich abgeflaut sein. Die 12-Monats-Performance des "Helaba OIF-Index" lag zuletzt bei nur rd. 2 %. Der Index umfasst die Wertentwicklung von neun für Privatanleger weiterhin investierbaren offenen Immobilienfonds, die gleich gewichtet sind. Die Bandbreite der Jahresperformance der neun Einzelfonds des Index lag zuletzt zwischen knapp 1 % und 2,7 %. Aufgrund der anhaltend niedrigen Verzinsung der liquiden Mittel und weiterer Abwertungen von Immobilien in schwierigeren Märkten bei einzelnen Fonds hat sich der leichte Abwärtstrend bis zuletzt fortgesetzt. Wir werden daher unsere Renditeerwartung, die bislang für Ende 2013 bei 2,5 % liegt, auf den Prüfstand stellen.

Positive Nachrichten vom Büromarkt London

Der Büromarkt London bestätigte in den vergangenen Jahren seinen Ruf als besonders zyklischer Immobilienmarkt. Im Zuge von Finanzkrise und Rezession erlebte der Vermietungsmarkt einen Einbruch, aber auch die anschließende Erholung setzte hier früher als in anderen westeuropäischen Metropolen ein und fiel besonders stark aus. Nach einem schwächeren 2012 gewinnt die Belebung in diesem Jahr wieder an Fahrt.

Trotz des Verlustes zahlreicher Arbeitsplätze in der Londoner City und des Beschäftigungsabbaus der drastischen Sparmaßnahmen im öffentlichen Sektor zeigt sich der Arbeitsmarkt in der britischen Metropole überraschend robust. Dies ist vor allem auf das überdurchschnittliche Stellenwachstum bei unternehmensnahen Dienstleistern, aber auch z.B. in Bereichen wie Technologie und Information, Medien sowie Werbung zurückzuführen. Bei der Gesamtzahl der Stellen wird inzwischen sogar das Vorkrisenniveau deutlich übertroffen. Trotz der jüngsten konjunkturellen Schwäche lag der Beschäftigungsstand im Mai 2013 in London 2,5 % über dem Vorjahresstand, während die Zahl der Stellen außerhalb der Hauptstadtregion nur um knapp 1 % zulegte. Dennoch konnte die Flächennachfrage im vergangenen Jahr nicht an Dynamik gewinnen. Im noch schwachen wirtschaftlichen Umfeld halten sich Unternehmen bei Neuvermietungen zurück und sind bestrebt, ihre Bestandsflächen zu optimieren. Zuletzt scheint die Zahl der Anfragen potenzieller Mietinteressenten angezogen zu haben. Daher rechnen wir für Central London für das Gesamtjahr 2013 mit einem leichten Anstieg der Vermietungsumsätze.

Der kräftige Rückgang der Fertigstellungen bis 2011 hat nicht nur maßgeblich zur Erholung des Londoner Büromarktes beigetragen, in einzelnen Lagen ist es sogar zur Knappheit an hochwertigen Büroflächen gekommen. Inzwischen füllt sich die Entwicklungspipeline wieder, die Fertigstellungen bleiben aber 2013 unter dem langfristigen Durchschnitt und führen nicht zu einem Überangebot. Um den Bedarf an hochwertigen Büroflächen in bester Lage zu befriedigen, werden auch zahlreiche ältere Bestandsgebäude revitalisiert, die inzwischen einen hohen Anteil am Flächenneuzugang einnehmen.

Die Spitzenmieten sind seit dem Tiefstand 2009 in London kräftig gestiegen. Gleichwohl werden die Höchststände von 2007 noch nicht erreicht. Die Spitzenmieten in der City bewegen sich seit mehr als einem Jahr seitwärts. In den besten Lagen des West End wurde auf Jahressicht ein leichter Anstieg der Spitzenmiete verzeichnet. Auch im laufenden Jahr dürften die Spitzenmieten in der City weitgehend unverändert bleiben, während in gesuchten Lagen des West Ends ein leichter Anstieg möglich ist. Erst bei fortschreitender wirtschaftlicher Belebung sind 2014 wieder stärker anziehende Büromieten wahrscheinlich. Die Leerstandsrate in Central London war nach einem kräftigen Anstieg in der Finanzkrise 2010/2011 wieder spürbar gesunken und damit unter den Werten früherer Abschwünge geblieben. Für 2013 wird angesichts der noch gedämpften Flächennachfrage bei moderat zunehmendem Fertigstellungsvolumen mit einer weitgehend unveränderten Leerstandsrate in Central London gerechnet.

Kräftiger Aufschwung am US-Wohnungsmarkt

Während sich der US-Markt für vermietete Apartments schon seit längerem im Aufschwung befindet, ist nun auch der Eigenheimmarkt in Fahrt gekommen. Die positive Tendenz sollte in beiden Segmenten bis mindestens ins neue Jahr hinein anhalten.

Die realen Wohnungsbauinvestitionen in den USA sind im vergangenen Jahr mit etwa 13 % kräftig gestiegen, nach Stagnation 2011 und einer Schrumpfung in den fünf Jahren zuvor. Trotz hoher Schwankungen im Monatsvergleich deuten wichtige Indikatoren wie Baugenehmigungen, Baubeginne sowie Verkäufe bestehender und neuer Häuser auf eine fortgesetzt dynamische Entwicklung. Bei den Eigenheimpreisen wurde die Hoffnung auf eine nachhaltige Besserung zwar in den letzten Jahren mehrmals enttäuscht. Seit Frühjahr 2012 aber verzeichnet der Case-Shiller Composite Index, der die Preisentwicklung in insgesamt 20 Ballungsräumen erfasst - von einer Verschnaufpause im Herbst abgesehen - einen spürbaren Anstieg. Der Gesamtindex liegt noch fast 23 % unter dem Höchststand des Jahres 2006. Mit Denver und Dallas übertrafen aber schon im Mai die ersten beiden Großstädte den Vorkrisenstand. Auf Jahressicht sind die Zuwächse beachtlich (Juni 2013: +12,1 % gg. Vj.), zumal die Hauspreise in allen erfassten Ballungsräumen im Plus liegen. Dabei fiel der Preisanstieg der letzten 12 Monate in San Francisco (+24,5 %) und Los Angeles (+19,9 %) besonders kräftig aus, während New York (3,3 %) am anderen Ende der Bandbreite steht.

Die Bautätigkeit hat im vergangenen Jahr auch im Einfamilienhaussegment angezogen, während sie im volumenmäßig viel kleineren Segment der Wohngebäude mit fünf und mehr Einheiten schon etwa zwei Jahre zuvor zulegte. Impulse erhielt der Vermietungsmarkt von privaten Haushalten, die aufgrund von Überschuldung ihre Eigenheime verloren hatten. Dabei werden nicht nur Apartments, sondern auch Einfamilienhäuser häufiger vermietet. Insgesamt ist so die Wohneigentumsquote seit den Spitzenwerten um 2005 um mehr als vier Prozentpunkte auf 65 % gesunken. Angesichts der jüngsten Erfahrungen am Häusermarkt fällt offensichtlich die Entscheidung "kaufen oder mieten" häufiger zugunsten des Mietwohnungsmarktes aus, so dass sich der Anteil der Wohneigentümer unter den privaten Haushalten in Richtung des Niveaus der 80er Jahre um 64 % entwickelt.

Die positive Tendenz am US-Wohnungsmarkt sollte sowohl im Eigenheim- als auch im Mietwohnungssegment mindestens bis ins nächste Jahr hinein anhalten. Derzeit scheint das Preisniveau noch fundamental gerechtfertigt. Auffallend ist das gestiegene Engagement von Finanzinvestoren, das die Preise in Teilmärkten zusätzlich treibt. Dank sehr niedriger Hypothekenzinsen und steigender Einkommen hat die Erschwinglichkeit von Wohnimmobilien bislang nicht unter den anziehenden Kaufpreisen gelitten. Die weiter zunehmende Zahl an US-Haushalten sorgt für eine kontinuierlich steigende Nachfrage nach Wohnraum insbesondere in den großen Ballungsräumen. Auch die andauernde Verbesserung am Arbeitsmarkt unterstützt den Wohnungsmarkt. Allerdings dürfte sich der Preisanstieg auch am Eigenheimmarkt verlangsamen, umso mehr die Bauaktivität anzieht und die alten Höchststände in Reichweite kommen.

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