Trotzdem haben viele Immobilienbesitzer und Bauherren die Möglichkeit, sich zumindest teilweise und zeitnah von dieser EU-Regelung zu „entkoppeln“. Denn viele Hausdächer sind für eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) zur Stromerzeugung geeignet, weiß der Landesinnungsverband des Landesinnungsverbands des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz. Das heißt also, nicht nur eine reine Südausrichtung der Dachfläche ist für die Stromerzeugung nutzbar.
Vor dem Hintergrund rasant steigender Energiepreise ist eine Einspeisung des auf dem Dach erzeugten Stroms wenig sinnvoll, denn die Einspeisevergütung beträgt derzeit nur rund 7 Cent pro kW. Bei aktuellen Strompreisen von 40 Cent und mehr ist die Eigennutzung des selbst erzeugten Stroms weitaus sinnvoller. Und diese Nutzung ist bei gleichzeitiger Installation eines Stromspeichers nicht nur tagsüber möglich.
Nach einer Studie der Hochschule Trier („Studie zum Ertrag von Photovoltaikdachanlagen 2020 in Deutschland“) beträgt der durchschnittliche Ertrag in Deutschland 1.096 kWh/kWp pro Anlage und Jahr. Das entspricht bei einem Strompreis von 40 Cent pro kW fast 450 € Energiekosteneinsparung pro Jahr oder 100 Aufladungen eines durchschnittlichen Plug-In-Hybridautos, 2.000 Aufladungen eines E-Bikes oder dem Jahresverbrauch von 10 modernen Kühlschränken.
Wer künftig die Nutzung der Sonnenkraft plant, profitiert also von den hohen Strompreisen. Denn umso schneller macht sich die Investition bezahlt. Dazu kommen Fördermöglichkeiten auf Bundes-, Landes- und vielfach auf kommunaler Ebene.
Wichtig bei der Planung und Ausführung ist allerdings die Wahl der richtigen Partner. Vorsicht: Im Zuge steigender Energiepreise haben sich viele Callcenter inzwischen darauf spezialisiert, Aufträge per (unerbetenem) Telefonkontakt zu akquirieren und teuer an oft zweifelhafte Firmen weiter zu verkaufen.
Für die Solaranlage auf dem Dach (und deren spätere Wartung) ist stets der qualifizierte Dachdecker-Innungsbetrieb der richtige Ansprechpartner. In Kooperation mit einem Fachbetrieb des Elektrohandwerks wird dann die vom Dachdecker montierte Anlage aufgeschaltet.
Besonders wichtig ist vor der Montage die Prüfung von Dacheindeckung (bei aufgeständerten Anlagen) und Dachunterkonstruktion durch den Dachdeckerbetrieb. Die Befestigung der Module muss auch die Anforderungen an die geltenden Windsogsicherungen erfüllen, um auch Sturmspitzen schadlos zu überstehen.
Übrigens: Auch wenn aktuell der Fachkräftemangel und Lieferzeiten für Solarmodule den Ein- und Umstieg auf den Strom vom Dach etwas verzögern können: Die Sonne geht auch morgen täglich auf, und zum Kostensparen ist es nie zu spät.
Wer nun seine persönliche Energiewende einleiten will, findet die Adressen qualifizierter Fachbetriebe aus dem Dachdeckerhandwerk über die regionale Dachdecker-Innung oder unter www.dach-rlp.de