Gemeinsam mit dem Präsidenten des rheinland-pfälzischen Landtags, Hendrik Hering, der Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, den Vorsitzenden der verschiedenen Landtagsfraktionen sowie mit weiteren Kabinettsmitgliedern und Landtagsabgeordneten diskutierten die Spitzenvertreter des rheinland-pfälzischen Handwerks u. a. über drei aktuelle Themen:
1. „Lust auf Unternehmertum – Bürokratieabbau voranbringen“
2. „New Work – Eine Herausforderung für das Handwerk und die Gesellschaft“
3. „Das Handwerk setzt die Energiewende um“
So erläuterte Kurt Krautscheid als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen Handwerkskammern, dass es im Bereich des Bürokratieabbaus darauf ankommt, das Vertrauen in das Unternehmertum grundsätzlich zu stärken, Verwaltungsstrukturen zu digitalisieren, gesetzliche Regelungen zu verschlanken und staatliche Förderleistungen einfacher zugänglich zu machen.
Beim Thema „New Work – Eine Herausforderung für das Handwerk und die Gesellschaft“ machte Gerd Benzmüller als Vorsitzender des Landesverbands der Kreishandwerkerschaften RLP deutlich, dass das Leistungsprinzip nicht hinten runterfallen darf. Wohlstand muss zuerst einmal erwirtschaftet werden. Gleichzeitig darf sich aber auch das Handwerk im Wettbewerb um Auszubildende und Fachkräfte nicht vor einer sich verändernden Arbeitswelt verschließen. Und die Politik sei in diesem Bereich gefordert, Rahmenbedingungen sensibel anzupassen. Beispielsweise mit flexibleren Arbeitszeitregelungen und nicht ausufernden Dokumentationspflichten.
Und schließlich stellte Johannes Lauer als Vorsitzender des Unternehmerverbands Handwerk RLP beim Thema „Klimaschutzhandwerk“ fest: „Das Handwerk nimmt sich der Herausforderung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien an und wird sie mit seinen bewährten Strukturen und Fachbetrieben meistern. Der Etablierung neuer Berufe im Schnellverfahren erteilen wir allerdings eine klare Absage. Hierfür spricht sowohl die handwerksrechtliche Dimension als auch die Perspektive des Verbraucherschutzes und ein nachhaltiges Erreichen der angestrebten Ausbauziele. Eine noch intensivere berufliche Orientierung an unseren Schulen zusammen mit allen weiteren Maßnahmen, um die duale Ausbildung im Handwerk zu stärken, ist wichtiger denn je. Nur so können wir mehr junge Menschen dafür gewinnen, zu qualifizierten Fachkräften im Handwerk und in den Klimahandwerken zu werden“, so Johannes Lauer.
„In Zeiten von anhaltenden Krisen – genannt sei u. a. der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, hohe Inflationsraten sowie Planungsunsicherheiten bei Energie- und Materialkosten – ist es umso wichtiger, dass das rheinland-pfälzische Handwerk gegenüber der Politik und der Gesellschaft geschlossen mit einer Stimme spricht“, so Andreas Unger, Geschäftsführer des UVH RLP.
In Rheinland-Pfalz erwirtschaften über 54.000 Betriebe einen Umsatz von ca. 32 Milliarden Euro und beschäftigen rund 257.000 Mitarbeiter, davon über 19.000 Auszubildende.