Vermitteln zum Wohle der Gams
„Uns ist es ein wichtiges Anliegen, dass der Konflikt rund um die Gams in der Adelegg wissensbasiert befriedet wird“ sagt Dr. Joachim Reddemann, Bereichsleiter beim Bayerischen Jagdverband. „Daher wollen wir durch das Projekt die Höhe des Gamswildbestandes ermitteln und die betroffenen Akteure an einen Tisch bringen,“ so Reddemann weiter. Bereits im vergangenen Herbst hatte das beauftragte wildbiologische Büro Kotproben in den Wäldern zwischen Iller und Argen gesammelt, um mittels genetischer Analysen die Höhe der Gamspopulation einschätzen zu können. Da auch um den Abschussplan 2021 heftig gerungen wird, sollen die Ergebnisse vor dem 1. August vorliegen, also bevor die Jagd auf Gämsen wieder beginnt.
Um gemeinsam mit den betroffenen Akteuren wie Förstern, Waldbesitzern und Jägern eine nachhaltige Lösung des Konfliktes zu erarbeiten, wurde Mitte März ein Fragebogen verschickt, der die verschiedensten potentiellen Einflussfaktoren auf den Konflikt in der Adelegg aufgreift. Mit seiner Hilfe und einer ersten digitalen Konferenz im Frühjahr können die unterschiedlichen Interessen der Akteure identifiziert werden. Im Sommer soll dann hoffentlich bei einer Präsenzveranstaltung eine gemeinsame Lösungsstrategie erarbeitet werden. „Mit diesem Projekt wollen wir auch ein Modell für den Umgang mit Randpopulationen der Gämse außerhalb der Alpen sein“, unterstreicht Dr. Steffen Koch, Leiter der Deutschen Delegation im CIC.