Landwirtschaft und Tourismus sind wichtige Wirtschaftszweige der Region
Durch das milde Klima und die fruchtbaren Küstenebenen ist Apulien eines der wichtigsten italienischen Weinanbaugebiete, das vor allem gehaltvolle Rotweine wie zum Beispiel den Primitivo hervorbringt. Zudem hat der Anbau von Oliven, Mandeln, Getreide und Tomaten Tradition am Stiefelabsatz und spielt noch immer eine wichtige Rolle für die Wirtschaft der Region. So wundertet es kaum, dass 75 Prozent des italienischen Olivenöls aus Apulien kommen und die Rotweine der Region bis nach Australien exportiert werden. Aber auch der Tourismus ist stark im Aufwind und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden: Knapp 9 Millionen ausländische Italien-Besucher wurden in der Saison 2005/2006 gezählt, ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zur Vorsaison. Die meisten Gäste kommen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien. "Neben dem Kultur- und Badetourismus, spielt inzwischen der Agrotourismus in Apulien eine große Rolle", sagt Rosella Quarante vom Ministerium für Tourismus der Region Apulien. "Das Angebot reicht vom einfachen Urlaub auf dem Bauerhof bis zum Aufenthalt in einer luxuriösen Masseria - einem typischen Gutshof -, mit fünf Sternen und breitem Wellness-Angebot." Bari, die Hauptstadt der Region und meist erste Station für Besucher aus dem Ausland, bietet schon ein breites Spektrum unterschiedlicher Kulturen und Bauwerke. Die imposante Burg von Friedrich II. steht auf byzantinischen Grundmauern und legt Zeugnis für die Staufer-Herrschaft ab. Nicht weit davon entfernt, befindet sich die Kathedrale San Sabino, deren weißer Kalkstein typisch für viele Gebäude der Region ist, und die Basilika San Nicola, in der die Gebeine des Heiligen Nikolaus von Myra liegen. Nachdem bereits viele wichtige Seestädte wie Neapel, Genua, Venedig oder Salerno "ihren Heiligen" hatten, brachten Seefahrer im Jahre 1087 die Gebeine des Heiligen von Myra nach Bari. Die zwei steinernen Ochsen, die den Portalbogen des Gotteshauses stützen, erinnern an die Zugtiere, die damals den Knochenkasten vom Hafen in die Stadt brachten. Darum entstand an dieser Stelle die Basilika mit einer prächtigen Krypta für die Reliquien. Jedes Jahr am 8. Mai erinnert eine Prozession an die Überführung des Heiligen nach Bari.
Zwischen zwei Meeren - wo der Urlaub nicht weit ist
Die Einwohner haben eine Leidenschaft für Ihre Region, ihre Sommerhäuser liegen oft nur 30 bis 40 Kilometer vom Wohnort entfernt. Wer die Region mit ihren malerischen Küstenstreifen kennt, weiß warum: Selbst in der Hochsaison ist es nicht so überlaufen, wie in vielen anderen Mittelmeer-Regionen und in den Restaurants, Bars und Geschäften spricht man überwiegend italienisch. Ein typischer Badeort, an dem die Einheimischen aus der Umgebung selbst Urlaub machen ist St. Maria el Bagno. Der Strand ist klein und überschaubar, die Fischerboote liegen tagsüber in Reih` und Glied im kleinen Hafen nebenan und man hat das Gefühl, dass hier jeder jeden kennt. Wahrscheinlich ist es auch so, denn die kleinen Ferienhäuser im Ort gehören meist Landsleuten aus der Region. Auch in Maria de Leuca gibt es viele Ferienhäuser und prachtvolle Villen im maurischen Stil, die nur im Sommer von den meist italienischen Gästen bevölkert werden. Ein Ausflug nach Galipolli ans Ionische Meer lohnt sich allein wegen der malerischen Lage: Die Altstadt liegt auf einer Halbinsel hinter hohen Mauern und war mit ihrem Hafen über viele Jahrhunderte ein wichtiger Handelsstützpunkt. In den engen Gassen wurde früher in 35 Ölmühlen das begehrte Lampenöl produzierten, dabei waren die Produktionsstätten wegen des enormen Drucks der Mühlsteine unterirdisch angelegt. Wenn man bei der Besichtigung einer antiken Mühle neben dem großen Mühlstein steht, lassen sich die schweren Arbeitsbedingungen für die Ölmüller erahnen: Bei schlechter Luft und unmenschlicher Hitze wurde das Lampenöl gewonnen und von Galipolli aus an Kunden in ganz Europa geliefert. Im Hafenbecken rund um die Altstadt herrscht auch heute noch geschäftiges Treiben und der morgendliche Fischmarkt zieht Touristen wie Einheimische magnetisch an.
Südöstlich von Bari sind die bekannten weißen Trulli-Häuser zu bestaunen. Die runden Gebäude mit den kegelförmigen Kuppeln stammen aus dem 16. Jahrhundert und wurden früher auch als Notunterkünfte auf den Feldern errichtet. Das bekannte Dorf Alberobello besteht weitgehend aus den ungewöhnlichen Häusern. Die malerischen Steinbauten wurden aus konzentrischen Steinkreisen, die nach oben kegelförmig zulaufen, ohne Mörtel gebaut. Die kühne Architektur hatte früher einen handfesten Vorteil: Bei einer Steuerprüfung wurde durch das Entfernen eines Hauptsteins das gesamte Haus zum Einsturz gebracht und der Steinhaufen konnte nicht mehr besteuert werden. Die lebhafte Universitätsstadt Lecce war früher die zweitwichtigste Stadt des Königreichs Neapel. Und auch heute konkurriert sie oft mit Bari, der Hauptstadt der Region Apulien, wenn es darum geht welche Stadt denn bedeutender ist. Die Piazza Santa Oranzo, der Domplatz mit dem fünfstöckigen Glockenturm und die Basilika des Heiligen Kreuzes belegen die Bedeutung der Stadt im Mittelalter. Krippenfiguren und Statuen aus Pappmache sind ein typisches Souvenir der Region und stehen für die Handwerkskunst Apuliens. Bis zu 30 Arbeitstagen dauert die Handarbeit der filigranen Figuren, die aus bis zu acht Papierschichten, Ton und Stroh bestehen. Auf der Fahrt in den Süden lädt Brindisi, an der Via Appia der Römer gelegen, zum Stop ein. Auch heute noch ist der Ort ein wichtiger Hafen, nur diesmal für die Kreuzfahrtschiffe, die hier regelmäßig Station machen. Brindisi ist vor allem durch die Artischockenproduktion und Ciceros "Briefe aus Brindisi" bekannt. Das kleine Dorf Castro lädt zu einer Bootsfahrt mit den typischen Barcas ein. Die offenen, wendigen Boote bieten zwar keinerlei Komfort, sind jedoch für die atemberaubende Fahrt entlang der zerklüfteten Felsküste und für Abstecher in die beeindruckenden Grotten perfekt geeignet. Auch die malerische Hafenstadt Otranto oder Ostuni im Landesinneren lohnen einen Ausflug. Otranto war schon im Mittelalter Schmelztiegel verschiedener Kulturen, und dieser Charakter hat sich der Ort bewahrt. Auch heute pulsiert das Leben in den Gassen und viele Bauwerke sind Zeugen wechselnder Herrschaft während vergangener Jahrhunderte. Die weiße Stadt Ostuni steht auf drei Hügeln und bei einem Streifzug durch die Stadt sind die unterschiedlichen Epochen Apuliens leicht an den Bauwerken erkennbar. Malerische Bars und Trattorias auf den gepflasterten Plätzen laden den Gast auf einen Espresso oder ein Glas Wein ein.
Die Natur deckt den Tisch - Leben wie Gott in Italien
Die Familie sowie das gemeinsame Essen an einer großen Tafel mit Produkten aus eigenem Anbau sind wichtige Teile des sozialen Lebens in Apulien. So bereiten die Frauen auch heute noch leckere Pasten für die sonntägliche Tafel mit der gesamten Großfamilie vor. Das Olivenöl auf dem Tisch kommt meist vom eigenen Land und darf genauso wenig fehlen wie das typische Hartweizenbrot aus Altamura, das seinen Weg auch in die Läden von Mailand und Turin findet. Neben typischen Gemüsearten der Region wie Artischocken, Feigen, Tomaten, Broccoli und Oliven werden oft Meeresfrüchte serviert, vom fangfrischen Heilbutt in Paste über Tintenfisch, Seeigeln, Muscheln bis zu Langustinos bieten Adria und Ionisches Meer eine reichhaltige Auswahl. Diese kulinarische Vielfalt erwarten den Apulien-Besucher auch in den Restaurants und Bars am Stiefelabsatz, so dass das Urlaubsmotto meist "Genießen mit allen Sinnen" heißt.
Die CMT öffnet vom 12. bis 20. Januar auf der Neuen Messe Stuttgart ihre Tore. Die Kombikarte beinhaltet auch die Anreise mit VVS sowie dem DB-Nahverkehr und kostet 12 Euro (ermäßigt 8 Euro, Familien 26 Euro).
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