Noch vor einigen Jahren war ein alkoholfreies Getränk zum mittäglichen Menu nahe fast am Eingeständnis einer schwerwiegenden Krankheit. Heute sorgt nicht nur die gesunkene Promillegrenze für den alkoholischen Verzicht, sondern Vielfalt und das geschmackliche Erlebnispanorama der Getränke hat eine ständig zunehmende Zahl von Verbrauchern zu überzeugten alkoholfreien Genießern gemacht. Das Innovationstempo ist gewaltig. Gab es bis vor kurzem klare Kategorien wie Wasser, Saft, Nektar, Softdrinks und Schorle, so sind diese Grenzen längst verwischt durch Innovationen wie aromatisiertes Wasser, Tee mit Mineralwasser, Near Water, Wasser mit Kräuter- oder Vitaminergänzungen.
Stabile Trends: Wellness, Gesundheit, Premium 2006 profitierte der Bereich Alkoholfreie Getränke (AfG) wie kaum ein anderes Segment vom vierwöchigen Fußballsommer, konstatiert das Marktforschungsinstitut AC Nielsen. Das zeigen auch Zahlen der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreier Getränke e.V. (wafg), Bonn. Mit 296,7 Litern tranken die Deutschen deutlich mehr als im Jahr zuvor (288,1 Liter). Von diesem Durst profitierten Wässer und Erfrischungsgetränke. So stieg beispielsweise der Pro-Kopf-Verbrauch von Limonaden um 21 Prozent auf 82,9 Liter. Bis August 2007 setzte sich laut wafg der positive Trend fort und bescherte eine Konsumsteigerung alkoholfreier Getränke von 2,7 Prozent. Der Mineral- und Heilwasserabsatz ist laut Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM), Bonn, in den ersten neun Monaten dagegen um mäßige 2,3 Prozent zurückgegangen. Ein kühler Sommer und ein fehlendes Großereignis waren an dieser Entwicklung schuld. Im Vergleich zum fußballfreien Vorjahr 2005 ist jedoch nach wie vor ein positiver Trend zu konstatieren. Aktuell liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Mineralwasser bei weltmeisterlichen 132,2 Liter. Rekordverdächtig entwickelten sich auch Wasser-Plus-Getränke mit einer Steigerung von 127 Prozent.
Auf Wachstumskurs: Wasser-Plus-Getränke Wellness und Gesundheit setzen bei alkoholfreien Getränken die stabilen Trends. Zu den "Erfrischungsgetränken auf Mineralwasserbasis" gehören jene neuen Getränke wie Wasser mit Aroma oder gesundheitlichem Zusatznutzen, die derzeit die Wachstumstreiber im AfG-Segment sind. Gerolsteiner Brunnen beispielsweise hat ein funktionales Vitalgetränk "Linée" mit Grüntee, Konjakknolle und Vitaminen auf Mineralwasserbasis lanciert, Fachinger Heil- und Mineralbrunnen sieht mit dem funktionalen Getränk "Minalance" große Marktchancen und der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach ist mit "actiness" einem kalorienarmen Near-Water Getränk mit flüssigen Ballaststoffen sicher, dem wachsenden Verbraucherwunsch zu entsprechen. Speziell für die Szenegastronomie bietet Überkinger in entsprechendem Design "Ü", ein Trendgetränk in vier Geschmacksrichtungen, das sich mit einem Schuss "Acai", einer brasilianischen Beere, die Exotik sichert.
Mixgetränke und neue Fruchtmischungen bleiben gefragt Die Neugier und Aufgeschlossenheit der Gäste für neue Geschmackskombinationen hat deutlich zugenommen. Mixgetränke boomen. Die Saftbranche liefert dafür eine immer größere Vielfalt flüssiger Früchte für ungewöhnliche Kombinationen. So ergänzt beispielsweise Niehoffs Vahinger Fruchtsäfte, Merzig, seine Exoten Range mit Rhabarber auf neun Geschmacksrichtungen. Am Stand der Paul Bauer Fruchtsaft GmbH, Weinstadt, wird ein Profi-Barmixer zeigen, wie das Handwerk für erfolgreiche Cocktail-Erlebnisse in der Gastronomie funktioniert. Dazu gehören nicht nur Produkte, sondern ein ganzes Konzept von den Kühlgeräten bis zum Punsch-Erhitzer. Genuss mit Premium-Anspruch lässt sich klassisch bedienen: Überkinger hat sein "Gourmet"-Wasserangebot um das "Genießerschorle" mit einem Fruchtgehalt von 60 Prozent ergänzt, verpackt in einer meerblauen Flasche in Tropfenform.
Hinweis an die Redaktionen: Weitere Infos und Download-Bilder zur INTERGASTRA 2008 finden Sie im Internet unter http://www.messe-stuttgart.de/...