Rund 13,5 Millionen Menschen leben allein in den betroffenen Gebieten im Südosten der Türkei, darunter zwei Millionen syrische Geflüchtete. Auch in Syrien sind nach Uno-Angaben besonders Binnenflüchtlinge betroffen, die ohnehin schon schutzlos unter desaströsen Bedingungen leben. „Die Katastrophe hat damit auch Menschen getroffen, die ohnehin in einer schwierigen Lage waren und auf humanitäre Hilfe angewiesen sind“, sagt Growe.
Nicht nur massive Schäden an der Infrastruktur, auch Schneefälle und Frost erschweren derzeit die Bergungsarbeiten, sodass weiterhin mit steigenden Opferzahlen gerechnet werden muss. „Neben medizinischer Hilfe werden dringend Artikel für den Kälteschutz - etwa Heizstrahler, Decken, Thermobekleidung und Zelte, - aber auch Grundnahrungsmittel benötigt“, so Growe.
Hintergrund:
Bei schweren Erdbeben in der Türkei an der Grenze zu Syrien sind in der Nacht vom 5. auf den 6. Februar in beiden Ländern mehr als 8.500 Menschen getötet worden. Mehr als 40.000 Menschen wurden verletzt (Stand 08.02.2023). Noch immer werden viele Menschen unter den Trümmern vermutet. Die Zahl der Opfer dürfte weiterhin ansteigen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind insgesamt etwa 23 Millionen Menschen in Syrien und der Türkei von den Erdbeben betroffen.
Der Erdstoß um 4:17 Uhr am frühen Morgen des 06. Februar mit einer Stärke von 7,8 auf der Richterskala war nur der Anfang. Schon zehn Minuten später folgten vier weitere heftige Stöße mit Stärken von 5,5 bis 6,7. Zahlreiche Gebäude, die bereits beim ersten Beben beschädigt worden waren, wurden dadurch zum Einsturz gebracht. Nach Angaben des Katastrophenschutzes sind allein in der Türkei mindestens 5.700 Gebäude eingestürzt. Auch in den folgenden Stunden kam es zu Dutzenden von Nachbeben – und am Nachmittag nochmals zu ein einem schweren Erdstoß der Stärke 7,5. Mehr als 250 Nachbeben sind bereits registriert worden.
Die Lage in der betroffenen Region ist katastrophal. Es herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Viele Menschen, deren Häuser zerstört sind, müssen im Freien ausharren. In vielen Bereichen ist der Strom ausgefallen, Grundnahrungsmittel wie Brot werden knapp. Die Menschen brauchen dringend Hilfe!
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