"Nach über 100 Jahren ist es dringend erforderlich, dass wir dieses international bedeutende Industriedenkmal grundlegend sanieren und es so vor dem weiteren Verfall bewahren. Gleichzeitig wollen wir das Gebäude so herrichten, dass es als Ausstellungs- und Veranstaltungshalle dienen kann, im Untergeschoss wollen wir eine Dauerausstellung zur Zechengeschichte untertage einrichten", fasste LWL-Kulturdezernent Prof. Dr. Karl Teppe die Pläne zusammen.
Die Maschinenhalle wurde 1902/03 nach den Plänen von Reinhold Krohn und Bruno Möhring gebaut. Mittlerweile hat der Rost stark am Stahlfachwerk der Halle genagt. Deshalb gab es seit längerem Überlegungen, die ausgemauerten Ausfachungen komplett herauszubrechen und dann das übriggebliebene Stahlskelett zu entrosten. Dabei hätte das Denkmal jedoch viel von seiner Substanz verloren. Deshalb richtete der LWL mit europaweit tätigen Experten einen Beirat ein, der die Planung fachlich begleitet. "Wir haben in einer Untersuchung genau ermittelt, wo die Halle welche Schäden aufweist. Mit diesem Wissen müssen wir nur da reparieren, wo es nötig ist und können so möglichst viel von der historischen Bausubstanz erhalten", erklärt Teppe.
Neben der Stahlkonstruktion muss auch die hölzerne Dachkonstruktion, die von Pilzbefall geschädigt ist, umfangreich saniert werden. Von den Stahlfenstern kann lediglich das Fenster im Ostgiebel erhalten werden, die übrigen werden durch baugleiche ersetzt. Dabei soll die ursprüngliche farbige Verglasung beispielhaft an einigen Stellen vorgehängt werden. Die Arbeiten beginnen 2008, die Besucher sollen die etwa dreijährigen Arbeiten durch eine begleitende Ausstellung miterleben können.
Der östliche Teil der Halle, in der keine Maschinen stehen, soll auch künftig Raum für Sonderausstellungen, Messen und Märkte bieten. Das macht ein flexibles System aus transportablen Wandmodulen und variablen Bühnenelementen möglich, die die bisherige provisorische Empore ablösen. Mit dieser variablem Lösung, kann die Halle künftig im Sommer auch als Veranstaltungshalle mit 600 bis 800 Sitz- oder 1.200 Stehplätzen genutzt werden. Die dafür notwendigen Sanitäranlagen sollen im Untergeschoss entstehen.
Im westlichen Teil des Untergeschosses richtet der LWL eine Dauerausstellung zum Untertagebau der Zeche Zollern II/IV ein. "Dabei können wir den Keller mit seinen Maschinenfundamenten komplett erhalten. Die Besucher erhalten hier die sehr seltene Gelegenheit, die funktionalen Nebenräume eines Industriedenkmals zu besichtigen. Die verwinkelte, etwas düstere Atmosphäre des Kellers mit seinen Gebrauchsspuren, die wir auch erhalten werden, eignet sich ideal für Inszenierung einer Untertagesituation", so Dirk Zache, Direktor des LWL-Industriemuseums.