„Mit dem heutigen Tag ist ein erster wichtiger Abschnitt fertiggestellt“, freute sich Dr. Wolfgang Kirsch, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), über die Realisierung des europaweit einzigartigen Museumsprojekts in dem aus dem 15. Jahrhundert stammenden Augustiner Chorherrenstift. Kirsch: „Von 1452 bis heute ist ein Bogen geschlagen worden, der die Bedeutung des klösterlichen Lebens für Westfalen, aber auch für unsere europäische Gemeinschaft spürbar werden lässt.“
8,6 Millionen wurden in den vergangenen zwei Jahren in einem ersten Bauabschnitt in Dalheim investiert, um das ehemalige Kloster zu einem modernen Museum umzugestalten. Völlig neue Ausstellungsräume wurden geschaffen, eine eigene Gastronomie und eine Klosterbrauerei. 70 Prozent der Baukosten bestritt das Land Nordrhein-Westfalen aus Fördermitteln für den Städtebau, 30 Prozent der LWL. Zwei weitere Bauabschnitte sind geplant.
Als Vertreter des NRW-Ministeriums für Bauen und Verkehr Nordrhein-Westfalen war Staatssekretär Günter Kozlowski nach Dalheim gekommen. Er zeigte sich fasziniert von der bewegten Vergangenheit des Klosters und freute sich, das Haus in eine neue Epoche seiner Geschichte begleiten zu können. Er bezeichnete das neue Museum als „Meilenstein für die Kulturlandschaft Nordrhein-Westfalen“, der sich nicht dem Kulturevent oder der Kunstsensation verschreibe, sondern vielmehr ein Stück regionaler Geschichte erspürbar werden lasse. Mit seinem einzigartigen Konzept sei Dalheim eine „Suchmaschine“ für die Spuren klösterlichen Lebens in Westfalen. Kozlowski sagte dem LWL-Landesmuseum für Klosterkultur die weitere Begleitung durch das Land NRW bei dem geplanten zweiten Bauabschnitt zu.
Abt Prof. Dr. Dominicus Meier OSB von der Abtei Königsmünster in Meschede entwarf in seiner Festrede „Klöster im Umbruch. Ordensgemeinschaften am Anfang des 21. Jahrhunderts“ Perspektiven für das aktive Ordensleben in Deutschland, in das Abt Dominicus Meier, trotz „dramatischer Situationen einzelner Institute“ optimistisch hineinblickt. Abt Dominicus Meier: „Viele Menschen sind heute auf der Suche nach heiligen und heilenden Orten. Hier sehe ich die Zukunft unserer Ordensgemeinschaften.“
Finanziert wird der Betrieb des neuen Museums durch die Stiftung Kloster Dalheim, die zu gleichen Teilen von LWL, Kreis Paderborn und privaten Stiftern getragen wird. 12 Millionen Euro beträgt das Stiftungskapital, dessen Erträge die laufenden Betriebskosten des Museums (geschätzte 600.000 Euro jährlich) decken soll. 11,2 Millionen konnten bereits für die Stiftung gewonnen werden. Mit einer Komplettierung des Kapitals rechnen LWL, Kreis und die privaten Stifter bis zum Beginn des kommenden Jahres. „Damit wäre eine weitere Hürde auf dem Weg zum zweiten Bauabschnitt genommen“, zeigten sich die Vertreter der Stiftung zuversichtlich.