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SägeWerk: Gefällte Linden werden zu Skulpturen

Karl Manfred Rennertz im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern

(lifePR) (Münster, )
Im Frühjahr war die alte Lindenallee im Ehrenhof des LWL-Industriemuseums Zeche Zollern dem Sturm "Kyrill" zum Opfer gefallen - jetzt erwachen die 70 Jahre alten Baumstämme zu neuem Leben. Der international renommierte Bildhauer Karl Manfred Rennertz hat sein Atelier auf dem ehemaligen Holzplatz der Zeche eingerichtet und verwandelt die gefällten Bäume mit seiner Kettensäge in Skulpturen. Sie werden unter dem Titel "SägeWerk" vom 30. September an im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ausgestellt.

Das Projekt im LWL-Industriemuseum gehört zum Ausstellungszyklus "Atelier.Industrie", der Rennertz zu allen acht Museumsstandorten führen wird. Den Auftakt machte im Juni das LWL-Ziegeleimuseum in Lage: Dort haben der Bilderhauer und seine Detmolder Studenten eine Portraitgalerie aus Ton und einen Turm aus Ziegeln installiert.

Karl Manfred Rennertz, 1952 in Langerwehe bei Aachen geboren, studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Professor Alfonso Hüppi und war unter anderem Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Seit fast 30 Jahren arbeitet er national und international als freier Bildhauer; seit 2004 hat er eine Professur für plastisches Gestalten an der Fachhochschule Detmold.

Holz ist das bevorzugte Material seiner künstlerischen Arbeit. Baumstämme und Holzblöcke bearbeitet Rennertz mit der Kettensäge und formt sie mit groben Schnitten zu feingliedrigen Skulpturen. Seine aus dem Material gelösten, oft überlebensgroßen Figuren sind farbig gefasst oder mit Feuer geschwärzt. Auf im Dortmunder Standort des LWL-Industriemuseums wird Rennertz in der zweiten Septemberwoche die "Iroko"-Säule aus Baden-Baden in einer abendlichen Aktion mit einem Flammenwerfer schwärzen. Die fünf Meter hohe Skulptur reist zusammen mit weiteren Werken aus Süddeutschland an. "Die Gestaltung der Ausstellung folgt einem offenen Konzept, das je zur Hälfte die monumentalen Werke der letzten vier Jahre und die neu auf Zollern entstehenden Arbeiten vereint", so Rennertz. Einige Dortmunder Arbeiten durchleben im Rahmen des Ausstellungszyklus' "Atelier.Industrie" eine weitere Entwicklung. So will der Bildhauer seine Holzboote, die er aus den Linden gesägt hat, im nächsten Jahr vor der Kulisse des Alten Schiffshebwerks in Waltrop - ebenfalls Standort des LWL-Industriemuseums - als brennende Skulpturen zu Wasser lassen.

Seine Werke erschafft Rennertz in direkter Auseinandersetzung mit dem Material und den Orten, an denen sie entstehen. Ihre Geschichte und Atmosphäre fließen in den Werkprozess ein. So bewegen sich die Arbeiten, die an den Standorten des LWL-Industriemuseums entstehen, im Spannungsfeld zwischen Natur und Technik, Mensch und Industrie, Skulptur und Industriedenkmal. "Wir sind beeindruckt von den Skulpturen Rennertz und freuen uns, dass die Relikte der Zechengeschichte weiterleben und hier vor Ort neue künstlerische Akzente setzen", so Museumsleiterin Dr. Ulrike Gilhaus.

Die drei ersten Stationen des Zyklus sind:

20.6. bis 7.10.2007 LWL-Industriemuseum Ziegeleimuseum in Lage Atelier.Industrie. Die Portraitgalerie und der wandernde Turm zu Lage

30.9. bis 28.10.2007 LWL-Industriemuseum Zeche Zollern, Dortmund Atelier.Industrie. SägeWerk - Skulpturen von Karl-Manfred Rennertz.

11.11.2007-13.1.2008 LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim, Petershagen Atelier.Industrie. In Glas gegossen - in Holz gesägt, Skulpturen von Karl Manfred Rennertz.

In Gernheim werden am Schmelzofen kleine Figuren gegossen, rund geschwungene Idole aus farbigem Glas und eine blaue Maske auf goldenem Sockel. Sie treffen in der Ausstellung auf die gewaltigen Holzfigurationen des Bildhauers.

Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 35 Förderschulen, 19 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten deutschen Hilfezahler für behinderte Menschen erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 100 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.

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