Dazu erklärt Andreas Kaiserauer, Geschäftsbereichsleiter Vorsorge und Prävention bei der AOK Baden-Württemberg: „Nach zwei erfolgreichen Durchgängen in Baden-Württemberg, freuen wir uns, die präventive Wirkung des Märchenerzählens weiteren Bewohnerinnen und Bewohnern erlebbar zu machen. Mit den Erkenntnissen der beiden vorangegangenen Projekte nutzen wir die Vorteile der analogen und digitalen Welt und verschmelzen diese zu einem zeitgemäßen, innovativen Angebot. Wir sind stolz darauf, dass die AOK Baden-Württemberg mit der Präventionsmaßnahme MÄRCHEN UND DEMENZ auch in diesem Jahr Pflegebedürftigen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stationärer Pflegeeinrichtungen märchenhafte Stunden bescheren kann.“
Projektziel erreicht – weitere Einrichtungen sollen profitieren
Das Ziel der Maßnahme, die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern, soziale Interaktionen anzuregen und den Pflegealltag der Beschäftigten zu entlasten, wurde im vergangenen Jahr trotz Corona vollumfänglich erreicht. Die Evaluation des Projekts hat gezeigt, dass die kognitiven Fähigkeiten gesteigert und die Bewohnerinnen und Bewohner aktiver wurden. Deutlich seltener kam es zu herausforderndem Verhalten gegenüber dem Pflegepersonal. Die als festes Modul in der Maßnahme enthaltene Fortbildung für das Personal wurde sehr gut angenommen. In den vergangenen zwei Jahren haben sich mehr als 230 Pflegekräfte in 65 Einrichtungen innerhalb des Projekts Märchen und Demenz fortgebildet.
Märchenerzählen weckt Erinnerungen
In der hybrid angelegten Präventionsmaßnahme übernehmen professionelle Demenzerzähler vier regelmäßig stattfindende Märchenstunden in der jeweiligen Einrichtung. Neben den analogen Erzählstunden kommen digitale Märchenstunden und thematisch abgestimmte Arbeitsmaterialien zum Einsatz. Die digitalen Märchenstunden umfassen eine Serie von acht Folgen, die jeweils 45 Minuten lang sind. Die virtuellen Märchenstunden beginnen und enden jeweils mit der gleichen Musik und gleichen Ritualen, sodass das Langzeitgedächtnis aktiviert wird. Auf beide Weisen werden die Erzählungen der Brüder Grimm für die Teilnehmenden erlebbar gemacht.
Die den Einrichtungen zur Verfügung stehenden „MÄRCHENLAND-Boxen“ bieten mit zusätzlichen Materialien weitere Möglichkeiten, durch Ratespiele oder Theaterspielen an die Märchenstunden anzuknüpfen. In Multiplikatorenschulungen haben die Beschäftigten außerdem die Gelegenheit, Fähigkeiten zum Vorlesen sowie zum freien und aktiven Märchenerzählen zu entwickeln, um sie später selbst anzuwenden.
Stärkung der Gesundheitsförderung in Pflegeeinrichtungen
Das Projekt beruht auf der Zusammenarbeit zwischen der AOK Baden-Württemberg und der Märchenland GmbH. Die Maßnahme dient zur Umsetzung des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention in stationären und teilstationären Pflegeeinrichtungen (§ 5 SGB XI in Baden-Württemberg).
Hinweis für die Redaktion:
Möchten Sie gern an einer Märchenstunde teilnehmen und mit Pflegerinnen und Pflegern zum Projekt sprechen? Wir organisieren einen Pressetermin.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf: www.maerchenunddemenz.de.