Aufgrund dieser besonderen geografischen Gegebenheiten war und ist die silbo gomero (Pfeifsprache) eine besondere Form der Kommunikation, welche es den Einwohnern ermöglichte, einfache Nachrichten sogar über die weiten Schluchten der Vulkaninsel zu übermitteln, vorausgesetzt der Klang wurde gut übertragen. Bei dieser recht eigentümlichen Verständigungsart, die von den Ureinwohnern der Insel erfunden wurde, handelt es sich nicht um eine Sprache, in der man sich mit Wörtern im technischen Sinne ausdrückt, sondern deren bedeutungsunterscheidende Elemente als Pfiffe einer bestimmten Tonhöhe und -länge wiedergegeben werden. Insgesamt werden sechs verschiedene Töne gepfiffen und bei guter Witterung ist es möglich, sich über eine Entfernung von bis zu drei Kilometern zu verständigen.
Nachdem immer mehr Gomeros der Abgeschiedenheit den Rücken gekehrt und sich in größeren Ortschaften niedergelassen hatten und die alten Verständigungsmittel durch neue, moderne wie das Telefon ersetzt wurden, geriet auch die silbo fast in Vergessenheit. Eine Kostprobe dieser aussergewöhnlichen Pfeifsprache bekommt man heutzutage fast ausschließlich auf Messen oder ähnlichen Veranstaltungen, da nur noch wenige Personen diese Technik beherrschen. Die Inselregierung fördert seit einiger Zeit das Erlernen der silbo besonders an Schulen, in denen diese alte Tradition bereits zu einem der Pflichtfächer gehört.
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