Alle sechs neuen MAN Lion’s City sind weit sauberer, als der Gesetzgeber verlangt. Sie geben mit ihren Abgasen viel weniger Schadstoffe an die Umwelt ab, als sie dürften. Denn zurzeit gilt die Abgasnorm Euro 4; sie wird ab 2009 durch die noch strengere Norm Euro 5 ersetzt. Doch die sechs neuen Busse der WVB unterbieten schon heute auch die Werte der Euro 5 deutlich. Sie erfüllen mit ihren Werten den Abgasstandard EEV (Enhanced Environmentally friendly Vehicle).
Vier der Wagen erreichen das, indem ihre Motoren statt Dieselöl Erdgas verbrennen. Es sind 12 Meter lange Überland-Linienwagen des Typs MAN Lion’s City Ü CNG. Ihr Erdgastank ist in Form von Druckflaschen auf dem Dach der Busse untergebracht und verschwindet unter einer aerodynamisch geformten Kunststoffhaube. Erdgas ist in der Verbrennung deutlich sauberer als Dieselöl, insbesondere entstehen keine Rußpartikel. Eingesetzt werden diese Wagen auf den Regionallinien, die in den Nationalpark Harz hineinfahren.
Diesel-EEV-Busse für Stadtverkehr
Doch die wirklich große Neuheit sind die beiden anderen neuen Busse der WVB. Sie sind Midibusse des Typs Lion’s City M EEV. Ihre Typenbezeichnung verrät, dass auch sie die strengen Werte der Abgasnorm EEV erreichen, und das, obwohl sie keine Erdgasmotoren haben, sondern Dieselmaschinen der neuen MAN-Motorengeneration D08 Common Rail. Eingesetzt werden sie auf den vier Linien des Citybusnetzes Wernigerode.
MAN erreicht die besondere Umweltfreundlichkeit der neuen D08 und der größeren D20 Common Rail-Motoren anders als der eine oder andere seiner Wettbewerber, ohne dass ein zusätzliches Reduktionsmittel wie AdBlue (Harnstoff) in den Abgasstrom eingespritzt werden müsste. Der Vorteil liegt auf der Hand: Weder braucht der Bus einen zusätzlichen Tank für AdBlue, noch muss auf dem Betriebshof eine besondere Infrastruktur für das Reduktionsmittel geschaffen werden. Nebenbei wird auch die Gefahr vermieden, dass das Betanken mit AdBlue vergessen werden könnte – in diesem Fall entsprächen die Abgase nämlich nicht mal mehr der Schadstoffnorm Euro 3.
Die technische Realisierung
Sehen wir uns an, wie MAN die Aufgabe technisch gelöst hat, dass die Diesel-EEV-Busse der Marke MAN diesem strengen Abgasstandard genügen. Zunächst einmal dadurch, dass die Abgase des Motors gekühlt und anschließend noch einmal zur erneuten Verbrennung zur Maschine zurückgeführt werden. Das sorgt bereits für eine deutliche Reinigung. Außerdem führt eine doppelte Turboaufladung des Motors dazu, dass gar nicht erst so viele Schadstoffe entstehen. Auf diese Weise werden vor allem die Stickoxide deutlich verringert. Und alle Bauteile für diese Schritte am und im Motor sind völlig wartungsfrei.
Auf ihrem anschließenden Weg zum Auspuff werden die Abgase durch einen elektronisch geregelten CRTec®-Partikelfilter weiter gereinigt. Es ist ein geschlossener Filter, der bis zu 99 Prozent der Partikel absorbiert. Das bedeutet, dass Dieselruß so gut wie überhaupt nicht mehr freigesetzt wird. Dank der elektronischen Kontrolle wird der Filter ständig darauf überwacht, ob er sich eventuell zusetzt. Zugleich überprüft das elektronische Kontrollsystem, ob der Filter gewartet werden muss. Vorbei die Zeiten, wo der Kilometerstand die Intervalle vorgab – der CRTec®-Partikelfilter meldet sich, wenn er Wartung braucht, und ansonsten versieht er einfach brav seinen Dienst.
Nebenbei sind die neuen Common Rail-Motoren D08 und D20 auch erfreulich sparsam im Umgang mit Kraftstoff. Sie verbrauchen noch einmal rund zwei Prozent weniger Diesel als die Maschinen der vorhergehenden Motorengeneration von MAN, und auch die galten schon als sparsam.