Panne an Panne
Ende Oktober sorgte ein Datenleck bei der Bundesagentur für Arbeit dafür, dass Tausende von BA-Mitarbeitern hochsensible Daten von Hartz-IV-Empfängern über Suchterkrankungen, Schulden oder schwierige familiäre Verhältnisse einsehen konnten. Wer sich beim Autobauer Daimler bewirbt, musste sich einem Bluttest unterziehen. Marit Hansen, stellvertretende Leiterin des Datenschutzzentrums Schleswig-Holstein, sagte gegenüber der "Frankfurter Rundschau", das Vorgehen verstoße "gegen alle Regeln des Datenschutzes". Medizinische Daten dürften auf Bewerbungsverfahren keinen Einfluss haben. Mit Blutproben könne von Gesundheitstest bis zur Gen-Analyse und der Prüfung von Verwandtschaftsverhältnissen alles Mögliche hinter dem Rücken der Mitarbeiter gemacht werden. Daran ändere auch die Freiwilligkeit nichts, denn: "Der Jobsuchende hat gar keine reale Chance, die Untersuchung abzulehnen". Beim Online-Buchhändler "Libri" waren mehrere hunderttausend Rechnungen mit Kundendaten im Internet einsehbar, trotz TÜV-Siegel für sicheres Einkaufen im Internet.
Die Serie der Datenpannen fand ihren vorläufigen Höhepunkt im Oktober bei der Postbank. Freie Finanzvermittler konnten dort die Kontostände und Kontobewegungen der Kunden einsehen, ganz als ob der Kunde selbst vor dem PC beim Homebanking gesessen hätte. Adressdaten, Überweisungen, Wertpapierorders, Geld- und Kreditkarten - alles kein Problem. Um an die Daten zu gelangen, brauchten die Vermittler lediglich Name und Geburtsdatum. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, warnte die Bürger eindringlich vor der Preisgabe ihres Geburtsdatums: "Niemand sollte sorglos sein Geburtsdatum preisgeben, weil es oft als Identifizierungsmerkmal dient."
Spannend wie ein Krimi: "Kursbuch Datenschutz"
Auch die Autoren des soeben im Mankau Verlag erschienenen "Kursbuch Datenschutz" raten zum sparsamen und vorsichtigen Umgang mit persönlichen Daten. "Seien Sie geizig mit Ihren persönlichen Daten", raten die beiden Journalisten Michael Brückner und Andrea Przyklenk. "Besondere Vorsicht ist bei den modernen Kommunikationsmitteln wie Handy, E-Mail und Internet geraten. Es gibt nichts, das nicht irgendein Hacker knacken könnte." Auch den Staat mit seinen Behörden sowie Banken und die Wirtschaft identifizieren die Autoren als datengierig. Im "Kursbuch Datenschutz" erfährt der Leser, wo die Daten-Fallen im Alltag lauern - vom Internet bis hin zu "Big Fiskus". Die staatliche Datensammelwut unter dem Mantel der Terrorismusbekämpfung wird ebenso enttarnt wie die der Banken. Der Leser erhält konkrete Tipps zum Schutz seiner Privatsphäre, denn, so Michael Brückner: "Je mehr ein Unternehmen oder eine Behörde über einen Bürger weiß, desto größer ist die Macht, die man über ihn ausüben kann." Der Sonderteil "Jugendliche im Internet" erklärt Eltern nicht nur, was ihre Kinder im Netz treiben, sondern auch, wie sie sie für den Datenschutz sensibilisieren können und auf welchen Websites sich Kinder und junge Menschen geschützt bewegen können.
Und wer der Meinung ist, Datenschutz sei ein "trockenes" Thema, wird durch das Buch der beiden Journalisten eines Besseren belehrt. Hier ist Datenschutz kurzweilig, spannend und nützlich aufbereitet.
"Für alle diejenigen, die ihre Daten schützen wollen. Das Buch erklärt, wo und wie Daten gezielt ausgespäht werden und liefert die aktuellsten Tipps rund um den Datenschutz." Insight:
- "(...) erklären (...) Michael Brückner und Andrea Przyklenk, weshalb der sorgsame Umgang mit den Informationen zur eigenen Person lohnt und wo und wie Bürger gezielt ausgepäht werden. Außerdem geben sie praktische Tipps zum persönlichen Datenschutz, die auch Nicht-Computerexperten ohne großen Aufwand beherzigen können (...)." Rheinischer Merkur
- "(...) Auch der ausführliche 'Sonderteil: Kinder und Jugendliche im Netz' ist wertvoll (...)." ekz-Bibliotheksdienst
- " (...) rekonstruieren in ihrem 'Kursbuch Datenschutz' sorgfältig die dramatischen Entwicklungen der letzten Jahre und geben konkrete Tipps, wie die Privatsphäre bestmöglich geschützt werden kann." SR 1 - Europawelle
Michael Brückner / Andrea Przyklenk
Kursbuch Datenschutz
Der Ratgeber gegen den Röntgenblick
Mankau Verlag, 1. Aufl. Oktober 2009
Broschur, 285 Seiten
ISBN 978-3-938396-33-9
- Die gefährlichsten Datenfallen
- Die besten Abwehrstrategien
- Mit Sonderteil "Kinder und Jugendliche im Internet"
- Zum Interview "Aufklärung gegen den Röntgenblick von Staat und Privatwirtschaft: http://www.mankau-verlag.de/...
- Mehr zum "Kursbuch Datenschutz": http://www.mankau-verlag.de/...
- Mehr zur Autorin Andrea Przyklenk: http://www.mankau-verlag.de/...
- Mehr zum Autor Michael Brückner: http://www.mankau-verlag.de/...
- Zum Diskussionsforum mit den Autoren: http://www.mankau-verlag.de/...