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Der Boris-Effekt für die Bootswirtschaft

(lifePR) (Ravensburg, )
Sie heißen mit Vornamen Boris und haben ein paar weitere Gemeinsamkeiten. Beide sind Profisportler mit deutschem Pass, gehören oder gehörten zu den besten ihres Metiers und sind Kämpfer, wenn es um sportliche Siege geht.

Der 1967 geborene Boris Becker hat seine sportlichen Höhepunkte im Tennis mit drei Siegen in Wimbledon schon lange überschritten. Boris Herrmann, geboren 1981, ist dagegen auf dem Weg, Deutschlands bester Hochseesegler zu werden und steht wie einst sein berühmter Namens­vetter vor einer internationalen Sportlerkarriere.

Herrmann, der im vergangenen Jahr bei der 4.500 Kilometer langen Ein­handregatta "Artemis Transat" über den Atlantik mit 17 Tagen und 12 Stunden als erster deutscher Teilnehmer überhaupt gleich einen sensationellen zweiten Platz belegte, hat die Segelelite der Welt überrascht. Jetzt segelt er zusammen mit Felix Oehm eine spektakuläre Regatta rund um den Globus. Die Ozeane der südlichen Breiten ein- oder zweihand mit einer Rennyacht zu bewältigen, gilt als die größte Herausforderung des Hochseesegelsports und ist ein gefährliches Abenteuer. Mehr als tausend Kilometer vom nächsten Land entfernt ist kaum mit Hilfe zu rechnen, wenn etwas passiert.

Das "Portimao Global Ocean Race" startete am 12. Oktober 2008 vor der portugiesischen Küste. Boris Herrmann und sein Mitsegler überquerten nach 35 Tagen auf hoher See mit ihrer zwölf Meter langen Rennyacht vom Typ Akilaraia 40 nach einem spannenden Finale als erste die Linie im Etappenzielort Kapstadt.

Die zweite, fast 14.000 Kilometer lange Strecke durch die rauen Gewässer der südlichen Breiten nach Wellington in Neuseeland wird nach fünf Wochen harter Regattasegelei zum Eröffnungswochenende der Boots­messe "boot" in Düsseldorf am 17. oder 18. Januar beendet sein. Boris Herrmann wird dann per Videoauftritt auf der Bootsausstellung über den Kampf gegen Stürme und Riesenwellen mit dem kleinen Racer berichten und seine Zuschauer faszinieren. Das hat er schon bei bisherigen Auf­tritten in der Öffentlichkeit bewiesen.

Wie einst Boris Becker das Interesse in Deutschland für den Tennissport weckte und daraus fast ein Volkssport wurde, kann Boris Hermann die Menschen für das Segeln begeistern. Auftritte im Fernsehen und auf öffentlichen Veranstaltungen sowie auf der Homepage www.beluga-racer.com lassen seine Fan-Gemeinde schnell wachsen. Kein Wunder: Boris Herrmann ist ein Sympathie-Träger, der auch nach spektakulären Leistungen bescheiden bleibt. Wer den jungen Mann aus Kiel, der 2007 auf der Bremer Universität sein Studium als Diplom Ökonom mit dem Examen beendete, das erste Mal sieht, kann kaum glauben, dass er mit zu der Elite der extremen Hochseesegler gehört. Hermann ist der einzige Deutsche unter den Extremseglern, die überwiegend aus Frankreich und England kommen.

Dabei kann Boris Herrmann auf eine beachtliche sportliche Segelkarriere verweisen, die eine Hochseeseglerkarriere erst möglich machte. Wie Boris Becker fing auch er schon als Kind mit seiner Sportart an. So war er in den vergangenen Jahren unter anderem bereits Deutscher- und Europa-Meis­ter in der 505 Jolle, hatte das "Minitransat", die Atlantikregatta mit kleinen, nur sechs Meter langen Yachten, als jüngster Teilnehmer mit dem Platz elf beendet, und segelte 20.000 Meilen als Profiskipper einer Luxus­yacht mit Gästen auf dem Mittelmeer und auf der Nordsee.

Die deutsche Bootswirtschaft, die im Jahr rund drei Milliarden Euro um­setzt, hat übrigens lange auf solch einen erfolgreichen Segler, der die Faszination des Segelsports begreifbar macht, gewartet. Der Grund: Das Durchschnittsalter des deutschen Bootseigners ist nach neuesten Um­fragen 56 Jahre und es fehlt Nachwuchs. Ein Boris Herrmann ist gut für den Becker-Effekt, der damals viele Jungen und Mädchen zum Tennissport brachte. Der Boris Hermann-Effekt kann junge Leute dazu bringen, sich für den Segelsport zu begeistern und selbst einmal ins Boot zu steigen.

Boris Herrmann und Felix Oehm werden es spätestens wieder am 8. Fe­bruar machen. Dann wird das "Portimao Global Ocean Race" mit der 7.100 Seemeilen oder mehr als 13.000 Kilometer langen Ozeanpassage nach Brasilien fortgesetzt. Auf dieser Etappe gilt es, das stürmische Kap Hoorn zu umrunden. Die Regatta, bei der sich das deutsche Team den Ruf als Favorit erarbeitet hat, endet nach weiteren Etappen von Brasilien nach Charlston, USA, und dann im Juni von den USA wieder zurück nach Por­tugal. Bis dahin muss Boris Herrmann noch fast 30.000 Kilometer segeln und Stürme und Flauten schadlos überstehen.

Boris Herrmanns Termine auf der boot
mit Live-Videoschaltung im Segelcentrum Halle 1 sind:
Montag, 19.1.09 16:30-16:45 Uhr
Mittwoch, 21.1.09 16:45-17:00 Uhr
Freitag, 23.1.09 15:30-16:00 Uhr
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