Daher herrscht bei den Pflaumen- und Zwetschenmärkten bereits Hochsaison mit den Sorten „Katinka“, „Ersinger“ und den „Bühler Frühzwetschen“. Täglich werden rund 60.000 Steigen bei den Erzeugermärkten in Bruchsal, Oberkirch und Vogtsburg angeliefert. Bei 10 Kilogramm pro Steige sind das immerhin täglich 600 Tonnen oder 30 LKW-Ladungen, die tagesfrisch zu den Kunden gebracht werden. In diesem Jahr rechnen die badischen Erzeuger mit insgesamt 22.000 Tonnen Pflaumen und Zwetschen. Damit gilt Baden als das Hauptanbaugebiet in Deutschland.
In der kommenden Woche wird bereits die Sorte „Cacak’s Schöne“ reif, mit 2.000 Tonnen eine der Hauptsorten im badischen Sortiment. Die dunkelblaue Frucht schmeckt süß und der Stein lässt sich leicht lösen. Sie ist zum Kochen und Backen sehr gut geeignet. Natürlich kann sie auch frisch gegessen werden.
Diese Sorte hat einen besonders ausgeprägten zart-weißen Belag, den sogenannten Duftfilm. Er schützt die Frucht vor dem Austrocknen und gilt als Qualitätsmerkmal. Bei anderen Sorten ist der Duftfilm weniger stark; dies tut weder Geschmack noch Qualität einen Abbruch.
Pflaumen und Zwetschen lassen sich zwar durch die ausgeprägte Bauchnaht und die gute Steinlöslichkeit der länglich-ovalen Zwetschen voneinander unterscheiden, jedoch werden die Unterschiede durch zahlreiche Kreuzungen beider Sorten immer geringer. Weltweit gibt es inzwischen über 2.000 Sorten. In Deutschland reicht die Erntezeit in „normalen“ Jahren von Juli bis Oktober. In diesem Jahr könnte die Ernte schon im September enden.
Bis dahin bleibt aber noch genügend Zeit, die blauen Früchte als Zwetschenkuchen, Knödelfüllung, Kompott, Mus, im Rumtopf oder natürlich auch frisch zu genießen.