Zugleich war W 15 die gesellschaftlich prägendste, wie die beiden Autoren Gerrit Reichert und Benjamin Vorhölter anhand ihres dokumentarischen Buches eindrücklich aufzeigen. Denn die Reduktion von 18 auf 15 Monate erfolgte aus der Zielsetzung „gesellschaftlicher Gerechtigkeit“, wie der seit 1969 amtierende Verteidigungsminister Helmut Schmidt postulierte. In den vorausliegenden Jahren würden die „Baby-Boomer“ in die Wehrfähigkeit kommen, und bis zum Amtsantritt Schmidts wurden gerade mal etwas mehr als die Hälfte aller Wehrfähigen eingezogen. Als „Auswahlwehrpflicht“ wurde W 18 dann auch gerne bezeichnet, „nur die Dummen geh’n zum Bund“, formulierte der Volksmund. Eine umfassende Strukturreform der Bundeswehr, die den Minister sogar für mehrere Wochen ins Bundeswehrkrankenhaus Koblenz zwang, leitete W 15 ein.
- 200 Seiten
- über 150 Fotos (s/w)
Dazu kommen viele Angehörige der Generation W 15 zu Wort. In einer Fragebogenaktion hatten die Autoren gebeten, einen umfassenden Fragekatalog zu ihrer Zeit als W 15er zu beantworten. Mehrere hundert Rücksender dokumentierten, wie präsent W 15 bei den heute 55- bis 70-jährigen noch und/oder wieder ist. „Generation W 15“ ist so die exklusive Biografie der Wehrdienstdauer 15 Monate. Wer heute über eine Wiedereinführung einer wie auch immer gearteten Wehrpflicht diskutiert, sollte dieses Buch unbedingt gelesen haben!
Auf der Frankfurter Buchmesse stehen die Autoren Gerrit Reichert und Benjamin Vorhölter als Ansprechpartner zur Verfügung:
- Donnerstag, 17. Oktober
- 12:00 Uhr bis 17:00 Uhr
- Halle 3.0 C08, Stand von Koehler und Mittler
Benjamin Vorhölter (39) ist Generation W 9 und Redakteur der Zeitschrift „loyal – das Magazin für Sicherheitspolitik“ des Reservistenverbandes. In Lippetal (Kreis Soest) aufgewachsen, lebt er mit seiner Familie in Wesseling bei Bonn.