Am:Montag, 21.01.2008
Um:20.15 Uhr
Wo:Mayersche Buchhandlung
Kortumstraße 69-71
44787 Bochum
Eintritt: € 10,- / € 7,- (Schüler & Studenten). Karten sind in der Mayerschen Buchhandlung erhältlich
Es ist eine der geheimnisvollsten Regionen Europas: Karelien, das Grenzland zwischen Finnland und Russland. Obgleich im rauen Norden gelegen, gehört es zu den ältesten Kulturlandschaften auf dem Kontinent – jahrtausendealte Steinzeichnungen dokumentieren noch heute das einstige Leben der Taigajäger. Und das Gebiet hat eine bewegte Geschichte: Schon zu Zarenzeiten war es Verbannungsort für politische Häftlinge, unter Stalin wurde hier der erste Gulag errichtet. Im Zweiten Weltkrieg lieferten sich Finnen, Russen und Deutsche im berühmten «Winterkrieg» erbitterte Kämpfe. Klaus Bednarz hat diese Region bereist, und er beschreibt – auch anhand der rund zweihundert unveröffentlichten Farbfotos, die während der Dreharbeiten zur gleichnamigen ARD-Fernsehreportage entstanden – die grandiose Natur Kareliens und die einzigartigen Zeugnisse seiner Kultur. Vor allem aber widmet er sich den Schicksalen der Menschen, die von den Unbilden des Klimas ebenso bedroht sind wie von den Auswüchsen der Zivilisation: Holzfäller und Fischer, Bauern und Mönche, Rentiernomaden und Umweltschützer. Ein faszinierendes Porträt einer Weltgegend, die «das Sibirien Europas» genannt wird.
Klaus Bednarz, geboren 1942 in Berlin, ist einer der bekanntesten deutschen Journalisten. Er war lange Zeit ARD-Korrespondent in Warschau und Moskau, leitete fast zwei Jahrzehnte das Politmagazin «Monitor» und bereiste als Chefreporter des WDR die entlegensten Regionen der Erde. Für seine Arbeit wurde Bednarz mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 1995 erschien sein Buch «Fernes nahes Land. Begegnungen in Ostpreußen», 1998 «Ballade vom Baikalsee», 2002 «Östlich der Sonne. Vom Baikalsee nach Alaska» und 2004 «Am Ende der Welt. Eine Reise durch Feuerland und Patagonien».