Die H2O GmbH ist als Management-Buy-Out entstanden: Als ein US-amerikanischer Konzern 1998 das Traditionsunterneh men Mannesmann Demag Wittig erwarb, sollte der Bereich Umwelttechnik abgestoßen werden. Für Matthias Fickenscher und Frank Schlegel sowie sechs weitere Kollegen, die als An gestellte in dieser Abteilung maßgeblich an der Entwicklung der Vakuumdestillationsanlage VACUDEST beteiligt waren, bedeutete dies der Schritt in die Selbstständigkeit. "Wir waren überzeugt von unserem Produkt", erklärt der Diplom-Ingenieur Fickenscher die Entscheidung. Kurzerhand kauften sie dem neuen Eigentümer die Rechte und Patente für ihre Entwicklung ab. Zu den Kunden zählen unter anderem große Automobilkon zerne wie BMW und PSA Peugeot Citroen und ihre Zulieferer wie BOSCH und ZF Getriebe, Unternehmen der Luft- und Raumfahrttechnik wie EADS, MAN Technologie und Lufthansa, Canon, Siemens und Thyssen-Krupp. "Das Geschäft hat sich sehr gut entwickelt", sagt der 37-jährige Fickenscher, der mit Frank Schlegel als geschäftsführender Gesellschafter das Unternehmen leitet.
Die Anlagen der H2O GmbH werden zu 60 Prozent ins Ausland exportiert, vor allem nach Europa, aber auch nach Nordamerika, Australien, Asien und Russland. Insgesamt sind bis heute über 750 Anlagen weltweit ausgeliefert worden. "Unser Kern produkt ist immer noch die Vakuumdestillationsanlage VACUDEST, die 2006 das 20. Jubiläum als eingetragenes Warenzeichen feierte", erklärt Matthias Fickenscher. Zu den Vor teilen des Verfahrens zählen die universelle Einsetzbarkeit bei unterschiedlichsten Abwässern und die hohe Qualität des gereinigten Destillats, das sich deshalb in einem geschlossenen Kreislauf wiederverwerten lässt. Die Betreuung der Kunden beginnt bei der Analyse der Abwässer im eigenen Labor, geht über die Verfahrensauswahl, die Planung, sowie den Bau der Anlage bis zur Inbetriebnahme und dem anschließenden Wartungsvertrag.
In der Wüste installierten die Ingenieure aus dem Südschwarz wald jüngst eine ihrer Anlagen: In Dubai wurde ein Werk für Fassadenelemente aus Aluminium aufgebaut, im Prozess des Eloxierens kommt eine Anlage von H2O zum Einsatz. "In Dubai hat das Recycling des Wassers oberste Priorität", erklärt der Diplom-Ingenieur. Dort gelte Wasser bereits jetzt als eine strategische Ressource, was sich seiner Meinung nach auf immer mehr Regionen ausdehnen und positiv auf das Geschäft auswirken wird. "Die Ressourcen sind endlich", sagt Matthias Fickenscher, und der produktionsintegrierte Umweltschutz werde in sämtlichen industrialisierten Ländern immer wichtiger.
Mehr Informationen: www.h20-gmbh.de www.mbg.de