Die Gesundheitsprobleme unserer Zeit lassen sich nicht mehr mit "medizinischem Fortschritt" oder biochemischen "Wunderwaffen" besiegen.
Eine neue Präventionsversorgung muss soziale Fertigkeiten und bürgerschaftliche Kreativität entwickeln. Wie kann ein gesundes Leben glücken? Gute Gesundheit entsteht durch gelungenes Leben in den Familien, in den Schulen, am Arbeitsplatz; eben in den Lebenswelten der Bürger. Die wichtigsten Ressourcen dazu sind Bildung, Integration und soziale Gerechtigkeit. Neue Wege braucht die Gesundheitsversorgung und Menschen, die den Mut haben, ausgetretene Pfade zu verlassen und bessere Hilfen wie wirksamere Versorgungsdienste umzusetzen: in der Praxis und dort wo die Menschen Freude am Leben suchen.
Der 11. Deutsche Präventologen-Kongress zeigt, wie Prävention und Gesundheitsförderung in der Praxis umgesetzt werden. Dazu Dr. med. Ellis Huber, der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Präventologen: "In Düsseldorf treffen Sie auf Fachleute, die Ihnen helfen, Ihre eigenen Ziele zu verwirklichen."
Prävention und Gesundheitsförderung eröffnen vielen Menschen auch neue berufliche Perspektiven. Die Teilnehmer erwartet ein anspruchsvolles Programm und eine kreative Gemeinschaft von Menschen, die mit Ihnen aufbrechen wollen."
Wie aber sieht das Programm im Detail aus? Zunächst einmal gib es drei Workshops. Im ersten Workshop geht es bei Hans-Peter Hepe um den sozialen Körper.
Die Soziologie des Körpers ist eine junge Teildisziplin der Systemtheorie, die das wechselseitige Verhältnis von Körper und sozialer Gesellschaft untersucht: Wie prägen gesellschaftliche Werte und Normen und familiäre und berufliche Strukturen den menschlichen Körper? Wie wird soziale Wirklichkeit durch eigenleibliches Spüren gestützt, verändert oder in Frage gestellt? Die gesellschaftlichen und familiären Diskurse um Beziehungsformen führen zu Unsicherheiten und sozialen Verpflichtungen. Die so von Selbstverpflichtung und Selbstkontrolle erzwungene rationale Lebensführung führt direkt zu psychosomatischen Ausweich- und Kompensationsreaktionen des Körpers. Das Konzept der Körpersoziologie erweist sich für die Lösung von chronischen Krankheiten, Lernstörungen und psychischen Konflikten als sehr hilfreich. Viele Krankheiten könnten dadurch von vornherein vermieden werden.
Im zweiten Workshop geben Alice Westphal und Dorothée Remmler-Bellen über das Spannungsfeld Gesundheit - Lebenskompetenz - Lebensfreude Auskunft. Drei Begriffe, die zusammengehören und einander bedingen: Lebensfreude stärkt und fördert Gesundheit; ohne Gesundheit ist die Lebensqualität und meist auch die Lebensfreude eingeschränkt; mit Hilfe bestimmter Lebenskompetenzen gelingt gesundheitsförderliches Verhalten und dann kann sich Gesundheit entwickeln und gedeihen. Der Berufsverband Deutscher Präventologen e.V. hat deshalb ein eigenes Trainingsprogramm entwickelt, das die Förderung und Stärkung der Gesundheits- und Lebenskompetenzen auf Basis des Salutogenese als zentrale Ziele hat. Durch den modularen Aufbau lässt sich das Training an unterschiedliche Zielgruppen anpassen. Es ist sowohl in der betrieblichen Gesundheitsförderung, wie auch in verschiedenen Settings und in Gruppen durchführbar. In dem Workshop werden Aufbau, Inhalte, Ziele, Methodik und Einsatzmöglichkeiten des Trainings sowie die Ausbildung zum Trainer für Gesundheit und Lebenskompetenz vorgestellt. Die kleinen praktischen Übungen geben den Teilnehmern Einblick in die Praxis des Trainings und laden zum Mitmachen ein. Alice Westphal und Dorothée Remmler-Bellen versprechen Lebensfreude pur!
"Schluss mit ernst, jetzt wird es sachlich!". Neue Alltags-Regeln stellt Holger Thiesen in seinem Workshop vor. Um Regeln zu finden, die Klarheit, Harmonie, Humor, Lust und Leistung steigern, erregt Holger Thiesen seit 1993 durch Alltagsexperimente Aufsehen. Einige Ergebnisse: Eine neue Zeitrechnung erleichtert Kindern Mathematik, neue Sportregeln fördern Fairness und Leistungsbereitschaft und beugen Verletzungen vor. Sprachregeln (LOGIS) schaffen humorvoll Klarheit & Harmonie - auch zwischen Mann & Frau - und wirken vorbeugend und akut gegen Stress, Lernstörungen, Burn-, Boreouts und andere "Kopfsachen".
Neben den drei Workshops bietet der Kongress den Teilnehmern insgesamt noch insgesamt 6 attraktive Vorträge an:
Lachen als heilsame Kraft von Martina Salinger-Rost Lachen in Form von Lachyoga setzt Martina Salinger-Rost seit Jahren erfolgreich ein. Es ist so intensiv wie effektiv und mittlerweile durch die Psycho-Neuroimmunologie belegt und bewiesen. Nicht nur das Immunsystem profitiert davon, auch Herz und Kreislauf verändern sich positiv. Eindeutig sind ebenfalls die Hinweise auf eine Wechselwirkung zwischen positiver Grundstimmung eines Menschen und seiner Gesundheit. "Lachen und Humor" bringen schnell ein gutes Gefühl und sind Konzepte aus der Positiven Psychologie. Gerade im Bereich "Stressbewältigung und Burnout" kann die Prävention sich diese Konzepte zunutze machen. Denn Lachen baut erwiesenermaßen Stresshormone ab und lockert die gesamte Muskulatur. Lachen schafft Distanz zum Alltag und bietet Möglichkeiten, auch den Geist zu entspannen.
Über Radionik - die Bewegung von Innen spricht Alexander Rombs In unserem vielschichtigen morphogenetischen System laufen Prozesse ab, die alle Informationen aus unserer Kindheit, Einfluss der Eltern, Großeltern, dem sozialem, wirtschaftlichen und finanziellem Umfeld, und anderen Faktoren zusammenfassen und den Film bilden, in dem wir uns gerade befinden. Mit Hilfe der Radionik können wir Störungen in den Prozessen lokalisieren, bearbeiten, sie verändern, den Dingen neuen Lauf geben und unsere "verstimmte Lebenskraft" wieder auf Lebensfreude, Liebe, Erfolg und Gesundheit einstimmen.
Individuelle und alltagsgerechte Prävention auf der Basis von Aktivitäts- und Lebensstilanalyse ist das Thema von Prof. Dr. Wolfgang Höppner in seinem Vortrag Gesunde Bewegung und gesunde Ernährung sind zwei Eckpfeiler der Prävention. In der Regel werden die Informationen zur körperlichen Aktivität und zur Ernährung vom Klienten mündlich oder durch Fragebögen erhoben. Sowohl für die körperliche Aktivität als auch für die Ernährung muss mit einer erheblichen Ungenauigkeit der Angaben gerechnet werden. Die Ungenauigkeiten beruhen auf unbeabsichtigten Fehleinschätzungen, aber auch auf kleinen, psychologisch nachvollziehbaren Mogeleien. Bedingt durch die Situation, in der sich der Klient befindet, kann es zu höheren oder niedrigeren Angaben bezüglich Ernährung und körperlicher Aktivität führen. Bestimmte Dinge sind aber auch durch den Klienten sehr schwer abzuschätzen, wie z.B. die körperliche Aktivität im beruflichen Alltag. Am Ende ist ein gesundes Körpergewicht eine Frage der Bilanz von Energieaufnahme und Energieverbrauch. Für eine individuelle Beratung eines Klienten kann die genaue Bestimmung von Energieverbrauchs und Energiezufuhr eine wertvolle Grundlage darstellen. Der Vortrag stellt eine Methode vor, die eine sehr genaue Ermittlung des Bewegungsverhaltens und des Energieverbrauchs ermöglicht. Es wird an Hand von Fallbeispielen aufgezeigt, wie dieses Verfahren beim Bewegungscoaching hilft Über- oder Unterforderung zu vermeiden. Das Verfahren hilft Probleme zu analysieren, Lösungsmöglichkeiten zu finden und die Motivation des Klienten zu fördern. Die Aktivitäts- und Lebensstilanalyse liefert Daten über Gesamtenergieumsatz und Grundumsatz, Dauer und Intensität von körperlicher Aktivität, Schlafdauer- und Schlafqualität. Es ermöglicht dem Präventologen eine objektivere Einschätzung des Klienten und dem Klienten eine besser Selbsteinschätzung. Es stellt in der Präventologie eine Motivationshilfe durch Messbarkeit von Verbesserungen dar.
In dem vierten Vortrag beschäftigt sich Kerstin Pfiel im Rahmen eines konsequent zu Ende gedachten betrieblichen Gesundheitsmanagement mit dem - Settingansatz Arbeitswelt im BGM Der demographische Wandel, die weltweite Finanzkrise, sowie die Veränderung der Krankheitsspektren von Infektionskrankheiten zu chronisch degenerativen und psychischen Erkrankungen stellen Betriebe derzeit vor neue große Herausforderungen. Durch eine strategische Verankerung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements können Voraussetzungen für einen gesunden Betrieb mit gesunden Mitarbeitern geschaffen werden. Ein spannendes prozessorientiertes Tätigkeitsfeld für alle Betriebspräventologen
Lebe bewusst, beuge vor, so lautet der Vortrag von Constant van Rosmalen.
Der Vortragende macht in seinem Vortrag deutlich, dass Prävention mehr bedeutet als "nur machen, sondern Prävention heißt, diese auch zu leben". Das Anliegen von van Rosmalen ist es, die Menschen zu motivieren, sie dazu zu bringen, bewusster zu leben, um so ihre Gesundheit zu fördern und ihre Lebenshaltung zu finden. Es geht ihm auch darum aufzuzeigen wie Veränderungen, Gewohnheiten, Stress unser Gemüt beeinflussen.
Um Schlafkompetenz als Leistungsbringer geht es in dem Vortrag von Markus Kamps Burn out Prophylaxe beginnt in der Nacht.
In der heutigen hektischen Welt wird persönliche Entschleunigung und Regeneration immer wichtiger. Dazu gehört in erhöhtem Maße, wie neueste Studien immer wieder belegen, auch der Schlaf. Als Redakteur der Schlafkampagne und Präventologe für Schlaf und Stress ist Markus Kamps mittlerweile als Präventologe der ersten Stunde auch außerhalb von Deutschland bekannt. In seinem Vortrag - Schlafkompetenz als Leistungsbringer, wird er in drei Stufen aufzeigen, was neue Erkenntnisse der Schlafforschung sind, und Ihnen Tipps durch Aufklärung zu Schlafmythen geben. Abschließend werden die Teilnehmer sehen, wie man auch selbst Schlafthemen per Video aufbereiten kann und jeder sich selbst auch vernetzt vermarkten kann.
Zeitgleich zum Deutschen Präventologen Kongress findet die 29. Europäische Fachmesse für komplementäre und alternative Medizin, die CAM 2012, auf dem Messegelände statt. Über 200 Aussteller präsentieren auf dieser vom EFN, der European Federation for Naturopathy, unterstützten Messe innovative Lösungen und Verfahren in der Naturheilkunde - angefangen bei der Akupunktur über Labordiagnostik, Medizintechnik, Nahrungsergänzung und Pharmazie bis hin zum Praxisbedarf. Dazu Torsten Fuhrberg, Geschäftsführer der veranstaltenden Messegesellschaft MCO: " Auf der CAM 2012 gewinnen die Kongressbesucher Erkenntnisse für ihren Praxisalltag auf höchstem Niveau". Parallel zum Präventologen-Kongress und zur Messe finden zudem noch der Deutsche Heilpraktikertag und der CIM-Kongress, der Deutsche Ärzte-Kongress für komplementäre und integrative Medizin, statt. Die Besucher des Präventologen-Kongresses können mit dem Erwerb ihrer Karte die CAM, den Heilpraktiker-Kongress, der von der Kooperation Deutscher Heilpraktikerverbände organisiert wird, zusätzlich besuchen.
Kongresskarten können durch Interessenten auf der Website www.praeventologen-kongress.de erworben werden.
Informationen über die Messe sind erhältlich bei www.cam-expo.eu