Der engagierte Arzt kauft den Patienten/innen Brillen, Schuhe, Rucksäcke, Wärmflaschen, Vitamine, Melkfett, Verhütungsmittel, nicht verschreibungsfähige Medikamente und bezahlt Behandlungen anderer Ärzte.
Kooperationsvertrag zwischen Stadt Dortmund und KV
Seit dem 1. April 2008 kommt ein neues Konzept zum Tragen: Die Stadt Dortmund, die Kassenärztliche Vereinigung (KV) und das Gast-Haus haben einen Kooperationsvertrag vereinbart, nach dem Stadt und KV feste Pauschalen für jeden behandelten Patienten zahlen, deren Höhe sich KV und Stadt teilen. Damit bleibt dem ehrenamtlich tätigen Mediziner nun einiges an Bürokratie erspart. Aus seinem Honorar bezahlt er den Bedürftigen wie bisher neue Brillen, Schuhe oder Behandlungen von Kollegen, die nicht von den Pauschalen abgedeckt werden. Einen Nachteil bringt die neue Vereinbarung für die Patienten im Gast-Haus jedoch: Bis einschließlich März brauchten die Bedürftigen weder die Praxisgebühr noch eine Medikamentenzuzahlung aufzubringen. Jetzt müssen sie zunächst bei ihrer Kasse die Befreiung von der Zuzahlung für Medikamente beantragen. Die Praxisgebühr wird auch künftig nicht erhoben. Die Software benötigt Harbig jetzt besonders, um Formulare wie Rezepte, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, Überweisungen etc. auszustellen. "DOCconcept ist eine ausgereifte Praxis-Management-Lösung, in die alle gängigen Formulare integriert sind", erläutert Tappeser-Leiter Oboda. So sieht der Arzt auf dem Bildschirm ein Rezept oder Überweisungsformular, das genauso aussieht wie die Papier-Exemplare.
Betreuung von Hospiz-Patienten
Neben seinem Engagement beim Gast-Haus kümmert sich Dr. Harbig auch 65 um Palliativ-Patienten. Er betreut pro Quartal zwischen 30 und 40 Sterbenskranke medizinisch auf ihrem letzten Weg. 90 Prozent der Dortmunder Hospiz-Patienten haben laut Harbig keinen Hausarzt. "Das liegt wohl daran, dass viele Ärzte sich für das Leben einsetzen wollen, nicht aber für Sterbende", erklärt Harbig sich diese hohe Zahl und meint weiter: "Es ist eine sehr anstrengende und seelisch äußerst belastende Aufgabe". Allein zu Weihnachten 2007 betreute der engagierte Arzt 16 Sterbende in ihren Wohnungen und Häusern. Dazu muss er neben der Begleitung der Patienten auch die jeweils notwendige Verwaltungsarbeit leisten. Spezialziffern müssen eingetragen werden und die Vergütung deckt die Kosten längst nicht. Dr. Harbig ist froh, dass ihm DOCconcept, die Software, die ihm von DOCexpert geschenkt wurde, die Arbeit erleichtert. "Ohne diese gute Software wäre das Ziffernwirrwarr gar nicht händelbar", lobt der Arzt. Auch hier habe das mittelständische Softwareunternehmen ihn sehr unterstützt.
Zukunftspläne sind schon geschmiedet
Im Herbst 2009 steht Dr. Klaus Harbig vor einer neuen Entscheidung: Dann feiert er seinen 68. Geburtstag und muss nach aktueller Gesetzeslage seine Kassenzulassung zurück geben. "Es gibt aktuell in den neuen Bundesländern Projekte, in denen die Zeit wegen des Ärztemangels verlängert wird", berichtet Harbig. Sollte zu seinem Geburtstag nächstes Jahr die Regelung auch auf die alten Bundesländer ausgedehnt werden, wird der Engel im weißen Kittel den Dortmunder Bedürftigen wohl erhalten bleiben. Aber Klaus Harbig denkt voraus und hat schon einen Plan B geschmiedet, für den Fall, dass er in Dortmund keine ehrenamtliche medizinische Betreuung mehr anbieten darf: In dem Fall packt er seine Koffer und wird in einem Dorfambulanzzentrum in Nepal die Ärmsten der Armen zwischen Himalaya und Indien medizinisch betreuen. Einen ersten Eindruck hat sich der rührige Arzt schon vor Ort verschafft: Zusammen mit einem Helfer aus Nepal besichtigte er die Region und war erschüttert über die große Armut: "Hier herrscht tiefste Not und da will ich helfen. Am liebsten auch mit der Software von DOCexpert".
Infos zum "Gast-Haus" im Netz: http://www.members.dokom.net/...