Tierversuche für Haushaltsprodukte sind in der EU nach wie vor erlaubt. Unzählige Kaninchen, Hamster, Ratten und Mäuse leiden und sterben deswegen für die Testung der Inhaltsstoffe von Produkten wie Flüssigwaschmittel, Möbelpolitur, Lufterfrischer und Geschirrspültabletten.*
Die heute gestartete EU-weite Kampagne "Stoppt Tierversuche für Haushaltsprodukte!" zielt darauf ab, das EU-Parlament, die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten für die Einführung eines Vermarktungsverbotes für an Tieren getestete Haushaltsprodukte zu gewinnen. Dass dies realistisch ist, zeigt das vor zwei Jahren erreichte EU-weite Verbot für Kosmetik-Tierversuche: Seit dem 11. März 2013 darf in der EU an Tieren getestete Kosmetik nicht mehr verkauft werden.
"Nach der erfolgreichen Umsetzung des Verbots für Kosmetik-Tierversuche, wollen wir das Gleiche auch für Haushaltsprodukte erreichen. Deutschland hat zwar schon 1987 Tierversuche für Waschmittel und etliche Haushaltsprodukte verboten. Dieses Verbot greift jedoch erst, wenn die EU ein konsequentes Vermarktungsverbot beschließt", so Christina Ledermann, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. Um Unterstützer für dieses wichtige Anliegen zu sammeln, hat der Bundesverband Menschen für Tierrechte heute die Online-Petition "Nein! zu Tierversuchen für Haushaltsprodukte!" gestartet.
Einige Unternehmen reagieren bereits auf das wachsende Bewusstsein der Verbraucher und lassen sich ihre Produkte als "tierversuchsfrei" zertifizieren. So können sich die Konsumenten beim Einkauf von Wasch-, Spül- und anderen Putzmitteln für Produkte von Firmen entscheiden, die nachweisen, dass sie keine Tierversuche durchführen.
Online-Petition “Nein! zu Tierversuchen für Haushaltsprodukte!“ unter: www.tierrechte.de
* Bei den Tests werden den Tieren Substanzen injiziert (z. B. der Lymph Node Assay an Mäusen), sie werden mit Gasen bedampft und zwangsgefüttert. Dies kann zu Erbrechen, Krampfanfällen, inneren Blutungen und Organschäden führen. Selbst wenn die Tiere die Tests überleben, werden sie im Anschluss routinemäßig getötet.