Der zweite Freitag im Oktober wird traditionell von der Geflügelindustrie genutzt, um für den Konsum von Eiern zu werben. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte macht anlässlich dieser jährlichen PR-Aktion der Eierproduzenten auf das Leid der Hennen aufmerksam, das mit der Produktion von Eiern verknüpft ist.
In Deutschland ist die Haltung von sogenannten Legehennen in konventionellen Käfigen (Legebatterien) seit 2009 verboten. Seitdem konnten sich andere Haltungsformen wie die Boden- und Freilandhaltung besser durchsetzen. Doch die Verbesserungen bei den Haltungsformen ändert grundsätzlich nichts an der Ausbeutung der Tiere. "Der Mensch zwingt die Henne zu widernatürlichen Höchstleistungen. Egal ob Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung - wenn die Henne durch das ständige Eierlegen ausgezehrt ist und ihre Legeleistung abnimmt, wird sie nach etwa einem Jahr geschlachtet", so Christina Ledermann, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.
Tierschutzrelevant sind außerdem Praktiken wie das schmerzhafte Schnabelkürzen. Dabei wird den Hennen die empfindsame Schnabelspitze bei vollem Bewusstsein mit einer heißen Klinge abgetrennt, um Federpicken und Kannibalismus zu verhindern. Gemäß Tierschutzgesetz ist das Schnabelkürzen zwar verboten. Doch es werden großzügig Ausnahmegenehmigungen erteilt, was dazu geführt hat dass die Ausnahme mittlerweile die Regel ist.
Ein weiteres großes Tierschutzproblem ist die massenhafte Tötung der männlichen Eintagsküken in den Brütereien. Diese sind bei der Nachzucht aus ökonomischer Sicht wertlos. Dies führt dazu, dass alljährlich allein in Deutschland ca. 40 Millionen männliche Küken direkt nach dem Schlupf aussortiert und getötet werden.
"Wir begrüßen, dass die Politik mittlerweile reagiert und Anläufe macht, um das schmerzhafte Schnabelkürzen und die skandalöse Tötung der Eintagsküken zu unterbinden. Auch die Kennzeichnung von eihaltigen Produkten ist sinnvoll, um Transparenz zu schaffen, aus welcher Haltungsform die verarbeiteten Eier in Nudeln, Gepäck Gebäck oder Eierlikör stammen. Doch beim Eier-Kauf nur auf die Haltungsform der Tiere zu achten, ist zu wenig. Der beste Tierschutz ist, seinen Speiseplan ohne Eier und Produkte vom Tier auszurichten. Praktische Tipps dazu finden sich auf unserer Informations- und Rezeptwebseite CulinariaVegan", so Christina Ledermann.
Rezept- und Informationsportal: www.culinaria-vegan.de