"Über die professionelle Pflege und Therapie hinaus bieten wir unseren Bewohnern ein besonderes Angebot mit einer extrem menschlichen Komponente", sagt Jörg Hartmann, Einrichtungsmanager im Meridias-Rheinstadtpflegehaus. "Ein Clown erhält einen ganz anderen Zugang zu den Bewohnern als unsere Pflegekräfte."
Seit Ende vergangenen Jahres besucht Christel Basse als "Heile-Heile Clown Filu" einmal pro Monat das Rheinstadtpflegehaus im Stadtteil Strümp. Innerhalb von circa vier Stunden betreut sie rund 15 Bewohner auf die besondere Art: Bunt verkleidet, baut sie mit Handpuppen, Leuchtkreiseln oder Blechspielzeug eine Verbindung zu den Bewohnern auf. Je nach Befinden spielt sie mit Klang- und Musikinstrumenten, singt altbekannte oder religiöse Lieder und zaubert auch ein wenig.
Liebevoll die Seele berühren
"Ich sehe mich nicht als Therapeut, sondern als Clown, der einfühlsam, mitfühlend, liebevoll ist und auf eine zärtliche Weise die Seele erreichen kann", erklärt Christel Basse. Hat sie das Vertrauen der Bewohner gewonnen, erhält sie einen innigen Kontakt über die Augen oder einfühlsames Streicheln. Eine Rückmeldung kann ein langer Augenkontakt oder eine kleine Geste sein, die oftmals eine besondere Anstrengung und Motivation bei den Bewohnern nötig macht. Schwingt ein Bewohner beispielsweise den Schellenbaum, tanzt Clown Filu passend zum Rhythmus.
"Bunte Fröhlichkeit stärkt die Lebensgeister", sagt Christel Basse. So verbindet der Clown Filu die Pflegebedürftigen behutsam mit ihrer eigenen oft vergessenen Fröhlichkeit. So geschehe es sogar, dass Sterbende mit ihren Angehörigen lachten und ganz ruhig werden.
Bei dem US-Arzt Patch Adams gelernt
Erstmals aufgetreten war der Clown Filu in Strümp beim Meridias-Sommerfest im vergangenen Jahr. Seit 2002 arbeitet Christel Basse als Clownin. Unter verschiedenen Clownslehrern lernte sie das Clownerie-Handwerk in ganz Europa. Mit dem bekannten US-amerikanischen Arzt Patch Adams, der seine Patienten als Clown verkleidet behandelte und so eine therapeutische Ausbildung für Clowns begründete, unternahm sie eine zweiwöchige Clownstour nach Russland.
"Wir sind froh, dass der Clown Filu unseren Bewohnern regelmäßig zur Seite steht", sagt Jörg Hartmann. "Der Kontakt zum Clown Filu gibt manchen zurückgezogenen Bewohnern ganz neue Impulse in den letzten Lebensabschnitten."
Weitere Informationen unter: www.meridias.de