Hydro will sein Recycling binnen zehn Jahren mehr als verdreifachen - vor allem in Europa, wo besonders viel Aluminium genutzt wird. Aluminium, das an europäischen Standorten recycelt wird, verringert die Ab-hängigkeit der Region von Rohstoffimporten. Aufgrund der hohen Energieintensität der Primärerzeugung steigt in vielen Einsatzbereichen die Nachfrage nach Recyclingmaterial. Schließlich eröffnet innovatives Re-cycling für den durch hohe Energiepreise und eine vermeintliche Vorreiterrolle in der Klimapolitik gekenn-zeichneten europäischen Wirtschaftsraum neue Perspektiven und Potenziale für die Industrie.
Neben reinen Prozessschrotten wird dem Recycling verstärkt Material aus der Anwendung zugeführt, das durch Anhaftungen wie Lacke oder Oberflächenbeschichtungen gekennzeichnet ist. Diese gilt es, umwelt-schonend zu entfernen. In den Großöfen mit ihrer speziellen Regenerator-Brennertechnologie wird durch die Nutzung der Abgaswärme der Energieaufwand zum Schmelzen auf ein Minimum reduziert. Die Zwei-Kammer-Technologie eignet sich zudem besonders gut zum Umschmelzen beschichteter Schrotte. Die beim Abschwelen der Anhaftungen freigesetzte Energie und Wärme wird ebenfalls überwiegend für den Schmelz-prozess verwendet. Die neuen, kontinuierlich laufenden Öfen können jeweils 180 Tonnen Flüssigmetall pro Tag produzieren.
"Hydro Aluminium wird 2010 rund 280.000 Tonnen Aluminium aus der Nutzung umschmelzen, 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Hinzu kommen rund 800.000 Tonnen Prozessschrotte vornehmlich aus den eigenen Werken. Die aus dem Recyclingmaterial hergestellten Barren werden zu neuen Walzprodukten verarbeitet", bilanzierte Oliver Bell, Vorsitzender der Initiative Metalle pro Klima und Executive Vice President Rolled Pro-ducts von Hydro, die Recycling-Strategie seines Konzerns. "Wir machen aus der Rohstoffnot eine Tugend und sind durch Ressourcenschutz mit Aluminium der Klimaschützer par excellence."